Nach Talkmaster Jay Leno tritt mit dem "Rush Hour"-Star Chris Tucker ein weiterer Promi in den Zeugenstand des laufenden Jackson-Prozesses. Tucker wird der letzte Zeuge der Verteidigung sein.

Santa Maria (rab) - Der US Komödiant Chris Tucker ist der letzte Zeuge der Verteidigung im laufenden Michael Jackson- Kindesmissbrauchprozess. Seine Anhörung hat gestern begonnen. Bisher berichtete Tucker vor der Jury, dass er von dem jugendlichen Kläger um Spenden gebeten worden sei. Der Schauspieler schenkte dessen Familie insgesamt 1.500 Dollar und lud sie später zu Ausflügen und Einkauftrips ein. Tuckers ehemalige Verlobte Azja Pryor hatte bereits letzte Woche im Gerichtshof von Santa Maria ausgesagt. In ihrer Ausführung widerlegte Pryor die Beschuldigung der Mutter des Jungen, die Familie sei gegen ihren Willen auf der Neverland-Ranch festgehalten worden. Die Mutter habe nie etwas solches angedeutet und sich sogar beschwert, die damaligen Manager Jacksons würden sie vom Popstar fernhalten.

Die Jackson-Verteidigung verfolgt die Strategie, die Mutter des mutmaßlichen Opfers als habgierig darzustellen. An der Glaubwürdigkeit der Kläger-Mutter kratzte diese Woche unter anderem die Aussage ihrer Ex-Schwägerin. Diese bezeichnete ihre ehemalige Verwandte als geldgierig und herzlos. Sie wolle lieber Geld statt Blut, habe die Mutter des damals krebskranken Jungen gesagt, als ihr Blutspenden angeboten wurden. Auch der Steuerberater der Klägerfamilie zeichnete ein ähnliches Bild: Die Familie habe auf Kosten von Jacko auf großem Fuß gelebt und innerhalb einer Woche 7.000 Dollar für Restaurants, Boutiquen und Friseurbesuche ausgegeben. Außerdem sei die Mutter durch eine gütliche außergerichtliche Einigung zu rund 32.000 Dollar gekommen, habe diese Einnahme aber beim Ausfüllen eines Antrags auf Sozialhilfe verschwiegen.

Die Hoffnung der Anwälte, auch der US-Talkmaster Jay Leno werde die Familie von Jacksons angeblichem Opfer als habgierig und unglaubwürdig darstellen, erfüllte sich allerdings nur bedingt: Der "Tonight Show"-Moderator gab zu Protokoll, er sei von dem Jungen niemals um Geld gebeten worden, als dieser ihn mehrmals angerufen habe. Allerdings habe er ihn etwas seltsam gefunden. Die Telefonate, die das Kind von seinem Krankenbett aus tätigte, hätten "sehr vorbereitet" geklungen.

Nach Beendigung von Tuckers Aussage wird die Verteidigung ihre Argumentation abschließen. Danach wird die Staatsanwaltschaft mit ihrer Widerlegung beginnen, die mindestens einen Tag lang dauern wird. Jacksons Anwälte haben dann die Möglichkeit zu antworten, bevor es zum Schlussplädoyer kommt. Michael Jackson selbst wird im Gerichtssaal nicht persönlich aussagen. Seine Aussagen sind auf Videotape aufgezeichnet worden.

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