Im Verfahren zum angeblichen sexuellen Missbrauch eines heute 15-jährigen Jungen wendet sich das Blatt zu Ungunsten Michael Jacksons.

Santa Maria (mma) - Schwere Tage für Michael Jackson. Zu Prozessbeginn hatte sich der jugendliche Ankläger im Kreuzverhör in zahlreiche Widersprüche verwickelt. Ein Kinderpsychologe nannte aber die ungenauen Aussagen des 15-Jährigen typisch für Missbrauchsopfer. Auch andere Zeugen und Beweismittel belasten den ehemaligen "King Of Pop" schwer. Die L.A. Times berichtet heute von einer weiteren Zeugin, die den Kläger in Schutz nimmt. Die Komödiantin Louise Palanker stand mit dem ehemaligen Krebspatienten zum Zeitpunkt des angeblichen Missbrauchs in engem Kontakt.

Palanker hatte den Jungen und seine Familie 1999 auf einer Veranstaltung für unterprivilegierte Kinder kennengelernt, bei der sie 20.000 Dollar spendete. Den 15-Jährigen beschreibt sie als freundlich. Auch seine Mutter ist in Palankers Augen nicht die raffgierige Frau, als die Jacksons Anwälte sie darzustellen versuchen. Die Komödiantin schildert einen Anruf der Mutter, der eher das Gegenteil annehmen lässt. "Diese Leute sind böse", soll sie verängstigt und weinend am Telefon gesagt haben. "Sie hören alles, was ich sage." Auf Palanker machte es den Eindruck, als sei die Familie auf Neverland gegen ihren Willen festgehalten worden.

Zuvor hatte Staatsanwalt Tom Sneddon eine umfangreiche Porno-Sammlung vorgeführt - aus Michael Jacksons Schlafzimmer. Dann sagte Jacksons ehemalige Haushälterin Kiki Fournier aus, sie habe den Angeklagten auf der Neverland-Ranch gemeinsam mit betrunken wirkenden Kindern übernachten gesehen. Ob dabei mehr als das Dach überm Kopf geteilt wurde, wusste Fournier allerdings nicht. Der damals 13 Jahre alte Junge sei ein Favorit Jacksons gewesen.

Jackson selbst erschien gestern erneut humpelnd zur Verhandlung. Am Montag war der 46-Jährige wie in der vorherigen Woche verspätet und unter Schmerzen zur Verhandlung aufgetaucht und hatte zitternd und weinend an der Sitzung teilgenommen.

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