Tidal
Bedienung:
Ähnlich wie beim Marktführer aus Schweden setzt auch Tidal auf einen Player, der auf der Seite zum Download bereit steht. Dieser befindet sich zum Zeitpunkt unseres Tests noch in der Beta-Version. Mit einem Klick auf "Login" gelangt man, weniger umständlich als bei der Spotify-Website, im Browser direkt zu allen Funktionen. Nach kurzer Einführung entpuppt sich das Interface als ähnlich professionell und übersichtlich wie bei der grünen Konkurrenz, auch die Suchfunktion läuft ohne Macken.
Lange vor öffentlichkeitswirksamen Apple-Rügen von Taylor Swift hat sich Tidal auf die Fahnen geschrieben, Künstlern eine faire Plattform zu bieten, weshalb von Daft Punk bis Rihanna etliche Stars Anteile am Unternehmen erwarben. Vom Tidal-Entlohnungsmodell kennt man zwar keine Zahlen, mit den Reitern "Rising" und "Discovery" bezieht der Streamingdienst jedoch Position für unbekannte, aufstrebende Musiker.
Ein großer Unterschied zu Spotify ist die Relevanz von Videos: Tidal wirbt mit exklusiven Inhalten, so steht zum Beispiel Nicki Minajs Clip zu "Feeling Myself" exklusiv Tidal-Abonennten zur Verfügung, zudem findet man Studioberichte, Musik-Dokumentationen, Trailer und Konzertmitschnitte. Exklusiv sind außerdem von Künstlern erstellte Playlists, wie beispielsweise Kasami Washingtons Best Of-Sammlung der verstorbenen Jazz-Legende Ornette Coleman.
Die App bietet dieselben Funktionen wie die Browser-Version. Genau wie bei Spotify können auch Tidal-Nutzer ihre Musik offline speichern und ohne Internetverbindung abrufen. Auf besondere Features wird bei der mobilen Version allerdings verzichtet. Ein großes Fragezeichen hinterlässt Tidal in Sachen Funktionalität: Der Launch ist zwar schon Monate her, trotzdem streikt momentan sowohl mobil als auch am Desktop die Streamingfunktion. Während sich Musikvideos und offline gespeicherte Alben problemlos abspielen lassen, meldet der Dienst beim Versuch, online eine Single abzurufen, ständig Wiedergabefehler. Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich dabei um ein temporäres Problem handelt ist hoch, dennoch besteht das Problem seit nun schon einer Woche konstant.
Note: 4
Musikauswahl:
Tidals Musikauswahl muss sich nicht verstecken, auch wenn sie nicht ganz so ausgewogen wirkt wie bei den Schweden. Dafür punktet Jay-Zs Streamingdienst mit Exklusivität (z.B. mit allen Prince-Alben). Auch die Videoeinbindung, sowohl in der Browser- als auch der Mobilversion, gibt Pluspunkte. Die bekannten Angebotslücken wie die Ärzte oder Grönemeyer weist auch Tidal auf. Im Gegensatz zu Spotify sind aber Rammstein und Metallica-Songs rar gesäht. Bei den gesprochenen Inhalten zieht Tidal ebenfalls den Kürzeren. In Sachen Aktualität nehmen sich beide Dienste nicht viel: Bei Tidal fehlte am vergangenen Release-Freitag zwar Massiv, dafür gehörte die aktuelle Refused-Platte gleich zum Angebot.
Note: 1,5
Noch keine Kommentare