Der Gütersloher Medienkonzern muss sich nun doch für die finanzielle Unterstützung der mittlerweile auf Eis liegenden Tauschbörse vor Gericht verantworten.

New York (stj) - Die Elvis Presley-Songschreiber Jerry Leiber und Mike Stoller sowie die Musikverlage Frank Music und Peer International reichten gestern an einem New Yorker Bundesgericht Klage gegen den Medienkonzern Bertelsmann ein, wie Spiegel Online berichtet.

Im September 2002 hätte man einen solchen Schritt noch eher der Labelkonkurrenz von Universal und Co. zugetraut. Die Kläger begründen die rechtlichen Schritte damit, dass der Konzern die User bei den Verletzungen des Urheberrechts bewusst unterstützt habe. Wie bei den Amis üblich beläuft sich die eingeklagte Summe auf stolze 17 Milliarden Dollar. Die Gütersloher hatten von Oktober 2000 bis zum Napster-Ende im Juli 2001 selbst ca. 90 Millionen in die Börse investiert.

Als Beweise führen die Kläger interne Dokumente an, in denen Bertelsmann-Manager sich über jene Verletzungen im Klaren gewesen sein sollen. Außerdem erwarten sie, dass weitere 160.000 Songschreiber dem Prozess als Sammelklage beitreten werden. Der Konzern war laut Spiegel noch zu keiner Stellungnahme bereit.

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