Sollten die großen Labels beweisen können, dass Bertelsmann für die Politik von Napster verantwortlich war, wird es teuer für die Gütersloher.
Los Angels (joga) - Ein Bericht der Los Angeles Times sorgt derzeit für Unruhe in der Medienbranche. Demnach überlegen die vier großen Labels Warner, Sony, EMI und Universal Music, ihren Konkurrenten Bertelsmann auf Schadensersatz zu verklagen. Die Schadenssumme beziffern die Major-Labels mit bis zu einer Milliarde Dollar recht großzügig.
In dem seit einigen Wochen laufenden Insolvenzverfahren gegen Napster sollen Unterlagen ans Tageslicht gekommen sein, die belegen, dass Bertelsmanns Einfluss auf Napster viel größer war als bisher angenommen. Offiziell waren die Gütersloher auch dann noch lediglich als Kreditgeber aufgetreten, als der "ehemalige" Bertelsmannmanager Konrad Hilbers im Juli 2001 Chef der Tauschbörse wurde und Thomas Middelhoff sich im Napster T-Shirt zeigte.
Seit Oktober 2000 hatten die vier großen Labels mit ansehen müssen, wie ein fünftes mit seinem Engagement bei Napster Sympathiepunkte sammelt. Nun aber könnte Bertelsmanns Doppel-Strategie, die Tauschbörse gleichzeitig zu stützen und zu verklagen, zum Bumerang werden.
Denn bei Bertelsmann gibt es anders als bei Napster durchaus noch etwas zu holen. Vor allem Universal Music und EMI machen sich laut LA-Times für eine Klage stark. Die habens nötig, spottet der unbeteiligte Betrachter ...
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