Kaum jemand hatte noch mit einer Wende im Falle Napster gerechnet. Jetzt interessiert sich allerdings ein Erotik-und Pornoanbieter für das gestrandete Portal.

San Francisco (co) - Die Bieterfrist für die Überbleibsel von Napster ist abgelaufen und seit Anfang September liest der Surfende auf der Homepage die traurigen Worte: "Napster was here." Bis dahin lag eine Übernahme des Portals noch in den Händen der Bertelsmann Music Group. Das Gütersloher Unternehmen gab nach dem Rauswurf Thomas Middelhoffs aber einer anderen Strategie den Vorzug und zog sich aus dem Online-Business zurück.

Für die Domain und die Marke von Napster interessiert sich nun die Firma "Private Media Group", die sich auf den Vertrieb von Erotik- und Pornoprodukten spezialisiert hat. Zwar gab Geschäftsführer Charles Prast auf news.com zu, dass die Übergehung des Copyrights, wie es dem ehemaligen Tauschportal vorgeworfen wurde, auch eines der großen Probleme der "Unterhaltungsbranche für Erwachsene" sei. Doch sieht er darin keinen Grund die vorhandenen Möglichkeiten Napsters nicht zu nutzen.

"Der Erwerb von Napster bietet uns anhand des Peer to Peer-Systems die Möglichkeit den Online-Markt für Adult-Content zu erschließen", begründete Prast. Sein Unternehmen bietet dem Online-Portal nun einen Aktientausch an. Die Zahlung soll durch die Übergabe von einer Millionen PMG-Aktien erfolgen. Den Wert der Aktien schätzen Branchenkenner auf 2,4 Millionen Dollar. Eine definitive Zusage seitens Napsters gibt es allerdings noch nicht.

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Bertelsmann Zomba statt Napster

Noch vor kurzem spielte das Gütersloher Unternehmen mit der Überlegung das brach liegende Musikportal Napster an Land zu ziehen. Statt dessen erwarb Bertelsmann jetzt aus vertragsrechtlichen Gründen das Label Zomba.

MP3 Keiner will Napster

Die Bieterfrist für das Tauschportal Napster ist abgelaufen. Droht dem verschuldeten Unternehmen nun endgültig das Aus?

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