In nicht einmal einer Woche hat sich die Zahl der Files, die bei Napster getauscht werden, halbiert. Da die Filter, die seit kurzem eingesetzt werden, noch nicht richtig funktionieren, könnte dies darauf hindeuten, dass die Begeisterung für die MP3-Tauschbörse nachlässt.

Konstanz (joga) - Seitdem die MP3-Tauschbörse Napster versucht, den Download von urheberrechtlich geschützten Songs mittels Filtertechnik zu verhindern, hat sich die Zahl der herunter geladenen Songs halbiert. Das berichtet das US-Mag Webnoize, das für seinen engen Draht zu Napster bekannt ist.

Webnoize zufolge hat sich die Zahl der Songs, die durchschnittlich von einem User angeboten werden, sogar um 59 Prozent verringert. Und das, obwohl bislang erst ein Bruchteil der 135.000 Songs, für die die fünf größten Labels Copyrights beanspruchen, tatsächlich von den Filtern erfasst werden. So sind ausgerechnet die meisten Stücke von Metallica nach wie vor problemlos zu finden.

In einem Schreiben an Richterin Marilyn Hall Patel macht Napster die Label für das Versagen der Filter mitverantwortlich: die von den Labels übergebene Liste sei teilweise unvollständig. Zudem sind im Netz bereits Programme im Umlauf, die die Filter aushebeln sollen.

Software wie "Napcameback" beispielsweise verwandelt die Namen von Musikern und Songs nach einem bestimmten Schema zunächst in Kauderwelsch und wieder zurück. Sollten die Programmierer bei Napster versuchen, derartige Täuschungsversuche mit einzubeziehen, droht dem Dienst ein Wettlauf mit der Phantasie der User, den er auf Dauer kaum gewinnen kann.

Weiterlesen

Napster Der Countdown hat begonnen

Die Vereinigung der Majors hat eine Liste von 135.000 urheberrechtlich geschützten Songs erstellt, die nun von Napster binnen 72 Stunden gesperrt werden müssen.

Napster Filtersystem soll Copyrights schützen

Die Musiktauschbörse Napster hat ein Filtersystem entwickelt, das zwischen geschützten und freien Musiktiteln unterscheiden soll. Damit will das Unternehmen einer drohenden Schließung zuvor kommen. Unterdessen hat der Süßwarenhersteller Ferrero die Schließung der Domain www.gnutella.de erreicht.

Napster Schwere Niederlage vor Gericht

Die Musikbörse Napster muss den kostenlosen Austausch von urheberrechtlich geschützten Songs einstellen. Dies bestätigte gestern ein US-Gericht. Jung-Unternehmer Shawn Fanning bekommt zwar eine Gnadenfrist, will aber erneut in Berufung gehen.

Noch keine Kommentare