Nickelback-Gitarrist Ryan Peake im Interview über Erfolg, Hater und die neue Band-Doku.
Berlin (jmb) - Von den einen geliebt, von den anderen um so mehr gehasst: Die kanadische Rockband Nickelback polarisiert. Wer den Sound der Gruppe um Sänger Chad Kroeger liebt, gibt dies oft nur widerwillig zu. In der neuen Band-Dokumentation "Hate to love: Nickelback" geht die Gruppe ihrem komplizierten Verhältnis zum Ruhm auf den Grund. Neben Video-Aufnahmen aus dem Band-Archiv und Interviews mit den jeweiligen Musikern, kommen auch Freunde und Weggefährten der Kanadier zu Wort, darunter Schauspieler Ryan Reynolds und Smashing Pumpkins-Frontmann Billy Corgan. Bereits im vergangenen September feierte der Film Premiere beim Toronto International Film Festival (TIFF). Jetzt kommt er offiziell in die Kinos - für zwei Termine am 27. und 30. März.
Mit einem Augenzwinkern und einer spürbaren Bodenhaftung erzählt Ryan Peake, Gründungsmitglied und Gitarrist der meistgehassten Band der Welt, im Interview mit laut.de von den Anfängen in der kanadischen Kleinstadt Hanna. Von Momenten, in denen es sich für ihn anfühlte, als sei alles vorbei, vom Weitermachen und vom überraschenden Erfolg, mit dem keiner der Jungs gerechnet hätte: "Wir hatten nie einen konkreten Plan, um Weltstars zu werden. Überhaupt nicht. Ich glaube, das war schon der Traum von uns allen. Aber keiner von uns hat das jemals laut gesagt oder einen Plan formuliert. Denn wie groß sind die Chancen, dass eine Band es schafft?"
Feedback und Kritik ließen die Rocker zu, aber nicht zu sehr an sich heran. Zum Teil habe er sogar dafür Verständnis, gesteht Ryan. Es habe eine Zeit gegeben, in der Nickelback in den Medien zu überpräsent gewesen sei: "Es war einfach schwer uns zu entkommen. Wir wurden auf fast allen Radiosendern gespielt. Wenn du in den Charts erfolgreich bist, wirst du ständig gespielt. Und wenn man dem nicht entkommen kann, wird man es hassen.."
Seine Band bezeichnet Peake als ein "gefundenes Fressen" für diejenigen, die sie kritisch ins Visier nehmen wollen. Denn sie stünden in der Öffentlichkeit und machten sich auch in Interviews bewusst angreifbar. Für Ryan gehört das zum Erfolg dazu. Nur eines wünscht er sich von den Hatern - bei aller Kritik, ob berechtigt oder nicht, solle man fair bleiben: "Ich denke, dass es nicht fair ist, wenn man nur grundlos über Dinge herzieht und Schikane betreibt. Und ich glaube, das ist in der Gesellschaft weit verbreitet, und in den sozialen Medien noch viel mehr. Die Leute beschämen gerne Leute für das, was sie mögen."
Informationen zu Tickets, sowie den Orten und Spielzeiten der Doku "Hate To Love: Nickelback" gibt es auf der offiziellen Filmwebsite. Das Interview mit Ryan Peake erscheint kommende Woche in voller Länge auf laut.de.
3 Kommentare mit 6 Antworten
Es gewisses Maß Selbstironie kommt natürlich immer super symphatisch rüber, aber was soll ich über Leute denken, die nach fast 23 Jahren noch über den selben Witz lachen?
*latürnich, pardon
"bei aller Kritik, ob berechtigt oder nicht, solle man fair bleiben"
Schnauze, Nickelback!
Naja, sie wurden ja nicht nur gehasst, weil sie omnipräsent waren, sondern weil sie mit nerviger Scheißmusik omnipräsent waren, so fair sollte man da schon bleiben.
Ansonsten hat Pat Finnerty auch alles nötige zu der Truppe gesagt, kann dann auch weg:
https://www.youtube.com/watch?v=J9SObFf03dc
Dann müssen Bands wie Coldplay auf der Hass-Skala aber noch weit vor Nickelback liegen. Letztere hatten immerhin zwei gute Alben.
Ich persönlich hasse Coldplay auch mehr als Nickelback.
Die guten Coldplay Alben waren nicht omnipräsent, außer Viva la Vida. Und danach ging es bergab mit der Qualität und auf mit der Popularität.
Clocks und Scientist hätte man ruhig öfter in Film, Werbung und Skripted Reality Shows verwenden können, stimmt.
radiohead9 liked das.