Seit heute Nachmittag steht der komplette neue Oasis-Longplayer "Dig Out Your Soul" auf der MySpace-Seite der Briten zum Vorhören bereit. Ab kommenden Samstag steht die Scheibe in den Läden.
Manchester (ebi) - Huch, was ist das? Mal wieder Neues von Oasis? Nach Winehouse-Dissen, Koks-Eskapaden auf der Toilette der Queen, Fanattacken und gar einem Lob für Blur (!) machen Noel, Liam und Kollegen endlich wieder Schlagzeilen abseits des tagtäglichen Gossips.
Gerade eben stellten die Briten ihren elf Tracks starken, siebten Longplayer "Dig Out Your Soul" komplett auf der offiziellen Oasis-MySpace-Präsenz zum Anhören ein. Und wie nicht anders zu erwarten, haben die Gallaghers am grundsätzlichen Soundentwurf wenig geändert.
Der Split von Sony hinterlässt Spuren
Gleichwohl ist nicht zu überhören, dass der Split vom Majorlabel Spuren hinterlassen hat. Die Verstärker der Briten brutzeln körnig: Oasis wollen zu allererst wieder Rockband sein ("Bag It Up"). Da darf es auch mal psychedelisch zugehen.
So rockt das lässige "The Turning" im Bandkontext ungewohnt düster. Notenreiche Drumpatterns treiben "Ain't Got Nothin'" an, während "Waiting For The Rapture" und "The Nature Of Reality" dreckig und schwerfällig nach vorne stapfen.
Mehr Reduktion statt Bombast
Im Gegensatz dazu bleibt der Titeltrack im gewohnten Soundkosmos verhaftet. Denn natürlich haben Oasis ihre beatlesken, gerne ausschweifenden Pophymnen trotzdem nicht vergessen ("I'm Outta Time", "Soldier On"). Doch statt übermäßigem Bombast favorisieren die Gallaghers teils sphärisch einlullende, reduzierte Arrangements, wie etwa bei "Get Off Your High Horse Lady", das mit verzerrter Stimme und Claps aufhorchen lässt.
"Falling Down" und das angeraute, von Citars getragene "To Be There Were's Life", das glatt als moderne Dave Pike-Nummer durchgeht, bleiben ebenfalls eher durch Loop- und Trackästhetik statt Standard-Songwriting charakterisiert.
Drei lange Jahre darbte die Oasis-Anhängerschaft. "Dig Out Your Soul", das auf dem bandeigenen Label Big Brother erscheint und ab kommenden Samstag erhältlich ist, sollte dafür entschädigen.
28 Kommentare
I’m Outta Time, ist ja schon mal ein Meisterwerk. Vier Minuten in denen man John Lennon ganz nah ist! Groß!
Kanns mir auf der Arbeit leider nicht anhören, aber das hol ich nachher mal nach. Die letzten Sachen von Oasis haben mir nicht so wirklich gefallen, aber irgendwie hoffe ich doch, dass sie mich nochmal überraschen.
Wenn ich Beatles-Songs hören will, dann höre ich das Original und nicht Oasis.
Sorry, aber der ist nicht der Anti Paul Weller, das legitimiert ihn ja. Dann doch eher der Nicht-Paul Weller.
Aber "I'm Outta Time" ist trotzdem geil. Allerdings ist das ja von seinem Bruder.
@Anonymous (« ...würde man diesen drogis auf die schulter klopfen, dann würden sie sich ja quasi bestätigt fühlen in ihrem nichtsnutz. und das können ehemalige dauerdrogenkonsumenten ebenso kritisieren wie menschen, die ihr leben lang abstinent waren »):
Müsstest du jetzt nicht in der Schule sein?
@Anonymous (« @dein_boeser_Anwalt (« legitimiert das irgend etwas?
"ich stecke mich in das leben anderer leute und werte sie ab, obwohl ich auch kein kind von traurigkeit war!"
ist ja auch richtig sportlich, sich das momentan leichteste opfer rauszupicken; keith richards oder iggy pop würde er nicht als mothafgukkin ex junkie bezeichnen.
maulhure!
ist halt ne stilfrage; und da war noel eben immer schon sehr limitiert.
wie ich schon sagte: der anti paul weller »):
über richards und pop regt er sich eben nicht auf: die nehmen ja auch keine drogen mehr, du witzbold. es geht ja um gegenwartsjunkies hier. »):
woher hast du eigentlich dein ganzes tolles wissen, wer drogen nimmt und wer nicht?
vielleicht denkt sich keith grad, es wäre doch mal schön, sich das nässchen zu pudern. oder in dem alter, da kann ich mir auch mal wieder nen schuß setzen.
hast du ne ahnung? nö!
nur weil eine person durch die medien getrieben wird und die andere nicht, bedeutet dies noch lange nicht, das die andere clean ist.
drogensüchtige SIND kranke menschen.
keine idioten.