Der Auftritt Patrick Wolfs bei der diesjährigen c/o pop-Messe endete im Aufruhr des Musikers gegen die Veranstalter. Diese hatten ihm pünktlich um 22 Uhr den Saft abgedreht.

Köln (jro) - Gestern ging in Köln das fünftägige Musikfestival c/o pop zu Ende. Vergangenen Donnerstag eröffnete Patrick Wolf dort die Bühne am Offenbachplatz. Sein Auftritt endete im Aufruhr gegen den Veranstalter.

Wolf fordert zum Tumult auf

Bereits kurz nach dem letzten Song betrat einer der Organisatoren die Bühne, der Wolf augenscheinlich aufforderte, seinen Auftritt zu beenden. "Wenn die uns die Anlage abdrehen, dann randalieren wir hier, okay?", kündigte der Musiker daraufhin bereits an.

Nachdem er den Veranstalter beschimpft hatte, ließ er verlauten, noch einen weiteren Song zu spielen. Das Publikum solle sein Geld zurück verlangen, forderte er auf.

Doch nachdem Wolf sich wieder ans Klavier gesetzt hatte, dauerte sein Song etwa drei Sekunden - dann wurde ihm tatsächlich der Saft abgedreht. Pünktlich um 22 Uhr.

Mikrofone und Stühle auf Techniker

Völlig entnervt warf der Musiker sein Mikrofon auf den Boden. Ein zweites flog Richtung Bühnenrand, wo sich allem Anschein nach der Techniker aufhielt. Selbst Musiker Wolfs mussten kurz darauf in Deckung gehen, als er einen Mikrofonständer warf.

Wolf wandte sich daraufhin ans Publikum und entschuldigte sich, dass er seinen Auftritt nicht fortsetzen könne. Am Ende, so berichten Konzertbesucher, soll Wolf die Verantwortlichen sogar angespuckt haben.

"Kindisch und unprofessionell"

"Mancher mag es kleinlich nennen, dass von Veranstalterseite nicht zwei Augen zugedrückt wurden für einen weiteren Song", räumt man auf dem offiziellen c/o pop-Blog am Tag darauf ein. Wolfs Reaktion, "mehrere Mikrofone, Ständer und sonstiges Equipment in Richtung Mischpult und Orga-Team" zu werfen, bewertete man von Seiten der Veranstalter jedoch als "kindisch und unprofessionell".

So sah das mit etwas Abstand wohl auch der Übeltäter selbst. Wenige Tage nach seinem Auftritt postete Wolf eine "public apology" in seinem MySpace-Blog.

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87 Kommentare

  • Vor 15 Jahren

    Unprofessionell ist es vielmehr, einem Künstler zu einer bestimmten Uhrzeit den Saft abzudrehen, obwohl er noch mitten in der Performance ist und ein Publikum unterhält. Ich war nicht da, aber wenn das irgendwo passiert, ist mit Sicherheit nicht nur der Künstler über den Veranstalter sauer.
    Und als Künstler kann ich es auch gut verstehen, daß man tierisch wütend wird, wenn ein Auftritt wegen Kleinkariertheit so abrupt und lächerlich enden muss.

  • Vor 15 Jahren

    wirft wie ein Mädchen.

    Das hätte er vorher bedenken sollen...

  • Vor 15 Jahren

    mh...is halt kölle...da nimmt man das etwas ernster mit lärmbestimmungen etc...ich denk mal die werden ihm vorher klar gemacht haben bis wann er genau spielen darf...dann sich wundern, dass der veranstalter drauf besteht und so randalieren is schon unprofessionell..aber irgendwie auch lustig, weil so deletantisch durchgeführt! :D "Who gonna turn the motherfucking piAhnoh off motherfucker, you bitch? I came all the way from fucking London!"...lol wer is die bitch?

  • Vor 15 Jahren

    @zack-zack..aber zack (« @matze73 (« Da wäre ich mir nicht so sicher. Aber auch egal jetzt. Ich kann nach wie vor nichts daran finden, wenn er da angepisst ist.

    Kinskiiiiiiiiiiiii!!! »):

    Na für dich nochmal in einfachen Worten:

    1. Gesetz muss eingehalten werden sonst bekommt Veranstalter Aua auf die Finger
    2. Gegenstände werfen kann Aua machen - Aua machen böse »):

    So ticken die "Ich bin auch Veranstalter"!
    Noch Fragen?

    Ashi hat hinterfragt wo die Kunst bleibt. Ich habe es hinterfragt. Siehe die Antwort eines vermeintlichen Veranstalters.

  • Vor 15 Jahren

    @matze73 (« @zack-zack..aber zack («
    1. Gesetz muss eingehalten werden sonst bekommt Veranstalter Aua auf die Finger
    2. Gegenstände werfen kann Aua machen - Aua machen böse »):

    So ticken die "Ich bin auch Veranstalter"!
    Noch Fragen?

    Ashi hat hinterfragt wo die Kunst bleibt. Ich habe es hinterfragt. Siehe die Antwort eines vermeintlichen Veranstalters. »):

    Na ja. Wie ticken denn die Veranstalter? Nach diesen Sätzen zu urteilen? Das sind doch rationale Begründungen. Er sagt doch nur, dass der Veranstalter auf die Mütze bekommt, wenn er das Gesetz nicht einhält. Das ist keine grundsätzliche Position zum Einhalten von (kunstfeindlichen) Gesetzen. (Und ich kenne Leute, die Gesetze befolgen, weil es Gesetze sind und Gesetze befolgt gehören. Das ist eine ganz andere Schiene.) Das meinte ich mit "Schwanz einkneifen". "Schlaff", weil man die Gefahr einer Sanktion doch verschieden einschätzen kann und vielleicht im Zweifelsfall auch mal zugunsten der Kunst etwas riskieren kann.
    "Gegenstände werfen kann Aua machen" ist von der Kindersprache abgesehen doch eine Tatsache, die man geneigt ist hinzunehmen, weil es auch eine menschliche Reaktion ist.

    Mich stört auch hier nur der Unwille, die Situation aus der Perspektive des Künstlers zu sehen und zu einer befriedigenden Lösung für beide Seiten zu drängen, anstelle einfach zwei nicht auflösbare Positionen hinzustellen und sich für eine zu entscheiden.

  • Vor 15 Jahren

    Er hat sich ja jetzt entschuldigt
    http://blogs.myspace.com/index.cfm?fuseact… und damit sollte die Nummer auch mal wieder durch sein. (Und sorry, falls das schon gepostet wurde, aber irgendwo zwischen Seite 2 und 3 ist mir die Lust vergangen, weiter zu lesen.)