Busy, busy: Peter Gabriel stellte jüngst neben einem neuen Albumprojekt eine innovative Internet-Suchmaschine vor und macht sich zudem für eine unbekannte Band stark.

Aachen (loc) - Peter Gabriel macht sich Sorgen um unser Selektionsvermögen. Statt wie in den Kindertagen des Internets Mühe zu haben, Informationen aufzufinden, koste es mittlerweile viel eher Mühe, diese richtig zu selektieren und nicht in der Informationsflut zu ertrinken, erzählt der Musiker - immerhin der Gründer des ersten legalen Musik-Downloadshops - in einem Youtube-Video.

Für dieses alles andere als neue Problem bietet der frühere Genesis-Sänger eine eigene Lösung an: Eine Art einschränkende Suchmaschine soll in Zukunft für den Internetnutzer vorselektieren.

Das Prinzip ist leicht zu verstehen und ähnelt bereits Diensten wie last.fm: Die Suchmaschine The Filter lernt von den Bewertungen und Eingaben seiner angemeldeten Nutzer und ermöglicht eine Einschränkung der Ergebnisse je nach deren Vorlieben. Sie bezieht sich allerdings nicht ausschließlich auf Musik, sondern auf Unterhaltungsinhalte allgemein.

Wer dem Dienst anfangs beispielsweise sagt, dass er absolut nicht auf My Chemical Romance steht, soll bei einer Suche nach Musik nichts Vergleichbares mehr aufgelistet bekommen und stattdessen neue Inhalte entdecken, die er wahrscheinlich mag.

Wie gut das in der Praxis ohne redaktionelle Betreuung tatsächlich funktioniert, wird sich auf längere Sicht weisen, denn The Filter personalisiert die Ergebnisse u.a., indem es sich mit der Musikbibliothek des Suchenden verbindet und den Nutzer so langfristig kennenlernt. Oder eben ausspioniert.

Am Mittwoch stellte der langjährige World-Music-Förderer in Aachen außerdem ein neues Albumprojekt namens "Big Blue Ball" vor, betonte aber zugleich in Interviews: "Es ist nicht 'mein Album'." Vielmehr sei die große blaue Kugel ein Ergebnis von Kollaborationen mit Musikern rund um den Globus, gestartet bereits in den neunziger Jahren.

Neben drei eigenen Stücken sind Musiker wie Sinéad O'Connor, der kongolesische Star Papa Wemba und der japanische Percussionist Joji Hirota auf dem Album vertreten. "Big Blue Ball" erscheint Ende Juni.

Außerdem macht sich Peter Gabriel für Dengue Fever stark: Er propagiert natürlich nicht die Krankheit, sondern eine kalifornische Band mit kambodschanischer Sängerin. Die Gruppe veröffentlicht ihr drittes Album "Venus On Earth" auf Gabriels Label Real World Records.

Gabriel gibt sich begeistert: "Die Band kommt aus Kalifornien, aber sie nimmt sich den kambodschanischen Pop der sechziger Jahre als wichtigste Inspirationsquelle vor. Es ist geistreich und leidenschaftlich!"

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Peter Gabriel

Peter Gabriel,  | © laut.de (Fotograf: Björn Buddenbohm) Peter Gabriel,  | © laut.de (Fotograf: Björn Buddenbohm) Peter Gabriel,  | © laut.de (Fotograf: Björn Buddenbohm) Peter Gabriel,  | © laut.de (Fotograf: Björn Buddenbohm) Peter Gabriel,  | © laut.de (Fotograf: Björn Buddenbohm) Peter Gabriel,  | © laut.de (Fotograf: Björn Buddenbohm) Peter Gabriel,  | © laut.de (Fotograf: Björn Buddenbohm) Peter Gabriel,  | © laut.de (Fotograf: Björn Buddenbohm) Peter Gabriel,  | © laut.de (Fotograf: Björn Buddenbohm) Peter Gabriel,  | © laut.de (Fotograf: Björn Buddenbohm) Peter Gabriel,  | © laut.de (Fotograf: Björn Buddenbohm) Peter Gabriel,  | © laut.de (Fotograf: Björn Buddenbohm) Peter Gabriel,  | © laut.de (Fotograf: Björn Buddenbohm) Peter Gabriel,  | © laut.de (Fotograf: Björn Buddenbohm) Peter Gabriel,  | © laut.de (Fotograf: Björn Buddenbohm) Peter Gabriel,  | © laut.de (Fotograf: Björn Buddenbohm) Peter Gabriel,  | © laut.de (Fotograf: Björn Buddenbohm) Peter Gabriel,  | © laut.de (Fotograf: Björn Buddenbohm) Peter Gabriel,  | © laut.de (Fotograf: Björn Buddenbohm)

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laut.de-Porträt Peter Gabriel

Peter Brian Gabriel wird am 13. Februar 1950 in Cobham, Großbritannien geboren. Bereits im Alter von elf Jahren beginnt er, erste Songs zu schreiben.

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