Heute beginnen in Los Angeles die Vorbereitungen zum Mordprozess gegen Musikproduzent Harvey Phillip "Phil" Spector. Der 66-Jährige soll im Frühjahr 2003 die Schauspielerin Lana Clarkson erschossen haben.
Los Angeles (mk) - Am heutigen Montag wird der Prozess gegen Phil Spector in L.A. eingeläutet. Der Musikproduzent ist angeklagt, weil er Anfang 2003 die Schauspielerin Lana Clarkson erschossen haben soll. Vier Jahre nach dem Leichenfund in der Villa Spectors beginnen die Richter heute mit der Auswahl der Juroren, berichten Presseagenturen.
Die B-Movie-Darstellerin Clarkson wurde am 3. Februar 2003 durch einen Kopfschuss getötet, neben der Leiche fand die Polizei eine Waffe. Nach der Verhaftung des Produzenten und der Zahlung einer Kaution von einer Million Dollar wurde Spector wieder auf freien Fuß gesetzt. "Es ist vier Jahre her und er hat nicht eine Nacht hinter Gittern verbracht", so Edward Lozzi, Clarksons früherer Manager, kürzlich gegenüber der Los Angeles Times.
Phil Spector, der einst mit John Lennon, Elvis Presley, George Harrison, Tina Turner und den Ramones zusammen arbeitete, beteuert nach wie vor seine Unschuld - es handele sich um einen tragischen Unfall, so der New Yorker. 2003 sagte er der Zeitschrift Esquire, die betrunkene Frau habe "die Pistole geküsst" und sich anschließend selbst erschossen. Sein Chauffeur gab der Polizei damals jedoch zu Protokoll, Spector sei mit einer Waffe in der Hand aus dem Haus gelaufen und habe zugegeben, jemanden getötet zu haben.
Wenige Wochen vor dem Vorfall hatte Spector dem Journalisten Mick Brown übrigens eines seiner sehr raren Interviews gewährt. Das daraus entstandene Buch "Tearing Down The Wall of Sound: The Rise and Fall of Phil Spector" erscheint nun publikumswirksam zum Prozess und gewährt auch Einblicke in Spectors "very tortured soul": Er sei selten glücklich gewesen, sagt Spector: "I have devils inside that fight me!"
Demnächst müssen die Gerichte entscheiden, ob es sich um Mord oder einen Unfall handelte. Spector wird durch den Promi-Anwalt Bruce Cutler, der in den Achtzigern drei Freisprüche für den berüchtigten Mafioso John Gotti erwirkte, vertreten. Der Prozess kann zudem im Fernsehen verfolgt werden - der zuständige Richter Larry Paul Fidler hat die Erlaubnis für die Aufzeichnung der Verhandlungen gegeben
1 Kommentar
Sich Bruce Cutler als Anwalt zu schnappen ist aber auch etwas krass. ^^"