Der Prozess gegen den Rapper wegen gefährlicher Körperverletzung endete heute mit der Einstellung des Verfahrens.

Traunstein (mhe) - Der Prügel-Prozess um Rapper Kollegah vor dem Landgericht Traunstein endete heute mit der Einstellung des Verfahrens gegen eine Geldauflage.

Der Hip Hopper zahlt 46.000 Euro. Kollegah verzichtete im Anschluss auf ein Statement und verließ wortlos das Gerichtsgebäude.

Im Sommer 2013 soll er nach einem Auftritt in Freilassing einen Besucher verprügelt und dessen Begleitperson das Nasenbein gebrochen haben. Die beiden zeigten ihn daraufhin wegen gefährlicher Körperverletzung an: Kollegah habe sie am 29. Juni 2013 niedergeschlagen, nachdem ein unbekannter Dritter den Rapper als "Hurensohn" beschimpft habe.

Erst der Freispruch, dann ...

Felix Blume, wie der Rapper mit gebürtigem Namen heißt, hatte bei den erstinstanzlichen Verhandlungen im November 2014 auf Notwehr plädiert und war vom Amtsgericht im oberbayerischen Laufen aus Mangel an Beweisen frei gesprochen worden. Keine 24 Stunden später legte die Staatsanwaltschaft jedoch Berufung ein. Sie hatte ursprünglich anderthalb Jahre ohne Bewährung für den Rapper gefordert.

Heute, am zweiten Tag des Berufungsverfahrens, erzielten die Parteien nun eine Einigung: Das Verfahren wird gegen einen Zahlung an karitative Einrichtungen sowie die Geschädigten unter Berufung auf Paragraf 153a der Strafprozessordnung eingestellt.

Der Vorschlag, mit dem sich alle Beteiligten nach der Einigung auf den Betrag zufrieden gaben, geht auf Kollegahs Anwalt zurück. 40.000 Euro gehen an Vereinigungen wie den Frauen- und Mädchennotruf oder die Caritas-Hospizinitiative. Jeweils 3.000 erhalten die beiden österreichischen Prozessgegner.

Fotos

Kollegah

Kollegah,  | © Selfmade (Fotograf: Laion) Kollegah,  | © Selfmade (Fotograf: Laion) Kollegah,  | © Selfmade (Fotograf: Laion) Kollegah,  | © Selfmade (Fotograf: Laion) Kollegah,  | © Selfmade (Fotograf: Laion)

Weiterlesen

laut.de-Porträt Kollegah

"Kollegah macht Musik für alle, die sich cool fühlen wollen." "Geld machen und ausgeben, großartige andere Interessen hab' ich eigentlich nicht." "Vorbilder …

12 Kommentare mit 44 Antworten

  • Vor 9 Jahren

    Herzlichen Glückwunsch, den Ruf als Imagerapper ist er nun wohl offiziell los, hehe. Wäre er mal #edathystyle auffällig geworden... hätte er vermutlich noch mehr gelöhnt, hehe. Aber toll, dass er das wie in der Vergangenheit gemeinnützig verjubelt. Dass die zwei eigentlichen Hurensöhne für ihre "Hurensohn"-Beleidigung Entschädigung erhalten sollen, ist indes ein Witz. Das hat man eben davon, wenn man als Lauch den Macker markieren will, und an den falschen gerät. Irgendwie fehlt mir in diesem Fall einfach das nötige Mitleid. Vermutlich auch das nötige Rechtsbewusstsein, wer weiß...

  • Vor 9 Jahren

    Anderthalb Jahre ohne Bewährung fürn bißchen Schläge wäre aber auch ein bißchen übertrieben

  • Vor 9 Jahren

    mit dem bizeps wächst die verantwortung... scheinbar nimmt kolle sich seine sprüche selbst nicht wirklich zu herzen