Während der Street Parade in Zürich kam es am Samstag zu einer Messerstecherei mit Todesfolge. Der oder die Täter konnten unerkannt fliehen.

Zürich (al) - Bei der Züricher Street Parade ist es am vergangenen Samstag zu einer Messerstecherei mit Todesfolge gekommen. Wie der Schweizer Nachrichtendienst sda unter Berufung auf die Polizei berichtet, starb ein 18-jähriger Schweizer am Samstag Abend durch mehrere Messerstiche in die Brust. Der Täter konnte unerkannt flüchten.

Bei einer weiteren Messerstecherei wurden ein 16-Jähriger und ein 19-Jähriger verletzt, auch hier fehlt von dem Täter jede Spur. Insgesamt mussten die Ordnungshüter 25 Mal ausrücken, um Streitigkeiten und Schlägereien zu schlichten.

Kurz nach der Ansprache von Street Parade-Gründer Marek Krynski setzte sich der 23 Wagen starke Umzug gegen 14.30 Uhr in Bewegung. Auf dem Weg am Ufer des Zürichsees befanden sich fünf Bühnen, über 200 DJs versorgten ca. 800.000 tanzwütige Raver bis Mitternacht mit Musik. Danach feierten die Technoanhänger in verschiedenen Clubs der Stadt.

Nach dem Wegfall eines wichtigen Sponsors gibt es - wie zuvor in Berlin - nun auch in Zürich Diskussionen um die Kosten der Veranstaltung. Stefan Epli, Sprecher des Vereins Street Parade Zürich, fordert: "Wir finden, dass die Street Parade touristisch und werbemäßig für die Stadt wichtig ist. Darum wollen wir, dass die Stadt uns ihre horrenden Gebühren für Verkehrsumleitung, Abfall und Platz erlässt. Also eine Viertelmillion Franken." Sollte die Stadt nicht auf die Forderungen eingehen, sei das weitere Bestehen des Events in Zürich fraglich.

Der Zürcher Stadtpräsident Elmar Ledergerber hält von dieser Forderung nichts, wie er SonntagsBlick gegenüber erklärt: "Ein Anlass mit so vielen Zuschauern muss sich selber finanzieren können."

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14 Kommentare

  • Vor 16 Jahren

    Ist zwar schon ein Weilchen her, muss aber trotzdem meinen Senf noch dazugeben:

    Ich bin alles andere als ein Technofan, aber war schon von Anfang an bei der Streetparade dabei - zum Glück! Was als coole Gegenbewegung angefangen hat wurde Ende der 90er zum Marktträgerobjekt und ist mittlerweile zum Bier- und Schunkelvolksfest degradiert, wo ich keinen Unterschied mehr zum Oktoberfest ziehen kann. Die Bewegung sollte mal einsehen, dass ihre Musik und ihre Macken endlich begraben werden sollten. Die Hippies und Punks haben zwar auch 2-3 Jahre gebraucht, bis sie begriffen haben, dass ihre Kultur nur noch Massenmarktwert hat. Aber die vollgedopten Techno-Kraten begreifen das anscheinden auch noch 10 Jahren noch nicht!

    Und zum Todesfall: Tragisch, aber hallo, das ist wieder mal ein Medienhype! EIN Toter bei fast einer Million zusammengepferchten Menschen ist nun wirklich nicht die schlimmste Bilanz angesicht dessen, dass der Rest der Parade friedlich verlief und alle bisherigen Ausgaben ebenfalls. Auch darf nicht vergessen werden, dass jedes Wochenende in den Clubs der Region Zürich Messerstechereien und Schlägereien (zum Teil auch mit Todesfolge) zum Alltag gehören, wie in Sao Paulo, New York oder Moskau.

    Warum also dieser Hype? - Ganz klar, die Street paradeorganisatoren kämpfen schon lange um finanzielle Mittel. Jetzt ist auch noch Philippe Morris abgesprungen und die Stadt möchte sich finanziell nicht beteiligen, auf der anderen Seite ist dies eine der wichtigsten Events für den lokalen Tourismus, stösst aber auch bei Rechtsparteien wegen Drogen- und Alkoholkonsum immer wieder auf Kritik. Es geht also um nichts anderes als politischen Hickhack!

  • Vor 16 Jahren

    @Küsel (« Und zum Todesfall: Tragisch, aber hallo, das ist wieder mal ein Medienhype! EIN Toter bei fast einer Million zusammengepferchten Menschen ist nun wirklich nicht die schlimmste Bilanz angesicht dessen, dass der Rest der Parade friedlich verlief und alle bisherigen Ausgaben ebenfalls. Auch darf nicht vergessen werden, dass jedes Wochenende in den Clubs der Region Zürich Messerstechereien und Schlägereien (zum Teil auch mit Todesfolge) zum Alltag gehören, wie in Sao Paulo, New York oder Moskau. »):

    Ich möchte Dich sehen, wenn es dann genau Deine Freundin oder einen Freund von Dir trifft, der da abgestochen wurde. Bleibt Deine Argumentation dann noch die gleiche?

    Techno ist tot. Begreift das endlich..

    M.

  • Vor 16 Jahren

    Zitat («
    Messerstecherei mit einem Toten »):

    Mh... Die Wortwahl find ich gut, klingt fast nach nem schlechten Horrorfilm :D.

    Nein, ich finde es nicht lustig, dass da jemand gestorben ist (@Moralapostel).