In einer furchtbaren Mischung aus EDM und Pop singen TH über das Nachtleben. Wenn auf allen Partys so eine Musik liefe, hätte ich auch Angst davor.
Pfui (mima) - Geteiltes Leid ist halbes Leid, also bitteschön: Tokio Hotel erhärten mit der heute releasten Single "Here Comes The Night" die Spekulationen um ein neues Studioalbum. Ja, richtig gehört. Wie ich heute morgen feststellen musste, gibt es scheinbar noch immer genügend Leute, denen diese Band wichtig genug ist, um sich darüber in zahlreichen Diskussionen zu ergießen.
Da sich meine Erinnerung an die Band bis heute Morgen auf "Durch den Monsun"-Singstar-Gekreische auf Kindergeburtstagen beschränkt, war ich doch einigermaßen erstaunt über den Sound von "Here Comes The Night". Denn bis dato hatte man das Magdeburger Quartett unter 'Piiiep' abgespeichert und diese Schublade seitdem nicht mehr angerührt. Wäre das mal so geblieben.
Dass man sich danach die Ohren waschen muss, war ja klar. Darüber muss man sich nicht wundern. Aber das hier? Zwischen billigem EDM-Beat, gequirltem Pop und deepen Zeilen wie "The dark is coming over / And I know I can't control her" oder "Is it all a dream or reality? / Let the sirens out / But I fear the sound" (ja, wir auch) kommt einem plötzlich der Gedanke: Immerhin haben Schön und Schöner für ihre zwei Kammerdiener mal wieder eine Handvoll Takte gefunden, mit denen sie ihre Band-Mitgliedschaft rechtfertigen können. In letzter Zeit traf das eher weniger zu.
Denn nachdem man sich dieses Monstrum vollständig angehört hat - Props an alle, die das schaffen - stößt man auf zwei weitere Veröffentlichungen aus diesem Jahr: Eine ziemlich schreckliche EDM Cover-Version von "Behind Blue Eyes" und "White Lies", das als Titelsong der diesjährigen Staffel der Klum-Sekte fungierte. Beides entstand in Kollaboration mit Vize. Einen Überblick liefert ihr amüsierender Auftritt auf der Gamescom 2021, bei dem sie sowohl "Behind Blue Eyes" als auch "White Lies" spielen. Obendrauf tischen sie mit "Sorry Not Sorry" noch eine als Weltpremiere angekündigte Kollaboration mit Badchieff auf, die - liebevoll ausgedrückt - kompletter Dreck ist. Kammerdiener eins und zwei wirken bei der kompletten Nummer wie Statisten, während Bill so selbstbewusst herumhüpft wie früher, als TH noch groß war. Die körperlichen Reaktionen bewegen sich beim Zuschauen zwischen hysterischem Lachanfall und Heulkrampf - viel Spaß.
15 Kommentare mit 21 Antworten
1:53 habe ich geschafft. Kann diesen Kommentar allerdings erst nach 30 Minuten Schreikrampf und Schüttelfrost schreiben. Gruselbeat, Gruselsound, Gruseltext, Gruselbild. Kauft diese Billigmarke noch jemand?
Hohoho.
Was für ein Mist. Jedenfalls meiner bescheidenen Meinung nach.
Musik für Menschen, denen Musik scheißegal ist.
also genau richtig für yannik...
Hab eher das Gefühl, dass diesem Journalistik-Preisträger Herrn Gölz Musik ganz und gar nicht egal ist.
Seine Suche nach dem neuen, dem ausgefallenen, dem so vielleicht noch nicht da gewesen Element in frischer Musik oder evtl. auch dem nächsten großen musikalischen Trendgenre innerhalb des eigenen Habitats und Marktes lässt ihn manchmal eben Wege beschreiten, die für das mitteleuropäisch sozialisierte Ohr schwer bis überhaupt nicht mitzuwandern sind.
Das ist imo etwas völlig anderes als die Verachtung, welche die TH-Frontpagefressen ihrer Musik, die sie offensichtlich nur als Trittbrett und inzwischen notwendiges Übel der individuell "kunst"persönlichen Selbstvermarktung betrachten, entgegenschlagen lassen.
Sehe ich genau so. Bin absoluter Gölz-Fan. Der Mann hat Klöten bis Buxtehude und lässt sich halt nix erzählen und steht zu dem was er geil findet und ich im Übrigen halt auch - wie alle anderen - total scheiße .
*finde, sry ynk. Trotz Eier halt ... der Geschmack ...
ich mag halt seine klöten echt nicht immer wieder aufs neue in meiner fresse haben...
apropoz klöten...
https://m.youtube.com/watch?v=VRBfS8c4oBs&…
Ich kann Yannicks Hartnäckigkeit und Eintreten für seinen Musikgeschmack respektieren. Ich kann aber niemals seinen Musikgeschmack respektieren.
Das mit der Suche nach dem Neuen beschränkt sich größtenteils auf die Ästhetik, ma anmerken. Bin allerdings auch Yannik-Fan.
Musik für NPCs fand ich auch schön (unter irgendner Grönemeyer-Rezi, meine ich)
die Musik glinhat awie abfalllr!!
Dieser Kommentar wurde vor 3 Jahren durch den Autor entfernt.
lol.. irgendwie sieht Bill's Kauleiste aus wie ne Mischung aus Miley Cyrus' Frisur und Conchita's Wurst. Ist der Song gedacht um das Bügeleisen extra hoch zu schwingen,.. oder Leute zu foltern?! Ich versteh's nicht ganz