27 Jahre nach dem Tod von Tupac Shakur verhaftet die Polizei Las Vegas den letzten Augenzeugen des bis heute ungelösten Mordfalls. Der bereits zuvor bekannte Mittäter und seine Story bringen endlich Klarheit in eines der größten Mysterien der Hip Hop-Geschichte.

Las Vegas (ace) - Am vergangenen Freitag hat die Polizei in Las Vegas im Zusammenhang mit Tupacs Ermordung den mutmaßlichen Mittäter Duane "Keefe D" Davis verhaftet und wegen Mordes angeklagt. Laut eigener Aussage befand sich Davis 1996 im weißen Cadillac, aus dem die fatalen Schüsse fielen.

Bereits im Juli dieses Jahres hatten die Behörden eine Hausdurchsuchung durchgeführt, bei der die Ermittler neben ausreichend Beweismaterialien auch ein Exemplar von Davis' Memoiren "Compton Street Legend" sicherstellten, in der Davis sich als den letzten Augenzeugen von Tupacs Ermordung beschreibt.

Als Drahtzieher identifiziert

Davis war somit bereits seit längerem bei den Behörden als potenzieller Mittäter im Mordfall bekannt, wobei er nicht als mutmaßlicher Schütze, sondern als Gruppenanführer und Drahtzieher identifiziert wurde. Er erläuterte bezüglich des Vorfalls, dass er im vorderen Beifahrersitz des Täterautos saß und eine Schusswaffe nach hinten reichte, wo sich ebenso sein Neffe und angesehener Rivale von Tupac Shakur, Orlando "Baby Lane" Anderson, befand, der in die vorherige Schlägerei im Casino verwickelt war.

Die Auseinandersetzung zwischen den rivalisierenden Gangs im Anschluss des Boxkampfes von Mike Tyson im MGM Grand Hotel konnten Anderson und seine Gruppe nicht auf sich sitzen lassen. Während Tupac Shakur und sein Labelboss Suge Knight an einer roten Ampel auf dem Las Vegas Strip warteten, erschien der weiße Cadillac neben ihnen und die Passagiere führten ihren Racheakt aus, der wenige Tage später zu Tupacs Tod führte.

Auch wenn Anderson zu Beginn als Hauptverdächtiger galt, wehrte er alle Anschuldigen ab. Er verstarb zwei Jahre später nach einer Schießerei in Compton. Duane "Keefe D" Davis muss sich nun vor Gericht für eine Mordanklage mit einer tödlichen Waffe verantworten und mit einer weiteren Strafverschärfung wegen Bandenaktivitäten rechnen, die seine Haftzeit um 20 Jahre verlängern würde.

Erleichtert, aber betroffen

Tupacs Familienmitglieder äußerten sich in ihren Statements gegenüber der TMZ erleichert, aber zugleich betroffen und vorsichtig. Bruder Mopreme Shakur ist froh darüber, dass die Ermittlungen voranschreiten, doch gleichzeitig sieht er sich wieder mit alten Traumata konfrontiert. Schwester Sekyiwa Shakur betrachtet die Verhaftung als einen entschiedenden Moment und fügt hinzu, dass für die Suche nach echter Gerechtigkeit mehr Perspektiven in Betracht gezogen werden müssen, da der komplexe Mordfall nicht nur die Schuld eines einzelnen Täters sei.

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