AOL Time Warner hat EMIs Anteile von VIVA gekauft. Eine Übernahme durch Viacom, den Mutterkonzern MTVs, ist damit vom Tisch.

Köln (ebi) - Der US-Medienkonzern AOL Time Warner hat am vergangenen Freitag EMIs Anteile von VIVA übernommen. Für die 15,3 Prozent soll der Konzern rund 52 Millionen Euro gezahlt haben. Time Warner will sich für eine ähnliche Summe auch die Anteile Vivendi Universals sichern. Der Konzern würde dann 45,9 Prozent der Aktien an dem Kölner Musikkanal halten und strebt angeblich sogar die Mehrheit an. Gespräche mit dem Bundeskartellamt sollen im Gange sein, berichtet die Süddeutsche Zeitung. Eine Übernahme VIVAs durch Viacom ist damit endgültig vom Tisch - und das obwohl der Mutterkonzern MTVs angeblich mehr Geld geboten hat.

Der Konzern, dem bereits 15,3 Prozent von VIVA gehören, will den deutschen Sender angeblich zu einem weltweiten Musikkanal ausbauen - als Konkurrenz zu MTV. "Natürlich sind wir mit dem Partner AOL Time Warner in der Lage, eine Expansionsstrategie über Kontinentaleuropa hinaus zu realisieren", zitiert der Spiegel VIVA-Chef Dieter Gorny, der bereits an künftige Ableger in Asien und den Vereinigten Staaten denkt. "Unsere Investitionskriterien und strategischen Ziele konnten nicht erfüllt werden", kommentierte dagegen MTV-Europachef Brent Hansen die Niederlage. MTV habe alles daran setzen wollen, die Marke VIVA langfristig zu erhalten und beide Musiksender parallel weiter zu entwickeln.

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