Aus einzelnen YouTube-Soundspuren kann man auf der Webseite von "In Bb 2.0" ohne Aufwand ein eigenes Post-Rock-Stück erschaffen.
New York (mma) - Nach Post-Punk und Post-Hardcore pellte sich der Post-Rock in den frühen Neunzigern aus der ungeliebten Rock-Schale: Bands wie Tortoise wendeten sich gegen überkommen geglaubte Rock'n'Roll-Attitüden und optische Stereotype wie Haarmatten oder Teufelshörner einerseits, gebräuchliche Strophe/Refrain- sowie Instrumentalmuster andererseits.
Alles sollte anders sein. Drei-Minuten-Strukturen wurden in oft langen, aufeinanderfolgenden Themen aufgelöst, die Starpose und die Texte des Sängers negiert, das Kollektiv hingegen tendenziell stärker in den Fokus gestellt.
Dass eine solche Antihaltung mitunter ebenfalls in stereotyper Musik resultieren kann, wissen wir nicht erst seit den Nullerjahren, in denen sich das Genre aufgrund ständiger Selbstzitate immer weiter vom anfänglichen Fortschrittsgedanken entfernt hat. Auch die Macher des Musikprojekts "In Bb 2.0" haben sich nun den Satzbaukasten des typischen Post-Rock-Tracks zugänglich gemacht.
Raum- und zeitloses YouTube-Orchester
In einem quasi-dekonstruktivistischen Akt haben sie aus vielen eigens dafür erstellten YouTube-Clips eine Webseite gezimmert, die einen Großteil der Genre-üblichen Instrumental-Zutaten eint. Aus den einzelnen Sound- und Vocal-Videos, die der Projekt-Hauptverantwortliche Darren Solomon zusammengetragen hat, lässt sich jetzt mit Leichtigkeit ein eigenes Post-Rock-Blueprint erstellen.
Ob man dazu alle Klangspuren gleichzeitig startet oder mit Rhodes Piano, Glockenspiel und Banjo startet, um dann mit Spoken Word-Spur, Melodica sowie Nintendo DS-Geräuschen aufzutrumpfen, bleibt dem Arrangeur selbst überlassen. Weil nämlich sämtliche Instrumente in der Tonlage B spielen, klingt prinzipiell jede Rekombination "richtig". Viel Spaß beim Rechner-in-die-Knie-Zwingen auf inbflat.net.
13 Kommentare
Zitat (« Weil nämlich sämtliche Instrumente in der Tonlage B spielen, klingt prinzipiell jede Rekombination "richtig". »):
hmmm das Projekt heißt ja: in Bb 2.0
Könnte mir jemand bitte nochmal in einfachen Worten sagen was dieses Post-Rock jetzt sein soll? Ich bin irgendwie noch nciht ganz wach und hab garnichts kapiert^^
oh ihr seid ja solche experten ich find das ist eine coole sache. ich habs beim lesen hier nicht kapiert und bin denn einfach auf die seite gegangen. dann versteht man es sofort. denke ich.
at tokoo,
LDC hab ich auch mal als Vorband für Dredg gehört, Wow. Neulich habe ich auch "This will destroy you" live gehört, das war nicht schlecht aber dan doch nicht so beeindruckendwie LDC.
LDC sind nich schlecht!
Mein Wetter trotzdem nicht.
Wenn schon PR dann eher Stellardrive oder Russian Circles
oder hald gleich Isis + Co
LDC kann man sich durchaus anhören - aber God Is An Astronaut sind 100 mal besser. Wer die schon mal live gesehen hat, wird mir zustimmen: GOTTBAND