Das wars. Heute gibt es die letzte jetzt im Kiosk deines Vertrauens. Der kleinen Schwester der Süddeutschen Zeitung konnte auch der große Leserprotest nicht mehr helfen.

München (vbu) - Ein letztes Aufbäumen gab es am Samstag. Am Sendlinger Tor demonstrierten rund 400 jetzt-Leser aus ganz Deutschland gegen die Einstellung des intelligenten Jugend- und Popkulturmagazins. In "Lebenswert"-Shirts gekleidet haben sie sich mit Plakaten versammelt, auf denen sie mit "nicht jetzt2 oder "jetzt geben wird noch lange nicht auf" gegen die Einstellung protestierten .

Solidarisch haben sich auch einige Promis gezeigt: Fernsehmoderator Christoph Bauer mahnte: "Man kann das Feld nicht Bravo oder Mädchen überlassen." Birgitta Weizenegger (Lindenstraße) war auch vor Ort und teilte mit, dass sogar die No Angels ihren Protest schicken. Auch der Moderator und Journalist Friedrich Küppersbusch sprach auf dem Podium.

"Derzeit ist noch in der Diskussion, wo und wie im Netz und eventuell in der Zeitung journalistische Inhalte von jetzt weiterlaufen können. Würde der Protest irgendwas an der Situation ändern, ich würde mit ihnen da unten stehen", wird der Verlagssprecher Dirk Rumberg in der Süddeutschen Zeitung zitiert. Eine der Organisatorinnen der Demo, Jessica Braun, übergab ihm 7800 Protestunterschriften gegen das Ende des Magazins. Man erfuhr vom Verlagssprecher auch, dass die Entscheidung die "jetzt" einzustellen, wirklich nicht leicht gewesen sein. Man habe im Verlag sogar diskutiert, ob man das Magazin am Kiosk zum Verkauf anbietet. Doch auch dies könne bei der momentanen Lage des Anzeigenmarktes nicht zu Gewinnen führen.

Die Organisatoren der Demo wollen aber auch nach der Einstellung des Heftes nicht aufgeben. Sie rufen alle dazu auf, ihre Kontakte zu mobilisieren und so die nötigen Anzeigen für die "jetzt" zusammen zu bekommen. Realisten hoffen wohl eher auf eine möglichst umfangreiche Übernahme der "jetzt"-Inhalte in die Wochenendausgabe der SZ. Zumindest optimistische Realisten.

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Jetzt Demo gegen die Einstellung

Es ist das Organ für Popkultur mit Köpfchen. Das Jugendmagazin der Süddeutschen Zeitung "Jetzt" hat sich nie angebiedert, war nicht einseitig und hatte einen Unterhaltungswert, der durch Kompetenz, Humor und Identifikation mit den Themen glänzte. Damit soll nun Schluss sein. Doch inzwischen regt sich Widerstand.

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