Es ist das Organ für Popkultur mit Köpfchen. Das Jugendmagazin der Süddeutschen Zeitung "Jetzt" hat sich nie angebiedert, war nicht einseitig und hatte einen Unterhaltungswert, der durch Kompetenz, Humor und Identifikation mit den Themen glänzte. Damit soll nun Schluss sein. Doch inzwischen regt sich Widerstand.

München (vbu) - Am 9. Juli war Gesellschafterversammlung im Süddeutschen Verlag. Was dort beschlossen wurde, kursierte schon länger als Gerücht: Das "Jetzt"-Magazin, die Jugendbeilage der Süddeutschen Zeitung, wird eingestellt.

Am kommenden Montag wird die letzte Ausgabe erscheinen. Als Grund nennt der Verlag die anhaltend schlechte wirtschaftliche Lage. "Jetzt.de" und die damit verbundene Agentur "jetzt:Netz" soll es aber weiterhin geben. Neben der Einstellung des Magazins sind andere Maßnahmen geplant, um die schlechte Lage auf dem Werbemarkt (ca. 20 Prozent der Anzeigen sollen dem Verlag weggebrochen sein) zu kompensieren. Dabei ist u.a. von ca. 500 Mitarbeitern des Verlagshauses die Rede, die ihren Job verlieren sollen.

Gegen die Einstellung des Magazins, das viele als Alltagsbereicherung und den allerbesten Start in die Woche ansehen, regt sich nun Protest. Auf einigen Websites kann eine virtuelle Unterschrift gegen den Wegfall hinterlassen werden. Arbeitsaufwendiger, wahrscheinlich aber effektiver, könnten Schreiben an folgende Adressen sein:

  1. Herrn Dürrmeir (Gesellschafter der Süddeutscher Verlag GmbH und einer der Sprecher der Gesellschafter) Süddeutsche Zeitung Verlag GmbH,
    Sendlinger Str. 8, 80331 München.

  2. Dr. Gasser (Geschäftsführer des Verlags)
    Süddeutsche Zeitung Verlag GmbH,
    Sendlinger Str. 8, 80331 München.

  3. Süddeutsche Zeitung, Vertriebsleitung, 80289 München.

Schreibt drei getrennte (!), persönlich adressierte Briefe (auch wenn in jedem dasselbe drin steht). Je mehr Briefe den Herren auf die Schreibtische flattern, desto besser!

Wer sich noch mehr engagieren will, der kann schon mal Plakate für die Demo malen, die am kommenden Samstag in München am Sendlinger Tor ab 13 Uhr stattfindet. Mehr Infos dazu gibts auf der "Jetzt"-Homepage. Auch Prominente der deutschen Popkultur (u.a. Tocotronic, Sportfreunde Stiller, Die Sterne oder Benjamin von Stuckrad-Barre) wurden gebeten, sich aktiv an der Demonstration zu beteiligen. Also mitmachen! Denn so was Innovatives und Schönes wie die "Jetzt" darf nicht sterben.

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