Noa - " Now"

Mit ihrem vierten internationalen Album "Now" will die Künstlerin Noa nun auch in Deutschland ein größeres Publikum erreichen. Geboren in Israel zog sie als Zweijährige mit ihren Eltern nach New York. Mit 17 verließ sie der Liebe wegen die Bronx, um in ihre eigentliche Heimat Israel zurückzukehren. Mittlerweile 33, scharte die Sängerin durch ihre bisher veröffentlichten Alben bereits eine weltweite Fangemeinde um sich. Zu ihren berühmten Fans zählen unter anderem Bill und Hillary Clinton, der Papst sowie Yitzhak Rabin.

Die Liedtexte und die Musik zu "Now" entstanden auf der Reise zu ihrer Seele - in der Zeit während ihrer ersten Schwangerschaft und dem Mutter-Werden. "Now" reflektiert all das, was sie während dieser Zeit an Gefühlen, Zweifeln, Stärke, Hoffnung, Humor und Einsichten erfahren hat. Besonders der ruhig vor sich hin tröpfelnde Titelsong "Now" erzählt vom neuen Dasein als Mutter. Mit dem Folgesong "Now Forget", der etwas melancholischere Töne anschlägt, verabschiedet Noa ganz versöhnlich ihre Vergangenheit.

Ihre Lieder, die sie gemeinsam mit ihrem langjährigen Produzenten Gil Dor geschrieben hat, klingen stark nach Ethno-Pop mit israelischem Einfluss. Neben Klavier und Akustikgitarre kommen noch viele andere Instrumente wie Trommeln, Flöten, Oboen und Akkordeon zum Einsatz. Beim Remake von "We Can Work It Out" und "Dance Of Hope" haben Noa und Gil etwas zu tief in die Elektro-Pop-Kiste gegriffen. Mit stressigen Techno-Oriental-Rhythmen und einer Cher-mäßig verzerrten Stimme versaut der Epilog des Albums ein wenig die zuvor so behutsam aufgebaute schöne Stimmung.

Doch Prolog und Hauptteil des Albums lassen für Ethno-Pop-Fans keine Wünsche offen. Mit "Missing Your Heart" gelingt Noa gleich ein guter Einstieg. Der Song wird besonders Anhängern von Alanis Morissettes besinnlichen Stücken gefallen, denn die Israelin klingt hier ihrer nordamerikanischen Kollegin zum Verwechseln ähnlich. In "Hawk und Sparrow" - "Falke und Spatz" - stimmt Noa zusammen mit Lokua Kanza zu keltisch-mythischen Klängen ein Lied gegen Krieg und Gewalt an.

Über "My Other Wing" sagt Noa, es sei wie ein psychedelischer Trip in die innere Welt von Mutter und Embryo. Aufgenommen hat sie es wenige Tage vor der Geburt von Sohn Ayehli. Eine gelungene Interpretation von "Eye In The Sky" gibt Noa mit dem vierten Track ihres Albums. Noa singt die Worte dieses Liedes zwar für sich selbst. Doch die Emotionen, die sie dabei transportiert, dringen dem Hörer direkt ins Innerste. Und das geschieht bei fast allen Liedern, die sich auf diesem beeindruckend persönlichen Album finden.