Nuclear Blast Allstars - " Out Of The Dark"

Zum 20-jährigem Jubiläum haben uns Nuclear Blast schon im Juni mit "Into The Light" beglückt. Damals durfte sich noch Victor Smolski von Rage zehn Sänger aussuchen und ihnen jeweils einen Song schreiben. Dieses Mal ist der ehemaligen Soilwork-Klampfer Peter Wichers zum Zug gekommen und hat sich ein paar Death/Thrash Metal-Größen herausgepickt.

Los gehts mit "Dysfunctional Hours", eine Midtemponummer mit tollen Melodien, was die Gitarre angeht. Sänger Anders Fridén greift durchwegs auf rauhere Stimmlagen zurück, lässt die eine oder andere Gesangslinie dennoch nicht außer acht.

Dem folgt mit "Schizo" ein Track, der deutlich rifforientierter an die Sache rangeht und erst im Chorus wieder tolle Melodien auspackt. Peter Tägtgren geht weitgehend sehr aggressiv zur Sache, liegt stimmlich aber doch irgendwo zwischen den Stimmlagen bei seinen beiden Bands Pain und Hypocrisy.

Deutlich schwarzmetallischer und in absoluten Highspeed-Sphären schießt "Devotion" durch die Speaker. Jari Mäenpää von Wintersun dürfte sich in der zwischenzeitlich in epische Bereiche gehenden Nummer jedenfalls wie zuhause fühlen.

Auch "The Overshadowing" scheint Christian Älvestam von Scar Symmetry förmlich auf den Leib geschrieben zu sein. Zwischen modernem Thrash Metal und epischen, klaren Gesangslinien fühlt sich der Sänger spürbar wohl.

Wieder eine Spur langsamer und simpler geht es bei "Paper Trail" zu. Das kann John Bush (Armored Saint/Ex-Anthrax) aber nur recht sein, hat er doch so die Möglichkeit seine Stimme voll zu entfalten und ein paar hervorragende Gesangslinien zu intonieren. Ein herausragendes Stück unter zehn erstklassigen Songs.

Dass Peter Wichers mit "The Dawn Of All" seinem ehemaligen Sänger eine astreine Vorlage bieten würde, war ja nicht anders zu erwarten. Folglich ist die Halbballade ein wirklich wunderschönes Stück Musik geworden, das die gesanglichen Fähigkeiten von Speed einmal mehr unterstreicht.

Deutlich brutaler und schneller geht es anschließend wieder mit "Cold Is My Vengeance" zu Werke, wo Maurizio Iacomo von Kataklysm ins Micro shouten darf. Einmal mehr zeigt sich, dass der Kerl einer der wenigen extremen Death Metal-Shouter ist, den man dennoch versteht.

Einen ziemlich coolen Rock'n'Roll Flair hat "My Name Is Fate", das Death Angel-Fronter Mark Osegueda einsingen darf. Keine Frage, dass der Herr mit seiner eigenen Band auch mal wieder aus dem Quark kommen sollte.

Auch die Jungfüchse von Sonic Syndicate dürfen in der Liste nicht fehlen, und so shouten/singen Richard Sjunnesson und Roland Johansson "The Gilded Dagger" gemeinsam ein. Dabei werden die Parallelen zu ihren (ebenfalls in dieser Liste auftauchenden) Vorbildern einmal mehr deutlich.

Der einzige Track, der vielleicht nicht auf Anhieb überzeugt, steht mit "Closer To The Edge" am Ende des Album und wird von Mnemic-Frontförster Guillaume Bideau intoniert. Nicht ganz so eingängig wie der Rest des Albums, sollte man dem Song ein, zwei Durchläufe mehr gönnen.

Wie "Into The Light" kommt auch "Out Of The Dark" als Doppel-CD in die Regale. Dabei enthält die zweite Disk neben Klassikern und raren Tracks auch ein paar neue Songs von diversen anderen Bands aus dem Nuclear Blast Roster. Wir sehen uns auf der Feier Ende Oktober.