laut.de-Biographie
Mnemic
Mainly Neurotic Energy Modifying Instant Creation, oder auch einfach nur Mnemic, das lateinische Wort für Gedächtnis.
Den Namen Mnemic haben sich fünf Kerle aus Dänemark zugelegt und ihrem Stil gleich noch den Titel Fusion Future Metal verpasst. Was man sich darunter vorzustellen hat, ist in etwa eine Mischung aus den heftigen Thrash-Eruptionen von Fear Factory, den knallenden Grooves von Rob Zombie und dem technischen Riffing von Meshuggah. Die eingestreuten Keyboards und Gitarrensynths unterstreichen zwar die Parallelen zu Fear Factory, doch gibt es nach deren Ableben weitaus schlimmeres.
Sänger Michael Bogballe, der ehemalige Mercenary-Klampfer Mircea Gabriel Eftemie, sein Kollege Rune Stigart, Basser Mikkel Larsen und Drummer Brian Rasmussen (Ex-Invocation) gründen die Band 1998 und bringen nach zwei Promo-CDs im Juli 2003 ihr Debüt "Mechanical Spin Phenomena" auf den Markt. Noch bevor das Album aber ganz im Kasten ist, steigt Mikkel schon wieder aus und macht Platz für Tomas 'Oberst' Koefod. Die Vertriebsrechte sichern sich in weiser Voraussicht Nuclear Blast und zu dem Track "Ghost" finanziert das Label der jungen Band sogar ein Video.
Dafür brettern sie nach Schweden und drehen gemeinsam mit dem Regisseur Patric Ullaeus, der schon mit Ace Of Base, Freak Kitchen und den Knallköpfen von Scooter gedreht hat und mit der Undergroundfirma Revolver Film für einiges Aufsehen sorgen konnte. Im November geht es mit Death Angel, Darkane und Disbelief auf ausgedehnte Europatour um das neue Album entsprechend zu promoten, worauf noch ein paar Abstecher mit Machine Head folgen.
Kaum ein Jahr später setzen sie mit "The Audio Injected Soul" noch einen drauf und schaffen es, ihre Riffs und Rhythmen soweit zu vereinfachen, dass sie zwar immer noch recht komplex sind, aber trotzdem eingängiger. Vor allem zum Chorus hin gelingt es Sänger Michael immer wieder, einige fantastische Melodien und Hooks aus dem Hut zu zaubern. Von der Duran Duran-Coverversion "Wild Boys" ganz zu schweigen. Auf der Popkomm '04 stehen sie im Rahmen des 'Nordic Threat' mit The Haunted, Hatesphere, Raunchy, Mercenary und einigen anderen auf der Bühne, bevor sie mit Fear Factory und Shadows Fall durch die Lande ziehen.
Michael und Drummer Brian arbeiten zusammen am Projekt Smaxone und veröffentlichen 2005 sogar ein Album. Als allerdings im Oktober eine US-Tour mit The Haunted, God Forbid und Meshuggah ansteht, muss diese abgesagt werden, da Michael aus der Band raus ist. Für ihn springt im Herbst Tony Jelencovich (M.A.N., Ex-Angel Blake/Transport League) ein. Mit ihm geht es sogar in L.A. ins Studio, doch nach nur sechs Monaten ist Tony schon wieder raus. Seinen Platz nimmt kurz darauf der Franzose Guillaume Bideau von Scarve ein.
Seinen Live-Einstand gibt der Mann auf den Abstechern mit Soilwork, Darkest Hour und Threat Signal. Nachdem sie die Aufnahmen für "Passenger" abgeschlossen haben geht es im Januar bereits durch die Staaten. Nachdem die neue Scheibe Mitte Januar auf dem Markt ist, sind sie in Europa im März mit Deftones unterwegs. Leider klingt der neue Sänger nicht ganz so eigenständig wie noch sein Vorgänger, so dass die Gesangsleistung oft an typischen Metalcore erinnert. Die Mucke fräst aber nach wie vor jede Hirnschale aus.
Mit dem Album sind Mnemic ausdauernd wie nie auf Tour und beackern vor allem die Staaten. Wieder daheim ist die Band ziemlich ausgebrannt und jeder geht erst einmal seine eigenen Wege. Manch einer bringt sein Studium zu Ende, andere gehen einfach arbeiten. Doch allen wird in dieser Zeit klar, dass ihnen die Band das Wichtigste ist und so tragen Mnemic bald wieder die ersten Ideen für neue Musik zusammen. Mitte 2009 sind Mnemic bereit, wieder ins Studio zu gehen und lassen einmal mehr Tue Madsen (The Haunted, Dark Tranquillity) auf dem Produzentenstuhl Platz nehmen.
"Sons Of The System" nennt sich die Scheibe, die laut Aussage von Gitarrist Mircea den Vorgänger locker in den Schatten stellen soll. Tatsächlich haben die Dänen inzwischen den Reiz des 4/4-Taktes entdeckt und gehen geradliniger zu Werke. Schließlich bleibt sowas deutlich leichter im Gedächtnis hängen.
In der Folgezeit macht sich aber massiver Mitgliederschwund bemerkbar, denn außer Mircea und Guillaume gehen alle Musiker nach und nach stiften. Neu mit von der Partie sind Basser Simone Bertozzi, Gitarrist Victor Ray Salomonsen und Drummer Brian Larsen, die allesamt ihr Debüt Anfang Juni 2012 auf "Mnemesis" geben.
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