laut.de-Biographie
Psychopunch
So unspektakulär kann es gehen: 1998 gründen Gitarrist Joey, Basser Mumbles, Sänger und Gitarrist Jarmo 'JM' und Drummer Hojan die Band Psychopunch. Sämtliche Mitglieder waren schon zuvor in Punk-Formationen wie T.S.T oder Wild Bunch unterwegs. Nachdem sich die Herren einige Zeit mit Sound- und Namensproblemen herumgeschlagen haben, einigen sie sich auf Psychopunch (VST), wobei VST für Västerås steht, eine von Schwedens größten Industriestädten.
Da die musikalischen Einflüsse von Motörhead über die Ramones, die Sex Pistols bis hin zu Social Distortion reichen, ist man sich im Groben schnell einig, wie man klingen möchte. Also holzen Psychopunch im Studio Underground innerhalb von drei Wochen zehn Songs ein und schicken sie an White Jazz Records. Die nehmen die Jungs unter Vertrag und veröffentlichen das Album mit dem kultigen Namen "We Are Just As Welcome As Holy Water In Satan's Drink".
Die Scheibe geht im Visions auf Platz eins und beschert den Schweden eine erste Europatour. Direkt im Anschluss daran stiefeln sie wieder ins Studio, um an "Bursting Out Of Chucky's Town" zu werkeln. Kurz nach der Veröffentlichung verlässt Drummer Hojan aus persönlichen Gründen die Band. Mit Pepe, der vorher bei den Death Metallern Mourning Sign die Felle gerbte, finden sie aber schnell Ersatz.
Der Bekanntheitsgrad wächst und eine weitere Tour durch Europa läuft an, auf der sie den letzten Gig im Wild At Heart in Berlin mitschneiden und sechs Songs davon für den nächsten Longplayer "Original Scandinavian Superdudes" verwenden. Zusätzlich packen Psychopunch sechs neue Studiotracks mit drauf, fertig ist die Sache.
Die neuen Stücke spielen sie vor einem Spanienabstecher mit The Peepshows ein und mischen sie unterwegs ab. Die Promotour fürs Album, die ebenfalls unter dem Namen "The Original Scandinavian Superdudes" läuft, absolvieren sie mit den Kollegen von Hellride. Danach ist es wieder Zeit, eine anständige Scheibe auf den Markt zu werfen: Mit Produzent Tomas Skoksberg (unter anderem Backyard Babies und Hellacopters) rotzen sie "The Pleasure Kill" ein. Das Teil tritt von vorne bis hinten Arsch und soll den Namen Psychopunch endgültig bekannt machen.
Die anschließende Tour durch Deutschland gerät alles in allem recht erfolgreich, auch wenn Psychopunch mitunter vor nur ein paar Nasen auftreten. Im Februar 2003 geben sie den Ausstieg von Basser Mumbles bekannt, der seine Axt an Jacke von The Spacebitch weiterreicht. Es folgen zwei Split-Singles mit Hollywood Hate und TV Men und ein paar weitere Auftritte auf diversen Open Airs. Kurz bevor sie sich noch einmal in deutschen Clubs herumtreiben, kommt Mumbles zurück in die Band. Mit ihm machen sich Psychopunch gleich wieder an die Arbeiten zum neuen Album.
Mit der neuen Scheibe "Smashed On Arrival" und dem neuen Label Siverdust Records im Gepäck bereiten sich die Schweden dann schon auf ihre kommenden Auftritte, unter anderem auf dem Summer Breeze Festival 2004, vor.
Der Longplayer steht Mitte Juni in den Läden und rockt wieder wie Sau, wenngleich der Sound für manchen Geschmack etwas räudiger ausfallen könnte. Nach den Auftritten im Sommer touren Psychopunch den kompletten November durch und stehen neben den Bloodflowerz und End Of Green mit den unterschiedlichsten Bands auf der Bühne.
Im neuen Jahr bleiben sie tatsächlich eine Zeit lang daheim, um an neuen Songs zu basteln, doch im März ruft schon wieder die Straße. Es geht kreuz und quer durch Europa. Diese Mal müssen unter anderem Electric Eel Shock, die V8Wankers oder die Highschool Motherfuckers herhalten. Im Sommer stehen erneut Festivals mit Tankard, Samael, Entombed oder Hanoi Rocks. Auch auf dem Abschiedskonzert der Onkelz am Lausitz-Ring treten sie auf und beweisen, dass sie genau wie The Bones vor jedem Publikum bestehen.
Ab August stehen die Aufnahmen für das neue Album an. "Kamikaze Love Reducer" erscheint Mitte Januar 2006 und bietet wieder zehn erstklassige Punkrock-Songs. Doch auch hier scheint das Frische und Rebellische der ersten vier Scheiben ein wenig auf der Strecke geblieben zu sein.
Live sind die Schweden aber immer noch eine Macht, was sie den kompletten März durch unter Beweis stellen. Für das Summer Breeze sind sie schon wieder verpflichtet, und auch auf anderen Festivals wird man wieder auf seine privaten Biervorräte aufpassen müssen.
Anfang 2007 sind Psychopunch zum ersten Mal in Irland unterwegs. Nach diversen Festivalgigs verbarrikadieren sie sich ab September im Studio. Für Drummer Pepe bedeutet "Moonlight City" das letzte Album. Er will sich fortan mit anderen Musikrichtungen beschäftigen. Ihm folgt zum Jahreswechsel Jocke, der auf der im April startenden Tour seinen Einstand gibt.
Nachdem 2008 in gewohnter Psychopunch-Manier mit vielen Konzerten verstreicht, gehen Anfang 2009 die Arbeiten an "Death By Misadventure" los. Basser Mumbles nimmt kurz danach ebenfalls den Hut. Er zieht nach Kanada. Seinen Platz nimmt Lindell ein, der bereits zuvor mit Joey und JM gezockt hat.
In der Folge wechselt die Mannschaft neben und hinter JM häufiger: Das Leben auf der Straße hinterlässt nun mal Spuren. Dennoch erscheinen regelmäßig neue und im Bandkontext qualitativ gleichwertige Punkrock-Alben, die sich gleichwohl immer mehr dem Blues öffnen.
Album Nummer elf "Sweet Baby Octane" (2015) spielen Drummer Jocke (seit 2008 im Boot), Patrik Wallert am Bass (Ex-Dead City Rockers), Magnus Henriksson (ebenfalls aktiv bei Eclipse und W.E.T.) ein.
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