laut.de-Kritik
Was der Reinheit und Zartheit schadet, streifen die Berliner ab.
Review von Joachim GaugerWie vielleicht manche wissen, sind Quarks in der Physik die beinahe kleinsten Teilchen des Universums. Quarks ist aber auch eine Band aus Berlin, bestehend aus Jovanka von Willsdorf und Niels Lorenz. Seit sieben Jahren produzieren die Beiden in der Hauptstadt. Mit "Trigger Me Happy" legt das Elektronik-Duo nun sein drittes Album vor.
Das Debut "Quarks" entstand 1996. Damals noch ein Liebespaar, versuchten Jovanka und Niels möglichst unkommerziell zu klingen und mit möglichst wenig Tönen gute Musik zu schreiben. Nach dem Album "Königin" (1999) bezeichnet so mancher das Duo als "die zarteste Elektronik-Band Deutschlands".
Zu dieser Zeit fühlen sich beide leer und ausgebrannt. Jovanka klinkt sich erst mal aus, um wieder zu sich selbst zu finden. Produzierten sie bisher alle Tracks in Eigenregie, haben die Quarks mit Christoph Kaiser nun einen Produzenten gefunden, der ihnen alle Freiheiten lässt, aber mit guten Ratschlägen nicht spart. Das Quarks-Studio steht in Niels' Haus und Jovanka wohnt direkt darüber.
"Trigger Me Happy" bedeutet so viel wie "Bitte mach mich glücklich" und genau so lautet das Motto der neuen Scheibe. Zwar gibt es traurige Tracks, wie beispielsweise "Herz bricht". Dennoch ist die Platte voller Hoffnung und positiver Einsamkeit.
Die Musik ist auf Dauer vielleicht etwas eintönig, dafür aber sehr gefühlvoll. Trotzdem überzeugt das Album mit sorgfältig ausgearbeitetem und schnörkellosem Pop. Alles, was der Reinheit und Zartheit schaden könnte, wird abgestreift. Entledigt haben sich die Berliner fürs Cover-Foto auch ihrer Kleider. "Es war eine Idee des Fotografen", so Niels: "Näher kann man an uns gar nicht heran kommen".
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