laut.de-Kritik

Granatenstarke Rocker aus Dänemark!

Review von

Auf Anhieb fallen mir nur zwei Bands aus Dänemark ein, die auch im Ausland Erfolg haben. Als da wären: D.A.D. und die Raveonettes. Wahrscheinlich hirschen noch ein paar Metalbands durch den nordischen Forst, deren Namen auf -Gork oder -Gulp enden, aber die kenne ich nicht.

Die Palette der international beachteten dänischen Musiker könnte sich demnächst um ein Trio erweitern. Dann nämlich, wenn sich die Kunde der Sparkplugs in Deutschland verbreitet. Alternative-Rock vom Feinsten bieten Frederik Hansen, Math Gregersen und ein gewisser 2902 Lundvig dar. Die Sparkplugs sind ohrenscheinlich durch den Manchester Rave der frühen Neunziger beeinflusst, rocken dabei mit einer gefühlvollen Ladung Blues und einem begnadeten Händchen für Melodien. Das immer mal wieder eingesetzte Honky Tonk-Piano bzw. die Kirmesorgel lockern das Bild etwas auf, so dass für ausreichend Abwechslung gesorgt ist.

Sänger/Gitarrist Frederik quakt oft charmant an Mick Jagger erinnernd ins Mikro, so dass die Wiederauferstehung der guten alten Stones der Sechziger bevor zu stehen scheint. Die Tracks sind farbenfroh, reich an Details und Stimmungen. Streicher verfeinern das Bild, das das Trio ohnehin schon exzellent auf die Leinwand pinselt. Ohne pathetischen Beigeschmack funktioniert das hier ganz prächtig.

"Pre Fab Life" schlendert gemächlich und sentimental daher und befriedigt traurig gesinnte Gemüter. Die nach Party gierende Menge kommt ebenfalls zu keiner Zeit zu kurz. "Drop Out", "Wasted", "Hypnotized", "Drugstore Cowboy" und speziell das nach Beatles mit Steven Tyler-Stimme klingende "Morning" können auf ganzer Linie überzeugen.

Alben kranken ja nicht selten daran, dass sie gegen Ende an Kraft verlieren und hinten raus lediglich Füllmaterial bieten. Sparkplug kehren diese Unsitte ins Gegenteil um. Mit "Lighthouse" beschließen sie ein granatenstarkes Album. Das Beste zum Schluss quasi. Somit entziehen sie dem Spruch aus dem Booklet "this poor person bought a rock'n'roll record" mit ihrem Werk die Grundlage. Nix da poor, froh soll sie sein, die Person!

Trackliste

  1. 1. Combustion Chamber
  2. 2. Hydrogen Jukebox
  3. 3. Pre Fab Life
  4. 4. Wasted
  5. 5. Awake!
  6. 6. Drop Out
  7. 7. The Greatest Thing
  8. 8. Hypnotized
  9. 9. Drugstore Cowboy
  10. 10. Morning
  11. 11. Do As I Please
  12. 12. Lighthouse

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