laut.de-Biographie
That Mexican OT
2023 standen die Sterne für diesen Rapper gut. Zwei Sachen brachen im Post-Covid-Jahr unerwartet über den amerikanischen Zeitgeist herein. Zum einen war da eine größer werdende Texas-Rap-Szene mit neuen Gesichtern wie BigXThaPlug, 4Batz oder Big Yavo; zum anderen eine Explosion an Mexican Regional, einem Stil, der das erste Mal seit Jahren Mainstream-Interesse an mexikanischer Musik weckt. Wer passt da möglicherweise ziemlich gut ins Bild? Korrekt! Ein Rapper mit dem Namen That Mexican Outta Texas.
Bürgerlich Virgli Rene Gazca getauft, geht die Geschichte von That Mexican OT schon früher los. Denn der in Bay City, Texas, geborene Junge bekommt nicht die besten Karten ausgeteilt. Sein Vater muss früh ins Gefängnis, wo er ohne Gang-Affiliation nicht das beste Leben lebt, seine Mutter stirbt 2007 bei einem Unfall. In Interviews beschreibt er beide als Wildfänge, nicht unbedingt Menschen der feinen Künste, aber Menschen, die ihren Kopf auf den Schultern tragen und sich keinen Blödsinn erzählen lassen.
Entsprechend fällt es ihm nicht schwer, seine Füße ins Rapgame zu dippen. OT ist ein Fan von klassischer Musik seines Staates, aber auch überregional interessiert. Mit vierzehn Jahren bindet ihm ein, Zitat, "weirder Schulkamerad" Big L ans Bein, und die Jungs bilden eine kleine Oldschool-Connection. Lil Wayne ist Kanon, Nas ist Kanon, aber auch Country-Sänger und ein paar tausend anderer Dinge.
Entsprechend braucht es zwischen 2019 und 2023 auch ein bisschen Extrazeit, bis er so richtig in seinen Stil hineinwächst. Die Zeit hat er, der Mixtape-Grind schläft bekanntermaßen nicht. Es gibt "South Texas Project" 2020, "Southside Steppin" 2021, "1 Double 0" 2021 und 2022 schließlich "Nonsense and Mexican Shit". Der Charakter kommt durch, der Junge ist witzig und rappt wie ein junger Gott. Und nach fünf Mal ködern beißt schließlich ein Major-Label an.
Das holt ihn an Bord und hilft beim Debütalbum "Lonestar Luchador", auf dem er sich schon prominente Features angelt: Staats-Champions wie Maxo Kream, BigXThaPlug oder Big Yavo sind im Rennen, aber auch die alte Legende Paul Wall gibt sich für die Single "Johnny Dang" die Ehre. Und was dann passiert, ist Geschichte. Unter anderem dank der originellen Generationen-Kombo, vor allem aber wegen Ots abgefahrenem Flow geht die Single viral. Nicht TikTok-Viral, sondern einfach Mundpropaganda viral. Leute wollen ihren Freunden von diesem Track erzählen.
2023 hat OT somit einrn waschechten, organischen Sleeper-Hit. Da gilt es dann natürlich, schnell nachzulegen, so lange das Eisen heiß ist, und nicht einmal ein Jahr später hat er schon sein nächstes Projekt. Das heißt "Texas Technician" und zielt zum ersten Mal auf überregionalen Erfolg. DaBaby, Fredo Bang und Moneybagg Yo sind zum Beispiel vertreten, gepaart mit ein paar alten Gesichtern der Vorgänger. Wie der Name verrät, ist der Sound immer noch Texas pur, aber diesmal zum Export verpackt. Der Erfolg stellt sich ein: Auch "02.02.99" schafft es in die Charts.
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