Porträt

laut.de-Biographie

The Pigeon Detectives

Leeds zählt eindeutig zu den Hotspots auf Englands Musiklandkarte. Und das nicht erst seit New Yorkshire und den Kaiser Chiefs! Gang of Four, The Sisters of Mercy, Chumbawamba und The Wedding Present zählen zu den berühmten Söhnen und Töchtern der Stadt. Seit 2005 sind Bands aus Leeds erneut im kommen: New Yorkshire, ein neuer Trend im britischen Musikmarkt, macht die Runde. Der New Musical Express ruft den Hype aus, Leeds und Sheffield bilden das Zentrum - so wie einst Manchester, Glasgow oder auch Liverpool.

The Pigeon Detectives - Up, Guards And At 'Em!
The Pigeon Detectives Up, Guards And At 'Em!
Zu viel Kontrolle, zu wenig Ecken und Kanten.
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Zu den Gitarrenbands, die der NME in der Grafschaft Yorkshire entdeckt, zählen neben den Arctic Monkeys, The Long Blondes oder ¡Forward, Russia! – um nur einige zu nennen – auch Matt Bowman (Gesang) und seine Kollegen Oliver Main (Gitarre), Ryan Wilson (Gitarre), Dave Best (Bass) und Jimmi Naylor (Schlagzeug) alias The Pigeon Detectives. Der musikalischen Vielfalt um ihre Herkunftsregion sind sich die fünf Jungspunde bewusst.

"Das Gute an Leeds ist, dass es keinen bestimmten einheitlichen Sound dort gibt. Man kann die hiesige Szene nicht so exakt einordnen, wie die markanten Szenen in London oder Manchester zum Beispiel", erklärt Drummer Jimmi. "Hey, du vergisst, dass es aber auch mindestens genauso viel musikalischen Müll in Leeds gibt", ergänzt Bassist Dave.

The Pigeon Detectives zählen selbstredend nicht zum "musical rubbish". Als Vorband der Kaiser Chiefs und Dirty Pretty Things beweisen Matt und Co. 2006 ihr Können und stellen sich so einer breiteren Öffentlichkeit vor. Ihre Debüt-Single "I'm Not Sorry" erscheint im März des Jahres auf dem Dance To The Radio-Label von ¡Forward, Russia!-Mitglied Whiskas.

Die Bandmitglieder kennen sich schon eine Weile länger: Dave und Ryan besuchen dieselbe Kinderkrippe. In der Grundschule lernen sie Matt und Oliver und später Jimmi kennen. Die gemeinsame Gruppe gründet man 2002. "Wir alle wollten Fußballspieler werden", lacht Matt. "Aber dann entdeckte ich The Beatles und kaufte eine Gitarre", fährt Oliver fort.

So führt eins zum anderen: Oliver, Ryan und Dave üben sich im Seiten zupfen, Matt wird kurzerhand zum Sänger erkoren und Jimmi übernimmt fortan den Schlagzeug-Part. Anfang 2006 entdeckt BBC-Dj Steve Lamacq das Fünfergespann und verschafft ihnen Radio-Airplay.

Im Herbst beginnen The Pigeon Detectives mit den Aufnahmen zur Debüt-LP "Wait For Me". Produzent ist Will Jackson (Kaiser Chiefs, Embrace), Cenzo Townshend (New Order, The Cranberries, Snow Patrol) und Steve Harris (U2, Dave Matthews Band, The Automatic) werden zum Mixen der Platte geladen.

Im November steigt "I Found Out" auf Platz 39 der britischen Single- und auf Position 1 der Indie-Charts und verschafft dem Quintett so breitere Bekanntheit. Das krachig-melodiöse Power-Pop-Debüt "Wait For Me" erscheint am 28. Mai im UK und steigt auf Position 3 der Charts. Hierzulande kommt der Britrock-Longplayer Anfang Juni auf den Markt. Bis Ende 2007 geht es dann auf ausgedehnte Europa- und im Sommer auf Festival-Tour, wobei die Mannen aus Leeds unter anderem auch in Japan beim Fuji Rock auftreten.

Nach nur einem Jahr steht 2008 dann das Zweitwerk "Emergency" in den Läden, das dem Vorgänger instrumentell stark ähnelt, textlich jedoch etwas nachdenklicher daherkommt.

2011 kommt "Up, Guards And At 'Em!" auf den Markt. Für die Aufnahmen begeben sich die Detectives nach New York City, kehren aber zum Feinschliff wieder in ihre Heimat zurück. Man sei eben immer noch dieselbe Gang enger Freunde, die alle im Umkreis von ein paar Häuserecken wohnen - daran soll sich auch nichts ändern.

Deswegen gehen die Pigeon Detectives für ihr viertes Album wieder zu den Basics über. "We Met At Sea" erscheint im April 2013 und wurde nicht nur in ihrer Heimatstadt aufgenommen, sondern auch mit lokalen Produzenten. Auch bei "Broken Glances" vier Jahre später arbeiten die Jungs wieder mit einem in Leeds beheimateten Produzenten - Richard Formby, der auch über die Grenzen von Leeds hinaus einen respektablen Ruf hat.

Über die Jahre ist es nicht nur wichtig, das Publikum bei Laune zu halten, finden die fünf. "Unsere Musik hat sich entwickelt, so wie wir uns entwickelt haben. [...]Je mehr Jahre vergehen, desto mehr finden wir uns bei der Entdeckung neuer musikalischer Wege wieder. Es würde absolut langweilig sein, wenn wir ständig nur versuchen würden unser erstes Album noch einmal zu machen. Du musst selbst interessiert an deiner Musik bleiben."

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