laut.de-Biographie
The Voluntary Butler Scheme
Ganze zwölf zahlende Zuschauer sollen bei dem Erweckungserlebnis von The Voluntary Butler Scheme dabei gewesen sein. Sechs Songs spielte Rob Jones im Frühjahr 2008 bei eben jenem Konzert in Birmingham alleine auf der Bühne. Danach war klar, dass der Mitzwanziger Jones nach Irrungen und Wirrungen mit verschiedenen Bands aus seiner Heimatstadt Stourbridge zukünftig sein eigener Chef bleiben wollte.
Jones Autonomiebedürfnis geht sogar so weit, dass er nach einer zwischenzeitlichen Phase mit zwei Gastmusikern mittlerweile wieder als Ein-Mann-Band seine durchaus komplexen Songs live spielt: Als Tausendsassa, der Piano, Gitarre, Schlagzeug und Keyboards auf einmal bedient und im Loop-Modus zu warmem Upbeat-Pop aufschichtet.
Peter Wilson alias Duke Special ist der erste, der auf den Genius von The Voluntary Butler Scheme aufmerksam wird und ihn als Support bucht. Nach drei Vorab-Singles mit urbritischem Bubblegum-Pop erscheint 2009 das Debüt "At Breakfast, Dinner, Tea", das er in einem Vorort von London mit R.E.M.-Produzent Charlie Francis und einigen Gastmusikern einspielt. Es vereint klassischen Pop, Twee, Snythie-Pop und Folk-Einflüsse der 70er und 80er Jahre.
Jones selbst hat seinen Stil, der Saturday Night Fever genauso atmen solle wie die Tunes von Kylie Minogue, in einem Interview mit Ironie wie folgt beschrieben: "Ooh, klingt nach alten Zeiten aber irgendwie auch ein bisschen nach neuer Popmusik". Jones spiele einen Mix aus Badly Drawn Boy und Brian Wilson von den Beach Boys, befindet das Q Magazine in einer der ersten Reviews. Andere Quellen fühlen sich an frühen Motown-Sound, die Jackson 5 und natürlich die Beatles erinnert.
Jones habe so großartige Hooklines in petto, dass sogar Paul McCartney erröten würde, schreibt das englische Webzine "Drowned In Sound", womit gerade über Jones charmante Texte noch gar nichts gesagt ist. In "Tabasco Sole" singt er: "Wear a De La Soul t-shirt once in a while to make you feel more Hip Hop than you are". Und auch die Zeile "If you were broccoli I'd turn vegetarian for you" würden sich sicherlich einige Menschen gern auf T-Shirts drucken lassen.
Überhaupt strotzen die Songs nur so vor liebevollen Anspielungen und schrulligen Nerdismen, dass "Trading Things" in den USA sogar bei einer TV-Ausstrahlung von Grey's Anatomy gefeatured wird. Nichtsdestotrotz fehle ihm noch die textliche Spitzfindigkeit und ein zur Schau gestellter Zynismus eines Jarvis Cocker, moniert man in England. Vielleicht sollte man Rob Jones einfach noch etwas Zeit geben. Darauf eine Tasse Tee.
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