laut.de-Biographie
Wrongkong
"Der Name entstand als Abwandlung von Hongkong, verbunden mit einem latenten Gefühl, sich am falschen Platz zu befinden. Nicht aber aus der Filmfigur King Kong!", erklärt sich die deutsch-kanadische Band Wrongkong mit Anspielung auf die Entfremdungserfahrung in Coppolas Film "Lost In Translation".
Die Kombo Wrongkong macht 2008 auf sich aufmerksam, als sie sich mit ihrer Synthese aus Elektronik und Indierock die Siegertrophäe des Beck's On Stage Challenge Festivals erspielt und mit einem Gig beim Southside-Festival belohnt wird.
Das Ensemble geht aus dem Nürnberger Electro-Act Strike Boys hervor, der sich aus den DJs Thomas Wurm aka Tommy Yamaha und Martin Kaiser zusammensetzt. Deren Karriere beginnt 1998 mit ihrem Debüt "Selected Funks", das auf dem britischen Label Wall Of Sound erscheint.
Auch international läufts bei den Jungs rund, die mit ihrer Mixtur aus Elektro, Dub, Soul- und Funk-Anleihen einen feinen Clubsound zusammen mischen. Mit drei Alben bis 2006 rockt das Duo die Clubs in Europa, Amerika und China. Ihre Mischung aus trockenen Bässen, gepaart mit House-, Breakbeat- und Reggae-Elementen trifft auf prächtige Resonanz.
Mit ihrem vierten Werk "Being In A Boygroup" (2006) nähern sie sich dem Elektropop. Als illustre Gastsänger habe sie Thomas Mann von The Robocop Kraus, Earl Zinger alias Rob Galliano und Chris Corner (Sneaker Pimps, I Am X) ans Mikrofon geladen.
Für einen Track des Albums engagieren sie mit Cyrena Dunbar eine Sängerin, die den Strike Boys derart imponiert, dass aus dem Vorsingen schnell die Idee wächst, ein komplettes Album mit ihr einzuspielen.
"Wir waren auf der Suche nach einer außergewöhnlichen und neuen Stimme für zwei Songs für das Album. Als Cyrena dann zum ersten Treffen kam, lag irgendwie etwas Besonderes in der Luft. Sie sah hinreißend aus und schon die ersten Gesangstakes beeindruckten uns. Im Laufe der folgenden Sessions entwickelten sich bereits die ersten Wrongkong-Songs", erläutert Tommy. Auf dem Album "Playtime" intoniert Cyrena die Songs "Find My Way" und "Outer Space".
Die in den späten Siebzigern im kanadischen Calgary geborene Cyrena äußert schon als Kind den Wunsch, auf den Bühnen der Welt stehen zu wollen. Ihren Traum, als Sängerin erfolgreich zu sein, vernachlässigt sie vorerst zugunsten einer Karriere als Balletttänzerin.
Nachdem sie ihre Ausbildung an der Alberta Ballett School Of Dance absolviert hat, erhält sie ihr erstes Engagement im Ensemble des Alberta Balletts. Um ihre Ambitionen als Solistin zu forcieren, zieht es sie 1999 ins fränkische Nürnberg, wo sie vier Jahre für das Ballett Nürnberg tanzt und sich anschließend als freiberufliche Tänzerin und Sängerin verdingt.
Tommy und Martin sind sich bald einig, mit Cyrena und deren tänzerischen und gesanglichen Qualitäten die ideale Frontfrau gefunden zu haben. Dunbar lässt ihrerseits Elemente ihrer Theatererfahrung in die Bühnenshows einfließen.
Das Bandgefüge komplettieren Tommys Bruder Markus Wurm (Drums), der seinen Lebensunterhalt als Grafikdesigner bestreitet, und der Kultur- und Musikjournalist und Gitarrist David Lodhi, der auf eine Vergangenheit als Jazzstudent zurückblicken kann. Während Martin für Keyboards und elektronische Arrangements zuständig ist, übernimmt Tommy den Part des Bassisten und Sängers.
Gemeinsam kreieren sie eine Fusion aus europäischem Clubsound und kanadischer Rockmusik, in deren Zentrum die charismatische Frontfrau steht, die auch die meisten Song-Texte verfasst.
Im Sommer 2007 erhalten sie beim Cravefest in Toronto mit dem von den Bandmitgliedern entwickelten und produzierten Video zu "Real Boy" den Award für den "Best Unsigned Electronic Music Act" - zu weiteren Preisträgern dieser renommierten Veranstaltung zählen Künstler und Bands wie Thom Yorke, Tripping Horse oder Alex Is On Fire.
Der Gewinn beim deutschen Bandwettbewerb Beck's On Stage 2008 scheint nur ein weiterer Meilenstein in der auf internationalen Erfolg angelegten Karriere von Wrongkong zu sein. Gleich im Mai veröffentlichen Wrongkong auf dem Label Modernsoul ihr gleichnamiges Debüt, das mit einem kreativen Stilmix zwischen Electro, Pop, Indierock und Disco aufwartet. Im Zuge des Zweitlings "So Electric" adelt die Stadt Nürnberg 2012 die Band mit dem Kulturförderpreis.
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