laut.de-Biographie
Yussef Kamaal
Dort, wo die Grenzen zwischen den Londoner Sounds und Stilen verschwimmen, setzen Yussef Dayes und Kamaal Williams (alias Henry Wu) seit 2015 ihre Ausrufezeichen aus 70s Jazz-Funk, Avantgarde und Elektronik. Der Jazz des UK-Duos ist demnach stark von Jungle, Grime und Broken Beat, aber auch US-Größen wie Kamasi Washington informiert. Aus diesem freiarrangierten Sammelsurium aus Einflüssen entsteht Ende 2016 auch das Debütalbum "Black Focus", für das der renommierte BBC Radio 1-DJ und Betreiber der Plattenfirma Brownswood Gilles Peterson sich die Rechte sichert.
Eine erwähnenswerte Jazz-Ausbildung weisen beide Südlondoner nicht vor, als sie sich 2007 als Teenager und Teil unterschiedlicher Formationen erstmals begegnen. Dayes geht seinerzeit einem Engagement bei der Afrobeat-Band United Vibrations nach, Williams veröffentlicht als Produzent, Drummer und Keyboarder eine Reihe respektierter 12"-Singles. Während eines größtenteils improvisierten Auftritts von Williams in der Live-Broadcast-Konzertserie Boiler Room beschließen sie, eine Band zu gründen.
Dem spontanen Ansatz bleiben Yussef Kamaal auf Langspieler ebenso wie auch bei weiteren Gigs treu. Ohne vorab geplante Soundelemente oder Arrangements erwächst ihre Musik häufig aus einem einzelnen Drumbeat. "Alles dreht sich um die Drums und Keys", bestätigt Williams. "Der Ursprung sind die einzelnen Akkorde, der Rhythmus dieser Akkorde und das Schlagzeug."
Das beinahe telepathische Zusammenspiel der beiden erzeugt einen unwiderstehlichen Groove im Geiste eines Thelonious Monk, der schließlich nicht nur bei Bandcamp zum Album des Tages erkoren, sondern auch von einflussreichen Magazinen wie Clash mit Bestnoten gefeiert wird.
Der aus den Vornamen zusammengesetzte Bandname referiert auf den ägyptischen Künstler Kamal Yussef, der in den 1940er Jahren zum ästhetisch revolutionären Kollektiv Groupe de L'Art Contemporain in Kairo gehört.
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