laut.de-Kritik
Warum nur liegt ihnen die ganze Republik zu Füßen? Hier kommt die Antwort. Es geht einfach nicht sympathischer.
Review von Kai ButterweckWarum liegt den Beatsteaks eigentlich die ganze Republik zu Füßen? Wie kommt es, dass sich bei einer Band, die nun schon seit Jahren sämtliche Arenen des Landes füllt, nicht einmal eine fünfköpfige Anti-Fraktion gebildet hat?
Selbst Bassist Totze legte vor kurzem für einen Moment grübelnd die Stirn in Falten, als wir ihn auf die uneingeschränkte Zuneigung seitens der Öffentlichkeit ansprachen. Nach einer Minute des Überlegens gab er schließlich Folgendes zu Protokoll: "Der eine versteht den Humor der Ärzte nicht, der andere findet die Hosen zu ernst, und wieder andere können mit dem ganzen Rammstein-Bombast nichts anfangen. Wir machen halt einfach nur Musik, die uns Spaß macht. Da steckt jetzt nichts Großes dahinter. Ich glaube, das macht uns so liebenswert."
Ist die konzeptlose Wir-wollen-einfach-nur-Spaß-haben-Attitüde wirklich der Schlüssel? Wer daran zweifelt, sollte sich demnächst einmal den halben Nachmittag freinehmen und es sich vor dem heimischen Fernsehgerät gemütlich machen. Spätestens nach fünfeinhalb Stunden "Muffensausen" wird jeder nickend sein Häkchen unter Totzes Erklärung machen. Warum? Ganz einfach: Weil es einfach nicht mehr sympathischer geht, Punkt!
Egal, ob im eigenen Proberaum, auf den größten Festival-Bühnen, im kleinsten Alpen-Club oder vor 17.000 schwitzenden Leibern in der restlos ausverkauften Berliner Wuhlheide: Der Beatbuletten-Tross trägt immer ein Es-gibt-nichts-Geileres-als-einfach-nur-zu-rocken-Lächeln auf den Lippen.
Mit "Muffensausen" treten die Hauptstädter all denen in den Arsch, die sich wahlweise hinter meterhohen Feuersäulen, aufgesetzten Witzigkeits-Einlagen oder einschläfernden Revoluzzer-Parolen verstecken.
Das Konzept heißt Spaß - Spaß am Leben, Spaß an der Musik und Spaß am Austausch von Emotionen. Wer je ein Beatsteaks-Konzert live miterleben durfte, weiß, dass die Mannen um Charisma-Frontmann Arnim Teutoburg-Weiß erst dann gen Backstagebereich verschwinden, wenn auch dem letzten der Anwesenden ein Grinsen im Gesicht steht.
"Muffensausen" liefert den Beweis, dass man sich grenzenlose Zuneigung nicht erkaufen kann. Der Konsument wird mit einbezogen, ob er will oder nicht. Er bekommt das Gefühl, in irgendeiner Art und Weise Teil des Ganzen zu sein. Egal, ob im bandeigenen Proberaum, im Pulk der tobenden Masse oder in der Küche des Bassisten.
Das bis dato umfangreichste Machwerk der Berliner bietet weit mehr als intensive Live-Schmankerl, amüsante Hintergrundberichte und Extra-Futter fürs Autoradio inklusive Studio-Neuware ("SaySaySay"). Wie lautete die Eingangsfrage doch gleich? Warum liegt den Beatsteaks eigentlich die ganze Republik zu Füßen? Hier ist die Antwort.
22 Kommentare mit 2 Antworten
Das Konzert beim Highfield '12 war wohl eines der Besten die ich je erleben durfte, umso schöner das ganze Treiben wenigstens wieder teilweise in der Röhre nochmal anschauen zu können.
Irgendwie schafft diese Band nicht mich zu überzeugen. Hand in Hand und Boombox fand ich wirklich gut aber der Rest?
Naja bei 6 Alben und knapp 100 Liedern wird schon noch was für dich dabei sein
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