Porträt

laut.de-Biographie

Capkekz

Und täglich grüßt der Gangstarapper: Würde man die Vita des Deutschrappers Capkekz neben die seines Freundes und Labelbosses Al-Gear legen, ergäbe das ein forderndes Bilderrätsel: Finde die Unterschiede! Die Werdegänge der beiden gleichen sich nämlich beinahe bis ins Detail.

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Der Oberbanger beeft gegen die irrelevantesten Gestalten der Szene. Pökler seziert Prezident. Texas hat einen Riesenmoment, Cardi B verpasst ihren.

Wie Al-Gear beruft sich der Jahrgang 1979, der bürgerlich Jassin Arrais heißt, auf die Scheidung der Eltern als Auslöser für eine Karriere, die in der Kleinkriminialität ihren klischeetriefenden Anfang nimmt. Capkekz' Mutter sei angeblich gleichermaßen mit der Erziehung des Jungen überfordert gewesen. Wie bei Al-Gear folgt bei Capkekz die harte Schule der Straße.

Der gebürtige Kölner zieht von der marrokanischstämmigen Mutter zu seinem französischen Vater nach Paris. Doch auch der hat keine Zeit für den Sohn. Capkekz wiederum nutzt die lange Leine für eine Drogendealer-Laufbahn sowie eine erste Leidenschaft für Public Enemy, N.W.A. und französischen Gangstarap.

"Viele Gangster hatten es auf mich abgesehen und wollten mich umbringen", brüstet sich Arrais später. "Ich konnte nur noch mit kugelsicherer Weste auf die Straße. In jedem Moment hatte ich abgestochen oder erschossen werden können!"

Planmäßig folgt auf halbweltliche Abwege – Al-Gear lässt grüßen – der Wechsel an die Mikrofonfront. Mit Anfang 20 zieht er zurück nach Köln und beginnt mit der Rapkarriere. Inhaltlich verlässt Capkekz die Gangstarap-Gefilde dabei zu keiner Zeit.

Videodrehs in der JVA, Straßengewalt, Frauenverachtung und aufgemotzte Limousinen – man kennt diesen lyrisch-visuellen Erzählrahmen längst zu Genüge. Allerdings legt der Kölner durchaus Wert auf interessante Samples und ein gepflegtes Maß an Selbstironie.

Auch sein Rapstil sticht aus der Masse hervor: Capkekz’ kehliger, forcierter Sprechgesang spaltet in jedem Fall schon seit 2005 die Geister. Seinerzeit erhält er einen Plattenvertrag bei Eko Freshs German Dream. Dort erscheint nach dem Mixtape "Der Kalif Von Köln" (2008) auch das Solodebüt "Cap Der Angst" (2009).

Mit Eko Fresh sowie Farid Bang und Summer Cem werden via Featuretracks künstlerische Bande geknüpft. Nichtsdestotrotz wechselt Capkekz nach stillen Jahren 2014 zu Al-Gears Label Milfhunter. Im darauffolgenden Jahr erscheint dort ein Comeback-Album.

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