laut.de-Biographie
Cass McCombs
"Cass McCombs ist ein 1977 geborener kalifornischer Sänger. Er spielt Gitarre seit er 14 Jahre alt ist und nennt einen High School-Abschluss sein Eigen. Seitdem bereiste und bewohnte er viele Orte."
Ginge es nach dem als pressescheu geltenden Songwriter, würde dieser biographische Abriss seines Labels Domino zur dritten Platte "Dropping The Writ" locker ausreichen, um die Neugierde der Öffentlichkeit zu befriedigen.
Sprechen doch ohnehin wichtige Menschen und Magazine in hohem Ton von seiner Kompositionskunst: "Unaufdringlich brilliant" befand zu Lebzeiten etwa Radiolegende John Peel, "unergründlich, abgefahren, rätselhaft", das britische Mojo Magazin. Zu seinen ersten beiden Alben lagen dem damaligen Label Beggars sogar noch weniger Informationen als obige Zeilen über den Sänger vor.
Seinem 2004er Debüt "A" geht die EP "Not The Way" (2002) voraus. Beide Platten legen McCombs' Gefühlswelt nach den 9/11-Ereignissen frei, die der Kalifornier seinerzeit als Einwohner New Yorks miterlebte.
4AD (u.a. Pixies, Mountain Goats) lizensiert die Platten fürs Ausland und veröffentlicht 2005 auch sein mit Band in Michigan eingespieltes Werk "PREfection". Im Anschluss daran tourt er ausgiebig durch die Staaten, seine Bandmitglieder immer mal wieder austauschend. Die melancholischen LoFi-Aufnahmen nach Machart britischer Indie-Bands der 80er Jahre finden auch in Deutschland einige Freunde.
Auch in den Folgejahren behält McCombs seinen enormen kreativen Output bei: nie liegen mehr als drei Jahre Abstand zwischen seinen Alben. So folgt 2013 das Doppel-Album "Big Wheel And Others" und drei Jahre später veröffentlicht der Sänger das B-Seiten-Album "A Folk Set Apart". Auf "Tipp Of The Sphere" werden psychedelischere Töne angeschlagen, die direkt aus dem Kalifornien der Achtundsechziger kommen könnten.
Widersprüche gehören zum Schaffen des Amerikaners unabdingbar dazu. Zwar versteht McCombs nicht, warum er über seine Songs hinaus Erklärungen abgeben soll, etwa der Presse. Andererseits lässt er dann doch verlauten, dass seine Songs nicht autobiographisch verstanden werden dürften.
"Gute Songs sind einfach und verkehren gern die Fakten. Als Maxime hieße das: Fiktion schafft Einvernehmen. Fakten sorgen für Chaos." Letztlich ist es die Kunst des Songwritings, die ihn stets auf Trab hält. "Ich bin kein Nostalgiker. Meine Musik ist neu, wenn sie für die Hörer neu ist", findet McCombs.
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