laut.de-Biographie
Gazpacho
Die Norweger Jon-Arne Vilbo (Gitarre) und Thomas Andersen (Keyboard) kennen sich seit der Kindheit an und über die gemeinsame Liebe zur Musik formiert sich die Band. Während seiner Tätigkeit beim Radio lernt Andersen Jan-Henrik Ohme (Gesang) kennen, überredet ihn zu einer Jam-Session und legt somit den Grundstein zu der Besetzung, die bis heute existiert.
Über die Entstehung des Bandnamens existieren zwei Versionen: Andersen erklärt, dass eine exotische Suppe (ungekochtes Gemüse, kalt serviert) der passende Name für eine Band sei, die aus unterschiedlichen Charakteren bestehe. "Gazpacho" heißt allerdings auch ein Song auf der Marillion-CD "Afraid Of Sunlight", und die Briten als Einfluss zu bezeichnen wäre angesichts der musikalischen Schnittmengen und Vitamin-B-Schübe seitens der Band um Steve Rothery fast noch untertrieben.
Über die Teilnahme an einer Marillion-Fankonvention kam im Laufe der Jahre der Kontakt zur britischen Prog-Legende zustande. Sowohl der Support auf Tour als auch ein Release auf deren Band eigenen Label halfen als Starthilfe enorm.
Marillions musikalischer Einfluss in der Frühphase spiegelt sich deutlich im Klangbild wieder. Kennzeichnend für das im Laufe der Jahre zu einem Sextett gewachsenen Kollektiv sind die stilistisch ohnehin durchlässigen Grenzen von Artrock zu Avantgarde und Neo-Prog. Als Markenzeichen schält sich atmosphärische Musik mit Anleihen zu Muse, Porcupine Tree, Dredg, Pink Floyd, Sigur Rós, Radiohead, Tori Amos, Talk Talk oder A-ha heraus.
Der Hang zur ungewöhnlichen Instrumentierung zeigt sich in der Verwendung unterschiedlicher Percussions, von Alltagsgegenständen, von Instrumenten aus der Frühgeschichte der Menschheit sowie des Sounds eines Leopard II Kampfpanzer. Mit der vierten CD "Night" hat die Band endgültig eine Abkehr vom konventionellen Songformat vollzogen. Die folgenden Alben bestechen allesamt durch ausgeklügelte Konzepte sowie eine szenische musikalische Gestaltung. Traum und Realität, Geschichten von Antoine de Saint-Exupéry oder schlicht die Suche nach der Weltformel nebst Zerstörung des Universums ("Molok") kommen als ambitionierte Themen zur Sprache.
Gazpacho stehen seit 2011 bei Kscope unter Vertrag. Keine schlechte Adresse, ist dieses Plattenlabel für post-progressive Klangkunst doch die Heimat illustrer Künstler wie Steven Wilson, Anathema oder Amplifier.
Satte drei Jahre dauert es, bis die Norweger ihr neues Album fertig stellen. 2018 erscheint "Soyuz" und beschäftigt sich in Sachen Artwork und Konzept mit der Zeit des kalten Krieges. Im Mittelpunkt steht der tragische Absturz der sowjetischen Sojus 1-Raumkapsel, den die Band musikalisch in verschiedenen Szenen ausleuchtet und dabei auf ein breites stilistisches Spektrum zurückgreift.
1 Kommentar
was für gute Musik, unentbehrlich beim Auto fahren