laut.de-Biographie
Greis
Bei Greis läuft vieles anders. Da wäre zunächst einmal die flexible linguale Aufstellung: Der Schweizer rappt auf Schwyzerdütsch, Französisch und Englisch, je nach gegebenem Liedinhalt. Und manchmal, wie auf dem Doppelalbum "2", bringt er die gleichen Songs auf gleich zwei Sprachen unters Volk.
Dann ist da die Musik selbst: Der 1978 in Lausanne geborene Berner veröffentlicht zwar schon seit geraumer Zeit (Solo-Debütalbum "Eis" 2003). Auf stumpfe Rapklischees von Gangsta bis Ghetto greift er dabei jedoch nie zurück.
Lieber vereint Greis, der bürgerlich Gregoire Vuilleumier heißt, nicht nur verschiedene Mundarten, sondern auch die unterschiedlichsten musikalischen Einflüsse in seinen Tracks. Für die eigenen Langspieler können das Dance- oder Rockelemente sein, oft auch andere Rapper aus Nachbarländern wie Kool Savas oder der Franzose Soprano.
Unterdessen trägt Greis Mitte der Nullerjahre auch zu trankontinentalen Samplern bei. 2005 erscheint z.B. das Kollaborationsalbum "daladal.art.05 – swiss rap meets tanzanian bongo flava". Neben Soloaktivitäten tritt Greis immer wieder auch als Teil der Chlyklass-Crew sowie mit den Rapformationen Rogue State Alliance und PVP auf.
Zu guter Letzt bezeichnet sich der Berner nicht bloß als Musiker, sondern als Aktivist und Idealist. Als Künstler, der mehrfach den Swiss Hip Hop Award gewinnt und einmal für den MTV Europe Music Award nominiert wird, ist er sich der Verantwortung als öffentliche Person sehr bewusst.
So trägt Greis mit PVP im Vorfeld der Schweizer Parlamentswahlen zur Compilation "V – Musik Zum Wählen" bei. Darüber hinaus ist der frühere Fahrradkurier und Zeitungsredakteur Botschafter der gemeinnützigen Organisation Viva con Agua, arbeitet in Südafrika und Tansania mit lokalen Künstlern an neuer Musik und leitet Rap-Workshops mit Jugendlichen. Viele seiner poetisch durchdrungenen Stücke thematisieren soziale Konfliktthemen, den Rechtspopulismus der Schweizerischen Volkspartei oder die Schattenseite der Globalisierung.
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