laut.de-Biographie
Jesse Ritch
Nach Zazou Mall tritt mit dem 20-Jährigen 2012 wieder einmal ein DSDS-Kandidat aus der Schweiz an. Geboren in Bern als Sohn einer Schweizerin und eines Kongolesen verwirklicht Jesse nun seinen Kindheitstraum, Sänger zu werden.
Bereits als Kind singt er ihm Gospel-Chor und gewinnt 2006 einen Gesangswettbewerb. In seinen für viele R'n'B-Sänger wie Chris Brown typischen Gesang vermischt er zudem Genres wie Soul und Pop. Der als "seriöser Typ" beschriebene Jesse sieht seine großen Vorbilder in James Morrison, Whitney Houston und Beyoncé Knowles.
Frei nach dem Motto "Nichts ist unmöglich!" interpretiert er "Let Me Love You" von Mario, um bei den Mottoshows mit von der Partie zu sein. Nach ausgiebigem Lob von den Juroren Bruce Darnell und Natalie Horler setzt Dieter Bohlen in neuer Freundlich-Manier noch einen drauf:
"Wir waren heute dabei, den Anfang einer großen Karriere zu sehen! Ich kann mich nicht daran erinnern, dass bisher jemand bei DSDS dermaßen abgeliefert hat. Das war absolute Weltklasse. Das war hammermäßig!"
Bohlens Begeisterung bekommt in den folgenden Motto-Shows noch reichlich Futter, und auch Bruce Darnell ist hin und weg von Jesses gesanglicher Leistung.
"Warum hat dich in der Schweiz eigentlich noch keiner entdeckt?", fragt Bohlen in der Halbfinal-Show. "Sind die da alle blöde?" Jesse versuchte sich hier unter anderem erstmals an einer deutschsprachigen Nummer und schlägt sich auch auf diesem Gebiet nicht schlecht.
Das Publikum gibt dennoch Daniele Negroni und Jesses Landsmann Luca Hänni den Vorzug. Jesse Ritch verlässt "Deutschland sucht den Superstar" als Drittplatzierter.
Neben der Erfahrung nimmt Jesse aus dem Casting-Zirkus eine solide Fanbase mit. Seine engagierten Anhänger können allerdings nicht verhindern, dass sein Titel "Forever & A Day" beim schweizerischen Vorentscheid zum Eurovision Songcontest Ende 2012 den Kürzeren zieht. Gegen den Beistand von oben, den die statt dessen nach Malmö entsandte Heilsarmee offenbar genießt, kommt Jesse nicht an.
Im Gegensatz zu seinen beiden ehemaligen Konkurrenten fällt Jesse Ritch im Anschluss an DSDS nicht Dieter Bohlen in die Hände. Er lässt sich bei der Suche nach den passenden Produzenten Zeit. Warum er ausgerechnet bei H2U hängen bleibt, die unter anderem für DJ Bobo arbeiten, bleibt sein Geheimnis.
Jesses selbstbetiteltes Debüt-Album, das im Januar 2013 erscheint, setzt entsprechend wenig auf Gesang oder Gefühl, sondern schielt statt dessen in Richtung Großraumdisco.
Mit seiner Mischung aus Pop und R'n'B erfindet Jesse Ritch zwar kein musikalisches Rad neu. Um die Hintern tanzwütiger Clubgänger zu bewegen, taugen seine Songs trotzdem allemal.
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