laut.de-Kritik

Schnelle Beats für die Tanzfläche, Schmusesongs für das Sofa.

Review von

Jet bedeutet übersetzt so viel wie ausstrahlen, ausstoßen, hervorschießen. Daher auch der Name Düsenjet. Seit drei Alben versuchen sie es nun – das mit dem Hervorschießen. Heraus kommt stets eine gut hörbare Platte, mit mindestens einem Mitgröhlsong, lauten Gitarren, rotzigen Stimmen, aber wenig Überraschungen.

Als im Oktober 2003 "Are You Gonna Be My Girl" durch die Clubszene geistert, Kritiker begeistert sind und der Song nach und nach zum Smashhit des Spätsommers aufsteigt, da muss den jungen Australiern eines klar geworden sein: Sie haben Potenzial. Könnten es ganz nach oben schaffen. Mit ihrem britisch klingenden Rock, der einen Vergleich mit den Beatles nicht scheut.

Und da das mit dem Hit um ein Mädchen so gut geklappt hat, versuchten die vier Jungs das beim zweiten Album erneut. Nach "Cold Hard Bitch" von 2004 nun also "She's A Genius" als Single des neuen Albums "Shaka Rock". Tendenz: hitverdächtig. Was sonst?

Sie sind ihrem Stil treu geblieben. Die kratzigen Stimmen. Das laute Schlagzeug. Die Gitarren. Hat ja bisher auch immer funktioniert. Etwas ruhiger und erwachsener klingen Songs wie "Goodbye Hollywood" oder "She holds a grudge" schon.

So gar nicht durchdacht wirken dann wiederum einige Textzeilen: "La di di La di da/ How did we ever get this far". Gut, wer einen seiner Tracks "Seventeen" nennt, auch darüber singt und das noch mit Keyboardgeklimper einleitet, der möchte wohl überhaupt nicht reifer klingen. Würde ja auch aus dem Konzept fallen rund um Milchbubigesichter, Skinnyjeans und dürre Oberärmchen.

Insgesamt liefern Jet zum dritten Mal ein solides Album. Mit schnellen Beatnummern für die Tanzfläche und einigen Schmusestücken für das heimische Sofa. Nur das Neue, Überraschende, eben das, was der Bandname verspricht, das findet sich nicht. Andererseits: Ein Jet steigt nicht nur auf, er kann ebenso eine lange Strecke auf gleicher Höhe fliegen. Bleibt nur zu hoffen, dass den Jungs der Sprit nie ausgeht.

Trackliste

  1. 1. K.I.A (Killed In Action)
  2. 2. Beat On Repeat
  3. 3. She's A Genius
  4. 4. Black Hearts (On Fire)
  5. 5. Seventeen
  6. 6. La Di Da
  7. 7. Goodbye Hollywood
  8. 8. Walk
  9. 9. Times Like This
  10. 10. Let Me Out
  11. 11. Start The Show
  12. 12. She Holds A Grudge

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LAUT.DE-PORTRÄT Jet

Wenn der hauseigene DJ kommt und sagt "Hey, ich habe da eine ganze neue Band entdeckt. Die musst du dir unbedingt mal anhören." Dann ist Vorsicht geboten.

1 Kommentar

  • Vor 15 Jahren

    @laut.de (« <h3></h3>Jet bedeutet übersetzt so viel wie ausstrahlen, ausstoßen, hervorschießen. Daher auch der Name Düsenjet. Seit drei Alben versuchen sie es nun – das mit dem Hervorschießen.

    <a href="http://www.laut.de/lautstark/cd-reviews/j/… Artikel</a> »):

    sehr schön!

    Vor allem, sich Soundtechnisch an Mando Diao, den Kings of Leon und so weiter anzunähern ist einfach nicht deren Stil... Tja somit bleibt die erste Platte von ihnen bisher die Beste...