laut.de-Kritik
Hymnische Refrains und eingängige Melodien.
Review von Michael EdeleHat bei Killswitch Engage kollektive Amnesie eingesetzt? Fiel da keinem vielleicht mal auf, dass man schon beim Albumtitel des Debüts nicht unbedingt viel Phantasie an den Tag gelegt hat? Etwas mehr Einfallsreichtum wäre da durchaus angebracht, oder sieht man die Scheibe etwa als einen Neubeginn?
Das ist vielleicht gar nicht so weit hergeholt, denn glücklicherweise ist die Ideenarmut auf die Vergabe von Titeln beschränkt. In Sachen Musik sind die Jungs spritzig und einfallsreich wie eh und je. Kein Wunder, wenn man einen Weirdo wie Adam Dutkiewicz in der Band hat, der zusammen mit Brendan O'Brien (AC/DC, Audioslave, Mastodon) auch wieder für die mehr als amtliche Produktion verantwortlich zeichnet.
Allerdings ist einmal mehr Sänger Howard Jones, der auf der Scheibe seine Singstimme so häufig wie nie zuvor zum Einsatz bringt, das dicke Ass im Ärmel der Band. Ein Plus an Melodien macht die Scheibe somit auch deutlich mainstreamkompatibler, was vor allem beim balladesken "The Return" und dem schleppenden, nicht weniger eingängigen "Lost" auffällt. Wer meint, sich darüber aufregen zu müssen, darf gern mit den Füßen stampfen und zum Jammern in die Ecke gehen. Dadurch wird "Killswitch Engage" keinen Deut schlechter.
Hymnische Refrains waren schon immer ein Markenzeichen der Band, aber noch nie so deutlich wie auf dem aktuellen Album. Das geht natürlich auch auf Kosten der Härte, doch vor allem Drummer Justin Foley gibt sich große Mühe, dem so häufig wie möglich entgegen zu wirken. Zumal Songs wie "A Light In A Darkened World" oder "I Would Do Anything" immer mal wieder richtig auf's Gas drücken.
Letztendlich prägen eingängige Melodien, die schon beim ersten Durchlauf ins Ohr gehen, den zweiten selbstbetitelten Longplayer von Killswitch Engage, der leider auch mitunter ziemlich glatt gebügelt klingt. Somit ist die Scheibe auch leider nicht der ganz große Wurf geworden.
59 Kommentare
Höre grade auf Myspace rein, und "never again" macht einen verdammt guten eindruck.
Killswitch kann sich Melodien leisten, da ich finde, dass sie die Spielfreudigste, oder zumuindeste eine der spielfreudigsten Metalcorebands sind, sodass sich das trotzdem geil anhört, wenn alles melodischer ist.
Trotz eventueller MAINSTREAM! Schreier
hab die kürzlich live gesehen. der gitarrist hatte so einen merkwürdigen teppich als umhang an und hat dauernd soli, völlig verzerrt und in höchsten tönen, gespielt, was in etwa so klingt, als würde man eine katze qualvoll abmurksen. dann war da noch meister propper in einem viel zu engen t-shirt, der dauernd ins mikro gerotzt hat. glücklicherweise haben die boxen irgendwann kapituliert.
mann, war das ein beschissener auftritt.
Irgendwie passt das ziemlich gut zu Killswitch das sie ihren Alben jetzt schon dieselben Namen geben. Künstlerisch wiederholen sie sich ja auch schon seit Jahren.
@Enno K. («
Wie schon weiter oben erwähnt wurde: Andere Bands im MC zerbersten KsE mit Leichtigkeit. Egal ob nun August Burns Red, Architects oder The Devil Wears Prada. »):
Schlimmste Band im Metalcore und grottige Texte
Über die Texte lässt sich streiten aber musikalisch sind die echt nicht verkehrt. Und 100mal besser als der aktuelle Mist von KsE.
Und wenn das für dich schon die Schlimmste ist will ich garnicht erst wissen was du von Caliban und solchem Dreck hälst.
Also ich muss sagen, dass mich der grottige Snaresound 1000 mal mehr stört als der angebliche Hall.
mfg