laut.de-Biographie
Kylie Minogue
Wie viele Popstars, so stand auch Kylie Minogue bereits als ganz Kleine im Scheinwerferlicht: Am 28. Mai 1968 erblickt die zierliche Australierin in Melbourne das Licht der Welt. Ein paar Jahre vergehen, sie lernt laufen und sprechen - und schon spielt sie kleine Rollen in Jugendserien und im mehrteiligen Drama "Skyways".
Mit zwölf Jahren gibt sie ihr Schauspieldebüt im TV, mit fünfzehn übernimmt sie 1985 ihre erste Hauptrolle. Mit siebzehn Jahren bricht sie die Schule ab, um sich ganz auf ihre Schauspielkarriere zu konzentrieren. Mit Dauerwelle, Latzhose und Schraubenschlüssel wurde Kylie Minogue als Tomboy Charlene dann schließlich durch die australische Seifenopfer "Neighbours" berühmt. Die Serie war ein Sprungbrett für so einige heute anerkannte Schauspieler wie Russell Crowe, Natalie Imbruglia Margot Robbie oder Guy Pearce.
Die Sit-Com gewinnt mit der süßen Kylie an Popularität und läuft schließlich auch in England. Daheim in Australien heimst sie einige australische Fernsehpreise ein und ist ein richtiger Teenie-Fernsehstar.
Allein dieser Popularität hat Minogue ihre erste Platte zu verdanken. Mushroom nutzt die Medienpräsenz aus und releast ein Debüt mit der kleinen Frau. "Loco-Motion" landet im Jahr 1987 als erste Single-Auskopplung sieben Wochen auf Platz eins der Charts. Mit diesem Erfolg hat zuvor niemand gerechnet.
Etliche Chartplatzierungen folgen. Die Singles ("I Should Be So Lucky" und "Got To Be Certain", 1988) erobern Großbritannien im Sturm, Kylie Minogues Longplay-Debüt rühmt sich als das weltweit bestverkaufte Album des Jahres 1988. Die Mainstream-Megahits wie "I Should Be So Lucky" oder "The Loco-Motion" machen sie zum Weltstar, von Kritikern bekommt sie allerdings den wenig schmeichelhaften Spitznamen "Singing Budgie" ("singender Wellensittich") verpasst. Bis Anfang der 90er gehts weiter steil bergauf, fast jede Kylie Minogue-Single entert zu der Zeit die Top Ten der Charts.
1990 kommt der Track "Better The Devil You Know" auf den Markt, den Kylie zusammen mit Stock Aitken Waterman (die englischen Dieter Bohlens) produziert. Auch beim Musik-Clip zum Song gibt sie sich ehrgeizig und gönnt sich keine Pause, bis der kurze Film abgedreht ist. Diesmal lässt sie sich von ihren Managern nicht unter die Arme greifen.
Am späteren Erfolg der Single sind die eingängigen Melodien der Londoner Produzenten jedoch nicht ganz unbeteiligt - jedenfalls klingelt die Kasse nicht mehr so laut, nachdem sich Kylie 1992 im Streit von dem Trio trennt. Doch zuvor steigt sie mit ihrem Greatest Hits-Album und den enthaltenen 22 Tracks 1992 auf Platz eins der englischen Charts ein und erreicht sogleich Gold.
1993 unterzeichnet die Australierin bei deConstruction/BMG und veröffentlicht dort 1994 das Album "Kylie Minogue". Obwohl die selbstbetitelte Scheibe musikalisch deutlich eigenständiger geraten ist als frühere Minogue-Platten, kann sie an die alten Erfolge nicht anknüpfen.
Man munkelt, dass ihr damaliger Freund Michael Hutchence INXS Minogue den Anstoß zur Selbständigkeit gibt. Kylie möchte sich als ernstzunehmende Künstlerin etablieren. Schlagzeilen macht sie jetzt an der Seite von Jean Claude van Damme (im Film "Streetfighters") oder mit ihrem Werbe-Engagement für H&M-Unterwäsche. Kritiker spötteln, ihre Röckchen schrumpften im gleichen Maß, wie ihre Charterfolge. "Viele nette, kleine Projekte, aber nicht gerade das, was man eine Karriere nennt", meint sie selbst dazu.
Selbst "Where The Wild Roses Grow", das wunderbare Duett mit Nick Cave, bedeutet 1995 zwar den ersten deutschen Top Ten-Hit seit Jahren, kann aber die hartherzigen Briten nicht erweichen. 1997 erscheint der sechste Silberling "Impossible Princess" erst nach längerer Verzögerung, angeblich, weil der Titel nach dem Unfalltod Lady Dianas nicht mehr opportun erscheint.
In ihren Clips und Live-Shows tritt die Zierliche plötzlich als Sex-Vamp auf, fast zwangsläufig ziehen Kritiker erste Vergleiche zu Madonna. Erst im Jahr 2000 scheinen die 'dürren' Zeiten vorbei zu sein. Die Pet Shop Boys schlagen Kylie vor, auf ihr Label Parlaphone umzusteigen.
Mit dem neuen Partner an ihrer Seite bereitet Minogue den Release ihres siebten Studioalbums gewissenhaft vor, verpflichtet angesehene Songschreiber (Paula Abdul) und Produzenten und sorgt für hilfreiche Schlagzeilen.
Prompt erobert das vorab ausgekoppelte "Spinning Around" auf Anhieb Platz eins der britischen Charts. Auch das Album verkauft sich wie warme Semmeln, und im Folgejahr steigt eine leicht geschürzte Kylie mit Fever erneut auf Platz eins der englischen Albumcharts ein.
Mit der Auskopplung "Can't Get You Out Of My Head" heimst sie 2002 gleich zwei begehrte Preise ein. Sie gewinnt den Brit-Award für die "Beste Internationale Künstlerin" und bringt dieselbe Ehrung für das "Beste Internationale Album" mit nach Hause.
Die Promotionstouren in der nächsten Zeit sind restlos ausverkauft, die Kapazitäten der Hallen reichen nicht aus, um allen Fans eine der begehrten Karten zu verkaufen. Trotzdem ist Minogue mit sich selbst unzufrieden:
"Ich bin manchmal ziemlich deprimiert, weil ich nicht in einer einzigen Sache wirklich brillant bin. Ich sehe ganz gut aus, ich kann singen, ich kann gut tanzen. Alles irgendwie durchschnittlich. Und das ist doch deprimierend."
Im Kassenschlager von Baz Luhrmann "Moulin Rouge" tritt Kylie nicht nur als Schauspielerin in Aktion, sondern steuert auch einen gesanglichen Teil zum Soundtrack bei. Auch mit 37 Jahren ist die Sängerin noch in den Top Ten vertreten: Im April 2003 landet die Australierin mit "Body Language" wieder einen Treffer in den Top 20, das Live-Album zur CD erreicht im Juli des Jahres die Top 100.
Es folgen noch eine Greatest Hits-DVD und die Best Of "Ultimate Kylie", bevor die Australierin im Frühjahr 2005 ernsthaft erkrankt. Ein Knoten in der Brust entpuppt sich als bösartiger Tumor.
Weitere Untersuchungen ergeben, dass der Brustkrebs wohl in einem frühen Stadium erkannt wurde, was auf gute Heilungschancen hoffen lässt. Wenige Tage nach der Diagnose Mitte Mai begibt Kylie sich in Behandlung. Knapp ein Jahr später sind erstmals wieder aktuelle Fotos von ihr zu sehen: Mit kurzem Haar nach Chemotherapie präsentiert sich Kylie Minogue noch etwas mitgenommen, aber glücklich und zuversichtlich.
Im Herbst 2006 kehrt Kylie auf die Bühne zurück. Anlass zur Sorge bietet aber weiterhin, dass sie einige Termine wegen Erschöpfung absagen muss. Dafür erscheint im Februar 2007 mit "Showgirl Homecoming Live" ein Mitschnitt der ersten Comeback-Konzerte.
Nebenher stürzt sich die Australierin in verschiedenste Projekte: Kylie macht mit Parfüms und als Werbebanner für H&M von sich reden, schreibt das Kinderbuch "The Showgirl Princess" und zeigt sich backstage in dem Dokumentarfilm "White Diamond". Letzterer feiert Ende November 2007 in ausgewählten deutschen Kinos Premiere.
Etwa zur selben Zeit wird Minogues zehntes Studioalbum mit dem schlichten Titel "X" veröffentlicht. Vorab gibt es die Single "2 Hearts" mit der sie sich, nach langer Bühnenabstinenz, wie in alten Zeiten als Gast bei "Wetten dass..?" auf die Couch setzt. Bereits mit dem Video beweist Minogue, wo ein popkulturelles Kunstwerk wie sie hingehört - ins Rampenlicht.
Im zwanzigsten Jahr ihrer Musikkarriere kommt Minogue in den Genuss offizieller Ehren. Im Frühjahr 2008 wird sie wegen ihrer musikalischen Verdienste in den "Order of the British Empire" aufgenommen. Den Orden überreicht ihr Prince Charles höchstpersönlich. Im Mai desselben Jahres erhält sie zudem den französischen Kulturorden "Ordre des Arts et des Lettres". Kylies Ruf als Ikone werden diese Auszeichnungen mehr als gerecht. Einige Imagewechsel tun ihr Übriges: Für Kylie schreiben Pet Shop Boys, Manic Street Preachers, Nick Cave, Emiliana Torrini oder Giorgio Moroder Songs. So ist sie längst eine Marke geworden, über die nicht nur große Musikzeitschriften, sondern auch die Boulevard-Presse bis hin zu Indie-Blogs schreiben.
Drei Jahre nach dem eher mäßigen Erfolg von "X" gelingt Kylie Minogue mit dem Album "Aphrodite" wieder die Rückkehr ins Rampenlicht. Nahezu rund um den Globus nistet sich das Werk in den Top 3 der Albumcharts ein. Es folgt die Aufnahme in die Hall of Fame der ARIA, ein neuer Duft mit dem Titel "Dazzling Darling" und das Greatest Hits-Album "The Best of Kylie Minogue", das allerdings keine große Wellen schlägt.
Um die Zeit bis zum neuen Studioalbum zu verkürzen, macht die Australierin im Sommer 2012 einen Abstecher in die legendären Abbey Road-Studios. Mit der Unterstützung eines Orchesters entsteht unter dem Titel "The Abbey Road Sessions" eine ganz besondere Retrospektive: "Ich wollte all die alten Songs neu erfinden und ihnen ein anderes Gesicht schenken, ohne mich dabei verbiegen zu müssen."
2013 engagiert sich die Australierin als Jurorin bei The Voice - in Großbritannien und Australien. Ihr weniger erfolgreiches Album "Kiss Me Once" (u.a. produziert von Pharrell) erscheint deshalb erst im März 2014. Mit Giorgio Moroder veröffentlicht sie Anfang 2015 die Single "Right Here, Right Now", in Koop mit Fernando Garibay erscheint im September die EP "Kylie + Garibay". Kylie übernimmt zudem eine Rolle im Katastrophen-Blockbuster "San Andreas".
Anschließend fokussiert sich Kylie aufs Weihnachtsgeschäft und bringt mit "Kylie Christmas" 2015 ihr erstes Weihnachtsalbum auf den Markt, das Coverversionen bekannter Klassiker und eigene Songs enthält. Trotz mäßigen Erfolgs erscheint ein Jahr darauf mit "Snow Queen" eine erweiterte Version - ebenfalls kein Kassenschlager.
Anfang 2017 kündigt die Australierin ihr 14. Studioalbum an. Auf "Golden" vollzieht sie einen Immagewechsel und präsentiert sich ihren Fans als Country-Girl. "Ich habe meinen Fans versprochen, dass ich mein Herz und meine Seele in dieses Album legen werde und ich habe Wort gehalten", teilt sie via Social Media mit. Mit sechs Singles versucht ihr Label alles, um den neuen Stil an den Fan zu bringen - mit mittelmäßigem Erfolg.
Wenig verwunderlich, wendet sich die Sängerin 2020 auf "Disco" mitten in der Pandemie wieder dem Dance-Pop zu. Das Album "Tension" erreicht 2023 in Großbritannien und Australien Platz eins der Charts, in Deutschland Platz drei. Dem Viral-Hit "Padam Padam" folgt 2023 "Tension", dem sie 2024 noch einen Nachfolger namens "Tension II" hinterherschickt und für 2025 eine große Welttournee ankündigt.
1 Kommentar mit einer Antwort
die grundgute kylie minogue ist auf 2 liedern von orville peck vertreten
einmal
midnight ride
https://www.youtube.com/watch?v=lKtOo5vwPVg
und einmal ein remix von midnight ride oder so, zu dem ich aber jetzt kein video finde
ich würde sagen, ein kylie minogue feature ist schon etwas, was eine laut.de news verdient
Semi-relatiert dazu: der grundgute Robbie Williams hat ein großartig-unerwartetes feature bei Soft Play abgeliefert:
https://www.youtube.com/watch?v=nMOgilf4WX4