laut.de-Biographie
LEA
YouTube-Stars? Da denken vermutlich viele erst einmal an Justin Bieber. YouTube-Stars aus Kassel? Öh ... Milky Chance? Stimmt. Trotzdem war LEA eigentlich viel früher dran.
Im Dezember 2007 lädt Lea-Marie Becker, damals zarte 15 Jahre alt und Schülerin in der zehnten Klasse, das erste Video hoch. In der Pause filmen Freunde ihre Klassenkameradin singend am Klavier im Musikraum ihres Gymnasiums. Sie stellt die Aufnahme ins Netz, weil sie "mal sehen" wolle, wie "Wo Ist Die Liebe Hin" so ankommt. Ganz gut, wie es scheint: Im Lauf der Zeit verzeichnet der Clip beinahe drei Millionen Klicks.
Zu diesem Zeitpunkt hat Lea-Marie, die ihren Namen später zu LEA (in markigen Großbuchstaben geschrieben) zusammenkürzt, bereits reichlich musikalische Sozialisation erfahren. Als Tochter eines Musiktherapeuten wächst sie in einer Familie auf, in der Musik allgegenwärtig ist. Sie probiert diverse Instrumente aus, am Klavier sitzt sie allerdings schon, seit sie sechs Jahre alt ist.
Bis sie ihre ersten eigenen Songs schreibt, dauert es dann auch nicht mehr allzu lange: Schon mit zwölf verpackt sie Alltagserlebnisse und Beobachtungen in Texte und Musik. "Songideen kommen mir ganz plötzlich, manchmal in der Straßenbahn oder auf dem Fahrrad", erklärt LEA. "Wirklich schreiben tu' ich dann aber meist zu Hause, am Klavier."
Dem Style-Magazin verrät sie, warum sie nicht, wie viele Kollegen, auf Englisch textet: "Ich kann mich auf Deutsch am besten ausdrücken. Das ist meine Muttersprache, so finde ich einfach die besten Worte." Für jemanden, der seine Lieder als "Monolog mit sich selbst", als "Suche auf Antworten auf all meine Fragen" versteht: nicht die schlechteste Entscheidung.
Nach dem Abitur und einem halben Jahr Aufenthalt in Argentinien zieht LEA von Kassel nach Hannover, wo sie - was sonst? - Musik und außerdem Sonderpädagogik studiert. Angebote, ihr Talent in Casting-Shows zu verplempern, schlägt sie aus. Statt dessen pendelt sie eifrig nach Berlin, um mit zwei dort ansässigen Produzenten an ihrem Debütalbum zu arbeiten.
"Vakuum" erscheint im Frühjahr 2016. Den Deal bei Four Music hat LEA da längst in der Tasche. Vor ihrer ersten eigenen Headliner-Tour geht sie unter anderem mit Lot auf Reisen oder unterstützt Mark Forster als Backgroundsängerin bei dessen Auftritt bei der Echo-Gala.
"LEA am Klavier, das war meine Jugend", blickt sie auf ihre musikalische Entwicklung zurück, der man ihr Faible für Jamie XX, London Grammar oder Sia anhört. "Inzwischen darf es schon etwas ausproduzierter sein." Das finden offenbar auch die Kollegen von Gestört Aber Geil, die LEAs Song "Wohin Willst Du" unerwarteten Rückenwind bescheren.
Ein großes Thema für LEA, wenn nicht sogar die zentrale Frage, um die ihr melancholischer Indie-Elektro-Pop kreist, bleibt die Suche nach (Selbst-)Verständnis: "Ich hab' kein Problem, mit mir selbst zu reden. Hab' nur ein Problem damit, mich zu verstehen."
Ab Mai 2020 nimmt Lea neben Jan Plewka, MoTrip, Nico Santos, Max Giesinger und Ilse DeLange an der 7. Staffel von "Sing Meinen Song - Das Tauschkonzert" auf Vox teil. Als Gastgeber in Südafrika fungiert bereits zum zweiten Mal Michael Patrick Kelly.
Noch keine Kommentare