Porträt

laut.de-Biographie

Madcon

"Das nenne ich Globalisierung", befindet Tshawe Baqwa im Rahmen eines Gesprächs mit planet-interview.de. "Wir leben heute in Zeiten, da kann alles mögliche passieren. Auch, dass zwei schwarze Typen, einer mit Dreadlocks, der andere ein Zwerg, auf einmal Norwegen repräsentieren, das weißeste Land auf diesem Planeten."

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Abgeschliffene, seelenlose Massenware.
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Ein Blick auf den Erfolg des Duos Madcon lässt in der Tat vermuten, nichts sei unmöglich. Dabei ist zu Beginn der Laufbahn zunächst Durchhaltevermögen gefragt. Rapper Tshawe 'Kapricorn' Baqwa und Yosef Wolde-Mariam, auch als Critical bekannt, machen seit ihren Teenagertagen gemeinsam Musik. 1992 schließen sie sich zu Madcon, kurz für Mad Conspiracy, zusammen.

Internationalität versteht sich von selbst: Tshawe kam als Sohn südafrikanischer Einwanderer in Deutschland zur Welt und wuchs in Tveita im Osten Oslos auf. Yosef erblickte das Licht der Welt zwar in Norwegen, seine familiären Wurzeln reichen jedoch bis nach Eritrea und Äthiopien.

Der Einstieg ins Musikgeschäft gestaltet sich für Madcon relativ reibungslos: Als eine Entdeckung des Produzententeams StarGate umschiffen sie etliche Hürden. Eine erste Single, "God Forgive Me", kommt 2000 auf den Markt.

Kommerzieller Erfolg stellt sich dennoch erst 2002 ein: "Barcelona", eine gemeinsame Nummer mit der norwegischen Hip Hop-Combo Paperboys, entpuppt sich als Hit. Der Track sahnt als meist gewünschter Video-Clip einen Preis ab und sorgt für Aufmerksamkeit gleich mehrerer Labels. Madcon entscheiden sich für einen Deal mit Bonnie Amigo.

Die beiden Herren kollaborieren mit diversen norwegischen Musikern. Mit zahllosen Demonstrationen ihrer Live-Qualitäten, ob lediglich mit einem DJ oder mit Tänzern und kompletter Bandbesetzung hinter sich, erarbeiten sie sich einen Ruf als "bester Rap-Act Skandinaviens".

Angesichts der starken schwedischen Konkurrenz in Gestalt von Kollegen wie Petter oder den Looptroop Rockers darf dieser Superlativ zwar in Zweifel gezogen werden. Die Liste der Künstler, die Madcon für Shows im Norden Europas als Support-Act engagieren, spricht jedoch für sich: Hier finden sich 50 Cent, Destiny's Child, Xzibit, Alicia Keys, die Saian Supa Crew und der Wu-Tang Clan. Zusammen mit Gang Starr bestreiten Madcon eine komplette Europa-Tournee.

Der Erstling "It's All A MadCon" erscheint 2004 und spannt einen Bogen vom Funk und Soul der Motown-Ära zu aktuellem Reggae und Hip Hop. Beide Auskopplungen funktionieren blendend, Fans und Kritiker zeigen sich gleichermaßen begeistert. Madcon werden als bester Live-Act und beste Gruppe mit Ehrungen überhäuft.

Im Vergleich zum Wirbel, den das zweite Album erzeugt, kann dies alles jedoch getrost als Vorgeplänkel betrachtet werden. Die club- wie radiotaugliche Mischung aus R'n'B-Samples, Funk-lastigen Drumloops, Gesang und Raps, die Madcon zusammen mit ihren Produzenten 3 Elementz auffahren, schlägt voll ein. "So Dark The Con Of Man" geht nur drei Stunden nach seiner Veröffentlichung im Dezember 2007 Gold. Nach drei Tagen erreicht das Album Platinstatus, der sich nach wenigen Wochen verfünffacht hat.

Die Single "Beggin'", ein Cover der gleichnamigen Four Seasons-Nummer aus dem Jahr 1967, hält sich in Norwegen satte zwölf Wochen auf Platz 1 der Charts und begeistert selbst die eigentlichen Urheber: "Wir mussten uns ja um die Freigabe kümmern, deswegen haben die Four Seasons persönlich unseren Song angehört", erzählt Yosef. "Sie meinten: 'Wir mögen das, was ihr gemacht habt.' Ich hatte da ja so meine Befürchtungen, immerhin sind das Musiker der alten Schule ... Ich hatte gedacht, dass sie vielleicht unsere Raps nicht mögen. Aber es hat ihnen gefallen."

Spätestens jetzt sind Madcon in aller Munde. Beim norwegischen Musiksender The Voice hosten sie eine Fernseh-Show mit Songs, Videos, Interviews und Smalltalk. Eine weitere, in der Kandidaten um die größte Textsicherheit wetteifern, startet 2008. Tshawe geht zudem als Sieger aus einem TV-Promi-Tanzturnier hervor.

Offenbar zahlt sich das Erfolgsrezept aus. Bei Madcon setzt man auf absolute Authentizität: "Also, wenn du mich fragst, für mich ist das wie eine Therapie", so Tshawe. "Etwas zu singen, was du fühlst, das ist gut für deinen Geist und deine Seele." Für die Verkaufszahlen aber ebenfalls nicht ganz schlecht.

Alben

Madcon - Icon: Album-Cover
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2013 Icon

Kritik von Thomas Haas

Abgeschliffene, seelenlose Massenware. (0 Kommentare)

Madcon - Contraband: Album-Cover
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2010 Contraband

Kritik von Dani Fromm

Die Blackeyedpeaisierung schreitet unaufhaltsam voran. (0 Kommentare)

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