28. März 2017
"Stirb mit Erinnerungen, nicht mit Träumen!"
Interview geführt von Manuel BergerExtrem-Metal-Galionsfigur auf Abwegen: Statt Blastbeats und Deathgrunts regieren bei Me And That Man entspannte Blues-Country-Vibes. Adam Nergal Darski tat sich dafür mit dem britischen Rockmusiker John Porter zusammen. Wir trafen beide zum Gespräch über das Debütalbum "Songs Of Love & Death".
In seiner Heimat Polen ist Adam Nergal Darski ein Superstar. Seine Stellung als Kreativkopf der Black/Death Metal-Band Behemoth ist dort längst nicht mehr der einzige Identifikationsfaktor. Nergal provoziert als TV-Juror der polnischen "The Voice"-Ausgabe, betreibt einen Club und einen Barbiershop, erscheint in Modezeitschriften und datet Popstars – bevor ihn eine Leukämieerkrankung 2010 zum Kürzertreten zwingt.
Seitdem ist die Popularität des Gitarristen und Sängers nur noch gewachsen. Er besiegte die Krankheit, veröffentlichte mit "The Satanist" nicht nur das definierendste Album seiner Karriere, sondern schuf gleichsam eines der – wenn nicht das – Extrem-Metal-Manifeste seit der Jahrtausendwende. Statt sogleich den mit immensen Erwartungen konfrontierten Nachfolger anzugehen, nahm sich Nergal im Nachhinein eine Auszeit von Sechzehntelsalven und Distortion-Pedalen. "Nergal macht ein Countryalbum", schallte es plötzlich durch die Szenelokale.
Gemeinsam mit dem seit Jahrzehnten in Polen aktiven, britischen Rocker John Porter rief er das Projekt Me And That Man ins Leben. Im Angesicht des Debütalbums "Songs Of Love & Death" (Cohen-Nod beabsichtigt) machten es sich die beiden Musiker im Berliner Ramones Museum bequem und plauderten ein wenig mit uns. Wir fingen an mit einem Element der Single "Cross My Heart And Hope To Die".
Nergal, wer hätte gedacht, dass du jemals mit einem Kinderchor zusammenarbeiten würdest...
Nergal: Haha, das ist eine heikle Angelegenheit. Aber ich glaube, wir haben das gut hinbekommen. Ich liebe das Ergebnis. Es ist bewegend, aber auch sehr stark. Wir sind noch lange nicht am Ende, was solche Dinge angeht. Ich glaube, da kommen noch verrücktere Ideen.
Auch mit Behemoth vielleicht?
Nergal: Wer weiß? Vielleicht.
Ist es nicht sogar ein stärkeres Statement gegen herkömmliche Glaubens-Institutionen, Kinder für deine Message zu instrumentalisieren?
Nergal: Genau darum ging es, ja. Darum, diesen Kontrast herzustellen, die Kinder dieses starke Statement singen zu lassen. Es hinterlässt Eindruck, keine Frage.
Wie stehst du eigentlich zu Spiritualität, John?
John Porter: Ich glaube, ich tendiere am ehesten zum Buddhismus. Das ist ja keine Religion, sondern eher ein Lebensansatz. Ich glaube an Energie. Wir müssen uns die Energie zunutze machen. Wir werden in Energie geboren, wir sterben darin, sie fließt einfach kontinuierlich weiter. Es ist im Grunde dasselbe, was die Quantenphysik uns lehrt. Für Religion habe ich nicht viel Zeit. Das ist Bullshit. Organisierte Massen-Masturbation darauf, dass sich alle wohlfühlen aufgrund der Aussage, dort sei irgendwas. Kommt schon, seht es ein: Die Hölle ist auf Erden.
Also hast du schon auch eine gewisse Linie, der du folgst.
John Porter: Klar, die gibt es. Zumindest versuche ich, ihr zu folgen. Es existiert immer eine Grenze, vor der du dich entscheiden musst, wohin du gehst. Und es geht dabei nicht darum, immer astrein zu leben – manchmal verstößt man eben gegen die Regeln. Letztendlich ist das Leben einfach genau das: Leben. Und Leben an sich ist schon irgendwie spirituell oder? Muss es sein, wenn es kein völlig leeres Erlebnis sein soll. Wenn du stirbst, stirb mit Erinnerungen, nicht mit Träumen. Du musst dir immer bewusst sein, dass es eben nur ein Leben ist. Also hau rein und verschwende nicht deine Zeit.
War es auch euer Ziel, das in die Musik zu bringen?
John Porter: Vielleicht schürfen wir gerade ein bisschen zu tief, haha.
Nergal: Wie meinst du das genau?
Naja, Me And That Man ist vielleicht nicht so explizit wie Behemoth, aber es hat stellenweise doch einen ähnlichen Vibe – was die Lyrics angeht.
John Porter: Das ist das erste Mal, dass ich höre, dass die Musik spirituell sein soll.
Vielleicht irre ich mich auch. Aber ich finde schon, dass zum Beispiel "My Church Is Black" einen recht deutlichen Schwenk in Richtung Glaube etc. unternimmt.
John Porter: Nein, ich will gar nicht sagen, dass du dich täuschst. Vielleicht nimmst du das nur anders wahr als wir.
Nergal: Vielleicht hast du vollkommen recht. Ich will das gar nicht bestreiten. Lass mich mal kurz drüber nachdenken. Zunächst einmal: Ja, es steckt eine Menge Metaphysik in Behemoth. Auch Dinge, die ich möglicherweise nicht in ihrer Gänze begreife, dener ich mir aber dennoch bewusst bin und die ich auch mit einfließen lasse. Das liebe ich – ich liebe es, dahingehend das Medium zu sein. Me And That Man ist einfacher. Aber kann sein, dass hier auch ein bisschen transzendentes Zeug abgeht. Andererseits: Vergiss um Gottes Willen bitte nicht die "black pearl in her pussy" (Textzeile in "Shaman Blues", A.d.R.), haha. Verstehst du, was ich meine: Es kann alles sein. Klar: Ab und an mögen da sicher ein paar spirituelles Neigungen durchkommen. Aber es gibt eben auch Zeug, das sehr weltlich daherkommt und sehr materiell und fleischlich.
John Porter: Es ist schwierig für uns, das zu kommentieren, da du da offenbar eine persönliche Sichtweise darauf hast. Wenn du so weit kommst, finde ich das toll, aber ich glaube, es wäre gefährlich für uns selbst, Schicht um Schicht aufzutragen. Ich weiß es wirklich nicht. Wie gesagt: Du hast mich damit echt überrascht. Ehrlich: Ich müsste da mal drüber nachdenken – genau wie Nergal schon sagte. Ich will dir keine blöde oder falsche Antwort geben, nur damit es gut klingt.
Mag auch sein, dass ich vielleicht den Behemoth-Background ein wenig zu stark auf Me And That Man projiziert habe.
Nergal: Naja, es zeigt jedenfalls, dass wir uns mit denkenden Journalisten unterhalten. Danke dafür. Dabei lernen wir ja auch was. Wir geben zwar Leuten Interviews, die etwas von uns wissen wollen, aber manchmal kriegt man dann eben auch andere Perspektiven als die eigene mit.
John Porter: Zweifellos spiegelt die Musik ja auch immer zu einem gewissen Grad den Punkt wieder, an dem wir uns emotional zurzeit befinden. Und wenn du willst, nenn das ruhig Spiritualität.
"Kunst ist ein egoistischer Trip"
Wie seid ihr eigentlich an das Songwriting herangegangen? Habt ihr zusammen geschrieben?
John Porter: Manches davon, ja. Aber nicht alles. Aber am Ende haben wir bei fast allem zumindest irgendwie kollaboriert.
Nergal: Es gab zum Beispiel Momente, in denen John einfach mit einem komplett fertigen Song ankam – "Of Sirens, Vampires And Lovers" etwa. Dazu habe ich keine einzige Note beigetragen. Er hat ein Demo aufgenommen, das viel besser klang als das, was wir später versuchten, daraus zu machen.
John Porter: Sowas passiert manchmal, wenn auch selten. Nergal war zum Beispiel für "My Church Is Black" verantwortlich.
Nergal: Ab und an lief es auch so, dass jemand mit einem Song ankam und der andere meinte: "Okay, kann ich bitte diese Zeile ändern?" Einfach, damit sie vielleicht auch meine Sichtweise widerspiegelt. Am Ende ist dann der Beitrag des einen, die letzte Zeile zu ändern, während der Großteil des Songs vom anderen stammt. Und so weiter.
John Porter: "Voodoo Queen", "Shaman Blues" und ein paar andere Songs haben wir offensichtlich gemeinsam geschrieben – das hört man. Einige sind einfach passiert. Aber natürlich musste die andere Seite sie jeweils akzeptieren. Glücklicherweise gerieten wir darüber nie in große Konflikte. Klar flogen hie und da ein paar Funken, aber es gab nichts ernstes. Und ein paar Funken sollten auch da sein – wenn immer nur alles nach dem Motto: "Oh, das ist wunderschön, das klingt interessant..." läuft, ist das auch nicht das Wahre.
Nergal: Es ging nicht darum, dem anderen die Eier zu lecken. Ich hab' mir das gerade vorgestellt...
John Porter: Hahaha.
Nergal: Es war kreativ, fruchtbar, gehaltvoll.
Musstet ihr euch erst daran gewöhnen, mit einem Partner zu arbeiten? In euren Hauptprojekten komponiert ihr ja in der Regel allein oder?
Nergal: Ja, es war definitiv eine neue Erfahrung. Im Endeffekt lief es ja 50:50 – und entsprechend gab es gewisse Grenzen. Du kannst versuchen, die andere Partei auf deine Seite zu holen, aber wenn sie nein sagt, kannst du da halt auch nicht hingehen. Das war interessant.
John Porter: Aber das war eigentlich nie ein Problem. Es hätte auch passieren können, dass man mit etwas ankommt und der andere meint: "Jesus, was ist das denn? Schauderhaft." Das hatten wir nie. Es blieb immer in einem Rahmen, wo wir sagen konnten: "Okay, vielleicht bin ich darauf jetzt nicht allzu scharf, aber wer weiß – lass ihn mal machen." Dabei geht es nicht immer um Kompromisse, sondern teilweise auch einfach darum, den anderen zu akzeptieren. Klar: Wenn plötzlich einer von uns mit irgendwelchen komischen Beats angekommen wäre, hätte es vielleicht Stress gegeben. Aber glücklicherweise ist das nicht passiert.
Nergal: Ja, es gab nichts Extremes.
Ihr kommt aus verschiedenen Ecken, ich nehme an, eure Fanbases unterscheiden sich sehr...
John Porter: Mh, bei Metal weißt du nie so genau ... Es ist so ein merkwürdiges Genre. Oft mögen die Leute Sachen wie Nick Cave, Tom Waits, Leonard Cohen, 16 Horsepower und so, sagen aber dann plötzlich: "Oh, Slayer! I fuckin' love them!" Oh echt? Mit wem trinke ich denn da gerade? (lacht) Ich zum Beispiel bin schon ziemlich Fan von Slayer und Sepultura. Das ist interessant. Es ist ein bisschen wie das von vorhin: Jeder verfügt eben über eine andere Wahrnehmung. Aber ich glaube, meine Fanbase ist ein bisschen offener als Nergals.
Wie glaubst du, wird die Metal-Community dich begrüßen?
John Porter: Es ist mir scheißegal, wie die Metal-Community mich begrüßt. Von mir aus können sie mich auch gar nicht begrüßen. Vor allem angesichts dieser Teile, die sie immer tragen – diese Stacheln können wahrscheinlich sehr schmerzhaft bei einer Umarmung sein.
Nergal: Die Nägel?
John Porter: Genau. Ich will nicht genagelt werden, haha. Nein, im Ernst: das kümmert mich wenig. Wir haben etwas Feines gemacht, es hat eine gute Energie – wer Gefallen daran findet, kann zu den Gigs kommen, die Platte kaufen. Und wer nicht, den zwingt auch niemand zum Konzert zu gehen oder Geld für das Album auszugeben. Das ist genauso okay. Wir machen das nicht, um Leute zufriedenzustellen. Das sollte nicht die Basis künstlerischer Motivation sein. Ein Künstler zieht sein Ding nicht wegen den Leuten durch, sondern wegen sich selbst – es geht darum, sich selbst auszudrücken, nicht darum, Geschenke zu verteilen.
Nergal: Das ist der Job von Santa Claus. Kunst ist ein egoistischer Trip. Es ist in dir und mit dir. Und das wars. Erst danach reichst du es an andere Leute weiter, weil du es aus dir selbst rauskriegen musst. Und dann ist es ihrs und du hast keinerlei Kontrolle mehr darüber, was sie damit anfangen. Sie können es töten, lieben, ihm folgen oder auch nicht. So oder so ist es okay.
John Porter: Für uns ist es dann auf gewisse Weise auch schon wieder verschwunden. Selbst wenn einer meint: "Oh, der Song hat mein Leben gerettet." Das funktioniert nicht, fuck off. Es ist deine Therapie oder was auch immer.
Nergal: Wenn es erst einmal raus ist, ist die Sache für dich gegessen. Spüls im Klo runter. Bitte versteh mich dabei nicht falsch: Klar blicke ich manchmal auf meine Werke zurück und ich liebe sie – aber wenn es erledigt ist, ist es eben erledigt.
John Porter: Das ist jetzt zwar keine Antwort auf die Frage, was wir glauben, wie unsere Fanscharen das Projekt aufnehmen. Der Punkt ist: Gewissermaßen kümmert es uns nicht wirklich. Es ist schön, wenn sie es mögen und annehmen. Aber wir sitzen hier nicht für Akzeptanz.
Was glaubt ihr denn, welche Hörer zu euch kommen werden? Viele neue oder eher die "Mitgebrachten"?
Nergal: Ganz verschieden.
John Porter: Weiß Gott! Wie könnten wir so etwas vorhersagen? Einige werden lange Haare haben, einige kurze, einige gar keine.
Nergal: Transvestiten hoffe ich.
John Porter: She-Males.
Nergal: Vielleicht sogar ein paar Hunde.
John Porter: Ein paar Ziegen noch für Nergal.
Nergal: Ziegen? (lacht)
John Porter: Na, für deine Backstage-Rituale. Und eine Shotgun.
Nergal: Und einen Dildo.
John Porter: Aber bitte nicht für die Ziege...
"Warum gucken Frauen Pornos immer bis zum Ende?
Bei Behemoth hast du deine Stage-Persona: Nergal. Natürlich ist das auch Teil deiner Selbst, aber würdest du für Me And That Man lieber als Adam Darski bekannt werden?
Nergal: Ich will einfach dafür bekannt sein, qualitativ hochwertige und ehrliche Musik zu machen.
Also kannst du das mischen?
Nergal: Absolut, ja.
Ich frage, weil du kürzlich deinen Facebook-Namen geändert hast.
John Porter: Hast du?
Nergal: Ja, das stimmt. Aus Official Nergal wurde jetzt Adam Nergal Darski. Das hat was mit Facebook-Richtlinien zu tun. Sie haben mir nahegelegt, das zu ändern, sonst würden sie selbst was unternehmen. Das ging vom Management aus. Also hab ichs halt geändert. Das war keine große Sache.
Ich würde gern noch eine weitere Social Media-Frage anhängen. Auf Instagram bist du ja auch sehr aktiv...
Nergal: Ja, ich wurde aktiver dort, nachdem sie mich mal auf Facebook geblockt hatten, haha.
Unter einem Foto von dir im Skilift meinte ein Kommentator, dass du zu viel Social Media machst und diese Kanäle wie ein Popstar nutzt...
Nergal: Oh jaja, das hab' ich gelesen!
Wie kommentierst du sowas?
Nergal: Er hat recht, haha. Aber dass er kommentiert hat, zeigt eben auch, dass er den Kanal verfolgt und sich davon irgendwie angezogen fühlt oder nicht?
John Porter: Er macht sich Sorgen um dich!
Nergal: Solche Kommentars widersprechen sich immer ein bisschen. Aber ich bekomme ja genauso Komplimente dafür, wie ich meine Social Media-Kanäle einsetze. Gleichzeitig fragen sich die Leute oft, wer sie denn überhaupt betreut.
John Porter: Satan!
Nergal: Ja, genau: Satan höchstpersönlich – Belzebub. Nee, echt: Erst kürzlich war ich bei einer Show in Polen, wo jede Menge Politiker und Künstler anwesend waren. Dort traf ich eine Lady, die für ein großes polnisches Magazin arbeitet, und sie meinte zu mir: "Ich finde es beeindruckend, wie du das handhabst – hast du jemanden, der dir dabei hilft?" Nein, alles was ich mache, mache ich instinktiv. Ich wäge es für mich selbst ab. Wenn ich so etwas mache, dann weil es mich unterhält. Und ich hoffe, andere Leute werden davon genauso unterhalten. Ich gebe ihnen einfach einen kleinen Einblick in mein Leben. Ob das gut oder schlecht ist, ist mir egal. Der Zahl der User und den Kommentaren nach zu urteilen ist es wohl gut. Natürlich gibt es auch welche, die sagen werden, dass das zu viel für sie ist. Dann schaut es euch nicht an, kein Problem.
Es ist ja auch nicht so, als würdest du dein ganzes Privatleben nach außen stülpen.
Nergal: Eben. Ich hänge ja nicht meine Genitalien da rein, es ist keine Pornographie – kein Life-Porn. Ich fälle die Entscheidung darüber, was ich teilen möchte und was nicht. Ich lasse den Einblick so tief zu, wie ich es für richtig halte – und ich garantiere dir: Mein Leben ist vielschichtiger als das, was ich davon online zeige.
Kommen wir so langsam zum Ende: Wer ist eigentlich "Me" und wer ist "That Man"?
Nergal: Das versuchen wir immer noch herauszufinden. Wir verhandeln noch, haha.
John Porter: Vorher hat jemand gesagt: "Jeder darf ab und zu mal 'Me' sein." Wir sind beide "Me" und beide "That Man". Wie Schizophrene.
Nergal: Schizos – das wär' ein cooler Bandname gewesen.
Habt ihr vor, auch abseits von Me And That Man zu kollaborieren.
John Porter: Ja, wir schreiben aktuell an einem Disco-Album. Es heißt: "Black Disco".
Nergal: Und an einer Power Metal-Platte schrauben wir auch gerade. John singt im Falsett. Ein paar Piratensongs.
John Porter: Nein: Dieses Jahr schauen wir erst einmal, wohin uns das hier jetzt treibt. Sag niemals nein...
Nergal: Sag niemals ja! (lacht)
John: Oh, warum riecht das nach Chloroform? Frag nächstes Mal, ob sie Sex möchte.
Nergal: Darüber sollte man keine Witze machen. Und jetzt ist es im Artikel, Mann.
John Porter: Weißt du, warum Frauen Pornos immer bis zum Ende gucken?
Nein, erleuchte mich.
John Porter: Weil sie wissen wollen, ob es am Ende eine Hochzeit gibt.
Nergal: Hust.
Nochmal zu vorhin: Liegen in euren Kellern vielleicht wirklich ein paar Experimente in andere Genres? Es muss ja nichts sein, von dem ihr vorhabt, das zu veröffentlichen.
Nergal: Nein, nicht wirklich. Dafür habe ich schlichtweg keine Zeit. Ich bräuchte einen freien Platz in meinem Hirn, um über so etwas nachzudenken.
John Porter: Ich experimentiere schon manchmal zuhause und nehme verschiedenstes Zeug auf. Aber das ist wirklich nur für mich – um mich selbst auszuprobieren. Mir ist wichtig, musikalisch offen zu bleiben. Gut, vielleicht auch nicht zu offen, haha. Aber zumindest offen für Glaubwürdiges.
Okay, letzte Frage: Von welchem Künstler würdet ihr euch wünschen, einen genauso krassen Stilwechsel durchzuziehen, wie ihr es jetzt getan habt? Okay, das bezieht sich hauptsächlich auf den Vergleich Behemoth vs. Me And That Man...
John Porter: Wie meinst du? Ich versteh' die Frage nicht.
Nergal: Stell dir vor, Neil Young würde ein Reggae-Album machen.
John Porter (verzweifelt): Nein, bitte nicht.
Nergal: Hahaha. Ich fände das cool. Neulich habe ich gehört, dass der Kerl von Sonic Youth ein Black Metal-Album gemacht hat. Ich weiß darüber nichts weiter, aber das hörte sich interessant an. Hm, gute Frage eigentlich.
John Porter: Wenn Muse eine Johnny Cash-Platte machen würden, könnte das vielleicht was werden.
Nergal: Ich habe gehört – keine Ahnung, ob das wahr ist –, dass Marilyn Manson und Jonathan Davis von Korn an einem Southern Blues-Album werkeln. Das würde ich verdammt gerne sehen und hören. Das könnte cool werden.
Noch keine Kommentare