laut.de-Kritik

Fan-Raritäten in durchwachsener Klangqualität.

Review von

Nach zwei beachtenswerten Scheiben mit Heimkehrer Mike Howe und entsprechend erfolgreichen Tourneen, u.a. mit Megadeth und Armored Saint, senden Metal Church ein weiteres Lebenszeichen mit der Compilation "From The Vault". Zu einem Drittel neues Material mixt Bandkopf Kurdt Vanderhoof mit zwei Dritteln rarem. Rares für Bares sozusagen - allerdings bei durchwachsener Qualität.

Für Fans sicherlich spannend bieten die Überbleibsel der "XI"-Sessions mit "Badlands" gar ein richtiges Highlight. De Coversongs fallen dagegen in die Kategorie überflüssig. Der Party On-Knaller "Black Betty" von Ram Jam oder das überlange "Please Don't Judas Me", im Original von Nazareth, erfahren im Soundgewand Metal Churchs leider keine Neuerungen. Das Duett mit Queensryches Heldentenor Todd La Torre in "Fake Healer" verschmilzt die beiden unterschiedlichen Stimmen der Protagonisten.

Insbesondere die Songs nach dem Comeback des Sängers passen zu dessen Stimmumfang: Die aggressiven Howe-Vocals stehen eindeutig in der Tradition der Eierkneifer-Heroes Udo Dirkschneider (Ex-Accept) oder Brian Johnson (AC/DC). Das flotte "Dead On The The Vine" und die überarbeitete Fassung des "Hanging In The Balance"-Stücks "Conductor" preschen richtig nach vorne, die Machart zwischen US-Metal und Speed Metal trifft dabei voll ins Schwarze.

Vanderhoofs Gitarrenspiel offenbart stets harmonische Finessen ähnlich eines Jon Schaffer (Iced Earth, Demons & Wizards). Die epische Anlage des Mittelteils von "Above The Madness" rekurriert auf die Glanztaten zu "The Dark"-Zeiten. Wie sich die balldeske Anlange des Refrains in "For No Reason" zu der einzigartigen Mischung aus Härte und Melodie aufschaukelt, ist schier brillant.

Die fünf Stücke der "Damned If I Do"-Recordings punkten zwar mit ungezügelten Arrangements, fallen in Sachen Klangqualität jedoch erheblich ab. Zumindest diesen Tracks hätte eine Neuaufnahme gut getan. Das instrumentale, kryptisch betitelte "432hz" basiert auf zwei herzzerreißenden Akustikgitarren-Parts und zeigt noch eine weitere Facette des metallischen Urgesteins auf. Unterm Strich eine Platte für Sammler.

Trackliste

  1. 1. Dead On The Vine
  2. 2. For No Reason
  3. 3. Conductor
  4. 4. Above The Madness
  5. 5. Mind Thief
  6. 6. Tell Lie Vision
  7. 7. False Flag
  8. 8. Insta Mental
  9. 9. 432hz
  10. 10. Please Don't Judas Me
  11. 11. Green Eyed Lady
  12. 12. Black Betty
  13. 13. Fake Healer
  14. 14. Badlands
  15. 15. The Enemy Mind
  16. 16. The Coward

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