laut.de-Kritik
Tinnitus-Pop reloaded: Mika verzuckert seine Biografie.
Review von Deborah KatonaDer Junge, der zu viel wusste? Na jedenfalls eines auf alle Fälle: wie man ein gutes Popalbum produziert. Mika meistert die Herausforderung des schwierigen zweiten Albums und bringt mit "The Boy Who Knew Too Much" einen gelungenen Nachfolger für "Life In Cartoon Motion" auf den Markt. Thematisch gehts auf Reise zurück: Der Londoner hatte offenbar das dringende Bedürfnis, seine Jugend als schüchternes Immigrantenkind und Mobbingopfer aufzuarbeiten.
Doch Mika wäre nicht Mika, wenn seine Songs nach purem Herzschmerz klängen - stattdessen streut er eine gehörige Portion Glitzer darüber. So werden die Tracks, mit Dancebeat unterlegt und vom Backgroundchor begleitet, erneut extrem poppig. Und die Melancholie seiner Texte klingt auf einmal nach Regenbogen.
Tinnitus-Gefahr besteht dabei von Anfang an, schließlich kann der 26-Jährige verdammt hoch singen. "We Are Golden" knallt bunt, laut und motiviert zum Singalong. Noch quietschiger geht es weiter mit "Rain" und "Dr John". In "Blue Eyes" hat man fast das Gefühl, Mika hätte sich von lateinamerikanischer Musik inspirieren lassen. Allen Erwartungshaltungen zum Trotz und entpuppt sich aber auch dieser Track doch wieder als typischer Popsong.
Mikas klassische Gesangsausbildung zeigte sich bereits in der ausgereiften stimmlichen Virtuosität auf dem Debüt. Mit "Toy Boy" setzt er jetzt noch einen drauf – von Querflöte, Klavier und Klarinette begleitet könnte der Song glatt aus der Feder von Andrew Lloyd Webber stammen. Man mag die mangelnde Weiterentwicklung monieren. Bei fast sechs Millionen verkauften Exemplaren des Vorgängers gibt es aber sicher auch Grund genug, dem eigenen Stil treu zu bleiben. Mika weiß, wo er steht: "Ich bin Popmusiker – kein Indieartist."
11 Kommentare
Wieder so eine unglaublich nichtssagende Review, aber zum Glück mag ich das Album ja eh.
Wie lange dauert es wohl, bis hier wieder die Quengelkinder antanzen?
ich quengel nicht,
Mika ist sehr von der rolle , crazy und purer pop durch und durch.
Stimme klingt interessant. singen kann er das muss man ihm lassen.
album hör ich gleich mal rein , die single ist auf jeden fall klasse .
Ziemlich kurze Review, das ist ja praktisch nur der Kratzer an der Oberflaeche..hmm, vielleicht braucht`s hier aber auch nicht mehr, keine Ahnung..
Die Single We Are Golden klebt mir foermlich im Ohr..Den Song Mitte Ende Juli zum ersten Mal im Radio gehoert und ich war gleich schwer davon begeistert!! einfach ein grossartiger Song, der von Anfang klar macht:
Leute, ich will Spass machen...toll gesungen, komponiert und arrangiert...
bin auf das Album sehr gespannt
ich fand das erste aIbum besser! keine ahnung warum
@Dark Defender (« 78% der Leser geben nur einen Punkt, willkommen im Kindergarten... »):
genau das hab ich eben auch gedacht. jetzt sinds aber 98%. deppen.
also "we are golden", "rain" und "dr. john" sind ganz gelungen.
der rest aber eher mau.
das erste war wohl ein stück besser.
2 punkte hätten wohl auch gereicht...