laut.de-Kritik
Die neuen Könige des Indie-Stadion-Rocks.
Review von Kai ButterweckNashville, Tennessee: Irgendwo im Nirgendwo zwischen verstaubtem Asphalt, konservativ-kirchlichem Gedankengut und dem Wunsch nach Veränderung braute sich innerhalb der letzten sechs Jahre ein Kollektiv zusammen, das sich dieser Tage aufmacht, den Rock'n'Roll zu retten.
Mona haben sich viel vorgenommen. An mangelndem Selbstbewusstsein werden die vier Lederjacken-behangenen Zeitreisenden aus der James-Dean-Ära jedenfalls nicht scheitern. Mona wollen mit ihrem Debüt nicht weniger erreichen, als dem Musik-Zirkus seine Menschlichkeit zurück zu geben.
Der große Kuchen der Rock-Branche frohlockt mit üppigen Versprechungen, Privilegien und Ruhm. Mona schnuppern mit ihrem Debüt nicht nur dran, sondern reißen das begehrte Backwerk förmlich an sich. Mit einem Sound-Mix aus Kings Of Leon, U2 zu Zeiten, als sie noch glaubwürdig waren, und einem Sänger, der aussieht wie ein Mix aus Joe Strummer und Mike Ness und eine Stimm-Markanz besitzt, bei der sogar Größen wie Robert Plant und Morrissey ins Schwärmen kommen, setzen Mona mit einer halbstündigen Aneinanderreihung von grandiosen Melodien, Hooks und Emotionen neue Maßstäbe im Indie-Stadion-Rock-Genre.
Einzelne Song-Highlights herauszupicken fällt ungefähr genauso schwer wie der Glaube an eine langfristige Karriere von Pietro Lombardi. Jeder einzelne Titel, sei es nun der rebellische Growing-Up-Rocker "Teenager", die epische Ode an die Liebe "Listen To Your Love" oder "Pavement", ein Song, der einem vor lauter überschwappenden Gefühlen die Tränen in die Augen schießen lässt, verdient hier das Prädikat: Besonders wertvoll.
Mona packen einen da wo es besonders weh tut, pflegen die Wunden, die sonst keiner sieht und lassen dich nach fünfunddreißig Minuten in einem Sauerstoff-Zelt nach Atem ringen. Wenn "Trouble On The Way" in den letzten Zügen liegt und sich die wohlige Anspannung zu lösen beginnt, holen Mona zum finalen Schlag aus und bieten einen Bonustrack, der nirgends Erwähnung findet und keinen Titel besitzt. Ein Stich ins bereits blutende Herz.
Mit faszinierenden Melodiebögen bohrt Sänger Nick Brown ein letztes Mal in der klaffenden Wunde aus Lust und Schmerz. Wie von Geisterhand gesteuert bewegt sich der zitternde Finger in Richtung der Repeat-Taste. Auf ein Neues.
6 Kommentare
U2-Coverband mit Southern Rock "Kings of Leon"-Feeling. Ehrlich gab es da Geld von MTV für die 5 Punkte?!?
Nee,nicht wirklich. U2 waren vor 25 Jahren absolut coole Dudes, aber sie hätten sich auch damals für mindestens die Hälfte der Songs auf dem Mona-Debut die Finger geleckt.
Da wird mal wieder ein Newcomer über den grünen Klee gelobt. Den Songs (die ich bisher über ktunnel/youtube anhören konnte) fehlt ganz gewaltig eines um sehr gutes Songmaterial darzustellen: Ecken und Kanten. Glattgebügelt für den alternativen MTV-Hörer. "Pavement" ist ja so eine Perle gähnender Langweile. "Listen to your love" ist der stärkste Song und da kann ich dir zustimmen. Rest ist eben in Ordnung. Potential da, aber der große 5 Punkte Wurf ist das in meinen Augen nicht. Auf jeden Fall werden die im Zuge von KOL ihren Schnitt machen, dafür ist es gut produziert und auch massenkompatibel genug.
Die Review ist so endorphinschwanger, daß sie kaum für voll genommen werden kann. Ich hör mir die Jungs mal an, aber wie will man glaubwürdig für eine Band werben, indem man im ewig gleichen Hype-Slang über sie schreibt? So gerät die Rezension ähnlich informativ und lehrreich wie ein PR-Text.
Ne, Leute. Mit den Frusciante-Platten habt ihrs ja auch geschafft, Kritik, Beschreibung und enorme Wertschätzung unter einen Hut zu bekommen.
Da klingt ja alles wie Kings of Leon, die Gitarre, Bass, Schlagzeug, Effekte, außer halt die Stimme, auch wenn man merkt dass er klingen will wie Caleb. Finde ich peinlich Bands so nachzumachen, macht eigene Musik und kopiert nicht laufend von anderen Bands, Kings of Leon sind einzigartig und somit einer der wenigen Bands die mich heute noch wirklich überraschten.
Hab jetzt ein paar Mal in die Platte reingehört..... gäähn.... tönt wie eine schlechte Mischung aus Kings Of Leon und Bonny Taylor. Gar nix besonders, tönt alles gleich...