Die Weilheimer Indie-Rocker über ihr neues Album und die düstere Aussicht auf die Rückkehr von Konzerten.

München (mis) - Die Weilheimer Indie-Rock-Institution The Notwist veröffentlicht am 29. Januar "Vertigo Days", das erste Studioalbum seit sieben Jahren. Ursprünglich sollte die Platte schon im Herbst erscheinen, wie uns Markus Acher im Februar erzählte. Ihren Plan, verstärkt Gastmusiker mit ins Boot zu holen, behielt die Band jedoch trotz Pandemie bei. So treten auf "Vertigo Days" die argentinische Singer-Songwriterin Juana Molina, der US-Jazzer Angel Bat Dawid, der US-Multiinstrumentalist Ben LaMar Gay und das japanische Duo Tenniscoats in Erscheinung.

Obwohl diese Woche fürs Frühjahr 2021 Notwist-Konzerte in Erlangen und in der Hamburger Elbphilharmonie angekündigt wurden (es handelt sich hier um Nachholtermine aus diesem Jahr) zeigt sich die Band im Zoom-Interview skeptisch hinsichtlich einer raschen Normalisierung der Lage für Berufsmusiker: "Wir gehen davon aus, dass wir mindestens bis Herbst warten müssen. Alles andere ist unrealistisch", so Cico Beck. Ein paar Konzerte unter Corona-Bedingungen seien geplant und eine kleine Akustiktour zumindest angedacht, so Beck. "Unsere richtige Tour soll nach gegenwärtigem Stand im Oktober stattfinden. Das ist natürlich das totale Massaker, was da gerade abgeht, weil dann alle Bands ihre Tourneen planen."

Man wolle aber unbedingt wieder auf die Bühne, ergänzt Markus Acher, denn: "Wenn man zu lange nicht spielt, tut einem das nicht gut. Vielleicht machen wir auch Livestreams, wenn sonst gar nichts geht. Denn wenn man ein Jahr lang nichts macht, dreht man durch. Das ist für uns ein Ventil. Wir drei spielen ja öfter zusammen, aber es ist auch wichtig, dass der Rest der Band dabei ist."

Mit der Möglichkeit, über Livestreams das Konzertvakuum zu füllen, beschäftigt sich die Band bereits: "Auf Bandcamp gibt es die Möglichkeit einer freiwilligen Spende für ein Livekonzert. Das finden wir besser als kostenpflichtige Shows. Denn es ist ja in gewisser Weise kein Konzert. Ich meine: Wer will, kann sich auf Youtube sowieso alles Mögliche kostenlos anschauen. Aber wenn man sagt: Jeder kennt jetzt die Situation und jeder kann sich vorstellen, wie es im Moment für Musiker aussieht und deshalb ist es jedem freigestellt, wieviel Geld man für ein Konzert bezahlt, also ... wir freuen uns über alles, muss aber auch nicht", so Acher.

Er selbst hat sich auch schon zahlreiche Konzerte angeschaut und an dem neuen Live-Format Gefallen gefunden: "Unsere Freunde von den Tenniscoats haben zum Beispiel zwei Mal einen Livestream aus Japan gemacht. Das fand ich total toll, weil man weiß, dass das jetzt genau in dieser Sekunde am anderen Ende der Welt passiert und man ist trotzdem dabei. Das war schon berührend. Für viele ist ein Livestream ja in erster Linie ein Ersatz, und es stimmt natürlich schon, dass es ein Konzert im bekannten Sinn nicht ersetzen kann. Aber ich finde, es hat schon eine andere Qualität, die auch besonders ist. Ein Livestream kann auch begeistern auf eine spezielle Art."

Das komplette Interview, in dem The Notwist über das erste Studioalbum ohne Elektronik-Fachmann Martin Gretschmann, ihren Abschied von Sub Pop Records und die Aufnahmen im Lockdown berichten, lest ihr im Januar an dieser Stelle.

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The Notwist

The Notwist,  | © laut.de (Fotograf: Simon Langemann) The Notwist,  | © laut.de (Fotograf: Simon Langemann) The Notwist,  | © laut.de (Fotograf: Simon Langemann) The Notwist,  | © laut.de (Fotograf: Simon Langemann) The Notwist,  | © laut.de (Fotograf: Simon Langemann) The Notwist,  | © laut.de (Fotograf: Simon Langemann) The Notwist,  | © laut.de (Fotograf: Simon Langemann) The Notwist,  | © laut.de (Fotograf: Simon Langemann) The Notwist,  | © laut.de (Fotograf: Simon Langemann) The Notwist,  | © laut.de (Fotograf: Simon Langemann) The Notwist,  | © laut.de (Fotograf: Simon Langemann) The Notwist,  | © laut.de (Fotograf: Simon Langemann)

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laut.de-Porträt The Notwist

Sie sind wohl der Inbegriff der deutschen Indie-Band: The Notwist. 1989 im bayerischen Weilheim von Markus Acher (Gitarre, Gesang), Michael Acher (Bass) …

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