Der Folk-Rocker fordert den Boykott des "The Joe Rogan Experience"-Podcasts. Seinen Manager wies er an, seinen Rückzug von Spotify umzusetzen.
Redwood City (dol) - Folk-Rocker Neil Young hat gestern Spotify in einem offenen Brief angekündigt, seinen kompletten Katalog schnellstmöglich von der Plattform entfernen zu lassen. Als Begründung nannte der 76-Jährige die Verharmlosung des Coronavirus, wie das Branchenblatt Variety berichtete.
"Ich tue dies, weil Spotify falsche Informationen über Impfstoffe verbreitet - und damit möglicherweise den Tod derjenigen verursacht, die den von ihnen verbreiteten Desinformationen glauben", soll er im mittlerweile wieder entfernten Brief ausgeführt haben.
"Sie können Rogan oder Young haben. Nicht beide."
Die Vorwürfe des Kanadiers zielen vor allem auf Joe Rogan, der in seinem Podcast "The Joe Rogan Experience" bereits häufiger mit verharmlosenden Aussagen zur COVID-19-Pandemie aufgefallen ist. Im letzten Frühjahr sah sich etwa US-Immunologe und präsidialer Berater Anthony Fauci dazu gezwungen, Äußerungen des Comedians öffentlich zu widersprechen.
Rogan hatte gesagt, gesunde junge Leute sollten sich eher nicht impfen lassen. Später ruderte er zurück und sagte, nicht mal er selbst halte sich für einen seriösen Ratgeber. Nachdem er sich selbst im September 2021 infiziert hatte, verbreitete er allerdings neuen Unsinn und empfahl unter anderem Ivermectin als Medikament gegen Corona – ein Entwurmungsmittel für Pferde. Neil Young fordert nun von Spotify, den erfolgreichen Podcast zu boykottieren. "Sie können Rogan oder Young haben. Nicht beide."
Gästeliste von Elon Musk bis Kanye West
Joe Rogan ist seit Mai 2020 exklusiv an Spotify gebunden. Über 100 Millionen Dollar soll sein damaliger Vertrag umfasst haben. Bislang veröffentlichte er mehr als 1.700 Ausgaben von "The Joe Rogan Experience". Seine Gäste umfassen Hochkaräter aus allen Bereichen des öffentlichen Lebens. Im letzten Jahr besuchten ihn etwa Elon Musk oder Quentin Tarantino.
Auch musikalisch fehlen ihm Berührungsängste. Kanye West, Freddie Gibbs, Jewel, Snoop Dogg und Ted Nugent gehörten zu seinen Gesprächspartnern. Sollte es Young darauf ankommen lassen, dürfte Spotify die Entscheidung trotz sechs Millionen monatlichen Hörern des Kanadiers leicht fallen.
7 Kommentare mit 5 Antworten
"Kanye West, Freddie Gibbs, Jewel, Snoop Dogg und Ted Nugent gehörten zu seinen Gesprächspartnern" und Elon Musk...das ist ja mal ein richtiger Sch***kanal.
Joe Rogan fand ich immer maximal unangenehm und einen reaktionären Vollidioten.
Neil Young ist immer einer von den Guten gewesen. Gute Idee, so etwas Druck aufzubauen, zumal der Großteil der Nutzung von Spotify & Co. von älterer Musik dominert wird.
Joe Rogan ist natürlich selbst so ein parasitärer Wurm, gegen den nur ne konsequente Kur hilft.
aus der reihe faschosprache gegen rechts: "ein parasitärer Wurm, gegen den nur ne konsequente Kur hilft"
Dir ist aber nicht entgangen, daß der Rogan ein Entwurmungsmittel gegen Covid empfohlen hat?
Generell natürlich schwierig, da du bei einer so großen Contentplattform wie Spotify, wo jeder Hans seinen Podcast hochladen kann, auch nicht so einfach alle schadhaften Dummbatze fernhalten kannst. Da Joe Rogan aber für Millionensummen extra von Spotify eingekauft wurde und fleißig beworben wird, finde ich das in diesem Fall mehr als legitim.
Wer braucht schon Wissenschaftler, wenn einem Comedians die Welt erklären.
https://www.youtube.com/watch?v=zTtzGhYd0Po
Roe Jogans Podcast hat sich überlebt. Der stumpfe Bro-MMA-Hintergrund, das immer wiederkehrende Alt-Right geschwafel, aber auch die Länge. Ich hab nie verstanden wer sich das überhaupt 3 Stunden lang antun kann. Zusätzlich ist er mMn halt auch kein sonderlich guter Comedian.
Ach ja, Neil soll mal net so picky sein. Hab kein Bock meine externe Festplatte wieder entstauben zu müssen
Ab und zu haste halt mal einen Gast dabei, den du dir antuen würdest.
Bob Odenkirk und Dave Chapelle fand ich zB ganz angenehm und da ist mir nichts aufgefallen, was in die Richtung AntiVaxx oder AltRight geht und ich wusste auch, dass jeweils ein Gespräch und kein Comedyprogramm angeboten wird.