Der ehemalige Straßenmusiker setzte sich gegen Favorit Ryk und weitere Wettbewerber durch. ESC-Alumnus Max Mutzke landete auf Platz zwei.
Berlin (jmb) - Isaak setzte sich gestern Abend beim Eurovision-Vorentscheid in Berlin gegenüber acht Konkurrenten durch. Mit seinem Song "Always On The Run" wird er im Mai für Deutschland in Malmö an den Start gehen.
Max Mutzke, der 2004 für Deutschland beim ESC in Istanbul antrat, belegte mit seiner Ballade "Forever Strong" den zweiten Platz. Den Gewinner kürte wieder eine internationale Jury aus ESC-Experten in Kombination mit einem Publikumsvoting. Die Entscheidung für Isaak kam für viele ESC-Fans überraschend. Als Publikumsfavoriten galten, neben Mutzke, der Komponist und Sänger Ryk ("Oh Boy") und die Niederländerin Bodine Monet ("Tears Like Rain").
Neben den genannten Acts gingen außerdem NinetyNine, Leona, Galant, Floryan und Marie Reim ins Rennen. Barbara Schöneberger und Florian Silbereisen moderierten das Programm der ARD-Sendung. Schöneberger sorgte mit einem grellorangen Kleid und exzentrischen Krallen-Handschuhen für "Hunger Games"-Vibes. "Oh Gott ich freue mich für dich" fiel sie Isaak begeistert um den Hals.
Als Gäste saßen an diesem Abend Lord Of The Lost, die mehrfache ESC-Teilnehmerin Mary Roos, Riccardo Simonetti, Alli Neumann, sowie die beiden "Ich will zum ESC!"-Coaches Conchita Wurst und Rea Garvey auf der Couch.
"Das war mein Ziel: Dass ich auf die Bühne gehe und einfach komplett bei mir bin. Und ich mache, was ich bin und wer ich bin - und ich versuche nicht, den Leuten zu gefallen. Denn wenn ich selber davon begeistert bin, ist es einfacher, andere auch davon zu begeistern. Und ich finde, ich hab das unfassbar gut umgesetzt bekommen. Ich bin super stolz auf mich. Von meinen Zehenspitzen bis zu meiner obersten Haarspitze bin ich sowas von am Start!" jubelte Isaak nach seinem unverhofften Sieg.
Der aus dem ostwestfälischen Espelkamp stammende Sänger nahm bereits an zwei anderen Musikwettbewerben teil: 2011 überzeugte er in der Sendung X-Factor beim Casting mit dem Oasis-Cover "Wonderwall". Jurorin Sarah Connor zeigte sich begeistert: "Du hast du uns hier gerade umgehauen." In die Live-Shows schaffte er es jedoch nicht. 2021 gewann der Sänger die digitale Talentshow "Show your Talent".
"Nothing but the average"
Nun hat Isaak die einmalige Chance, Deutschlands Ehre beim ESC zu retten. Weder Malik Harris noch Lord Of The Lost ist dies in den letzten beiden Jahren gelungen. Ob Isaak die Pechsträhne überwinden kann? Die Aussichten wirken düster. Im Vergleich zu Max Mutzke und Ryk schneidet seine gesangliche Leistung eher durchschnittlich ab, auch die Songauswahl verwundert. "Always On The Run" bleibt kaum im Ohr, der ominöse Songtext ist Programm: "I am nothing but the average even though I'm special to some. I can't refuse, I'm going under. No one gives a shit about what's soon to come, what's soon to come."
Wer den Eurovision Songcontest gewinnt, scheint allerdings ohnehin oft unberechenbar und qualitativ fragwürdig. Letztes Jahr gewann die Schwedin Loreen mit dem unspektakulären Song "Tattoo". Mittelmäßige Pop- und Schlager-Nummern haben beim ESC seit eh und je die größte Erfolgsquote. Isaak hat daher wohl dieselben Chancen, wie alle anderen auch. Wir drücken ihm jedenfalls, trotz allem Zynismus, die Daumen.
12 Kommentare mit 7 Antworten
Letztes Jahr gewann das anstehende 50-Jahre-Abba-Sieg-Jubiläum. Loreen war Bäuer:innenopfer.
Klingt nach sicheren null Punkten
Wenn diese generische Sch.. gewonnen hat möchte ich mal wissen wie der Rest geklungen hat.
Ähm, nein, ich möchte es nicht wissen.
Damit wird Johannes B. Kerner-Land aber mal wieder so richtig punkten!
Hätte man Böhmermann mal die Chance gegeben, das ordentlich aufzuziehen, wär auch was gescheites dabei herausgekommen.
Naja, gibt wieder keine Punkte und beim nächsten mal lassen sie ihn ran.
Als Letzter kann man das Feld doch prima vor sich hertreiben.
Ich würde nicht wollen, dass der Böhmermann das versucht. Am Ende gewinnt uns der den Schaaß noch ...
Mein Vorschlag ist, die Kohle zu sparen und entweder zur Stopfung des Finanzlochs zu verwenden, oder den Bürgern einen Teil der GEZ-Gebühren zurückzuerstatten. Zusammen mit dem Klimageld würde sich das ja vielleicht sogar lohnen.
Alternativ auch den Bauern geben, damit die von dem Geld den Mist wegräumen können, den sie vor diversen Verlagshäusern abgeladen haben.