Mit dem nächsten Track aus "Survival Mode" erteilen die besten Berliner Rapperinnen der Stunde Abfuhren. Den Korb gibts mit Schmackes in die Fresse.
Berlin (dani) - Selbstbewusstsein ist eine feine Sache. "Ich könnte alles sein, wär ich nicht grad 'ne Rapperin, egal, was es auch wäre, ich wär' trotzdem noch die Bessere", tritt sich Badmómzjay direkt selbst die Tür auf. Das Beste daran: Man sieht sich geneigt, ihr nahezu alles abzukaufen, vor allem aber, dass sie für dieses Rap-Ding wirklich brennt. Dieser höllisch begabten Frau zuzuhören, macht einfach Spaß, schon allein deshalb, weil sie in jeder einzelnen Zeile vermittelt, dass sie selbst welchen hat, an dem, das sie da tut. Selbst dann, wenn es darum geht, jemandem eine Abfuhr zu erteilen. Ein verächtliches "Mh Mh" packt sie in den Korb, den sie ihrem Gegenüber nicht etwa galant überreicht, sondern mit Schmackes in die Fresse haut.
Weil zwei gute Rapperinnen besser sind als eine, hat sich Badmómzjay Kollegin Juju auf den Track geladen. Die bekommt hier nach Ausflügen in chartpoppige Belanglosigkeiten in unterschiedlich fragwürdigen Kollaborationen mit Henning May, RAF Camora oder Xavier Naidoo endlich einmal wieder angemessene Gesellschaft und packt entsprechend sie ihre Kernkompetenz aus. Keine Frage: Paar Wörter in den Takt pressen, ist für sie immer noch leichter als essen, oh, ja:
So bleibt die einzige Schwachstelle dieses Tracks der doch eher ideenarme Beat. Jumpa und Rych hätten für diese beiden Granaten ruhig ein bisschen mehr Wumms aus ihren Reglern kitzeln können. Egal, wie auch das bereits veröffentlichte "Intro" und die, nun, ja, Party-Nummer "Auf Die Party" mit Feature von Domiziana macht das hier auf jeden Fall Bock auf Badmómzjays nächstes Album. "Survival Mode" erscheint im Dezember.
7 Kommentare mit 4 Antworten
Seit der dritten Klasse nicht mehr so eine nette Abfuhr bekommen. Denke mal, der Song und die dazugehörigen Eisteesorten sind auch die Zielgruppe dieser "Granaten"?
Meinen misogynen Incelkumpel würde es aufregen, also finde ich es gut. Ist gleich in der Playlist wenn er das nächste mal hier aufschlägt.
Hmmm... Stelle wahrscheinlich wieder meine Ahnungslosigkeit zur Schau, aber wo hört man bei ihr denn höllisches Talent? Sie rappt so langsam und vorhersehbar gleichförmig - ich gehe davon aus, das kann jemand im Kinderkanal problemlos wiederholen.
Aber gut, nach dieser Platte vom Massiv für Akademiker, wo sich die meisten hier versammelt hatten um mir zu erklären, wie extrem gut der rappe, weiß ich eh nix mehr. Offenbar braucht man - anders als bei Gesang - extrem geschulte Ohren, um guten von schlechtem Rap zu unerscheiden.
Laut Gelaber halt.
Hoeneß Voice: "Da ist gar nix toll!"
Dann bin ich aber beruhigt. War schon kurz davor, die Lines selbst mal aufzunehmen, aber es hätte offensichtlich extreme Schmerzen bereitet, den Mumpitz ironiefrei vorzutragen.
Dann schreib selbst einen Text dazu, rapgism
Und so ward der lautsche Money Boy geboren, würde es einst heißen.
Ich habe mich Mal wieder getraut, aktuellen Deutsch-Rap anzumachen und ich muss sagen, dass es ja sogar ganz ok ist. Aber ich bin auch Pädagoge mit ausgeprägtem Wohlwollen.
Hä? Was soll daran jetzt so Bock machen? Zwei relativ mediokre Verse (JuJu leicht vor BMJ) auf nem ziemlich mediokren Beat.
Klingt auch nicht schlimm, aber Bock hab ich nicht. Und JuJu hab ich schon wesentlich mehr on fire gehört.
Immerhin besser als Apache und die ganzen Hohlbirnen. Nicht so ein dumpfes Gelaber wie gefühlt 99% der männlichen D-Rapper. Aber ich bin nicht Zielgruppe und ein zweites Mal hör ich es mir auch nicht an.